NDR Info Nachrichten vom 08.04.2016:
Papst macht Wiederverheirateten Hoffnung
Rom: Das heute vom Vatikan veröffentlichte päpstliche Lehrschreiben lässt katholischen Pfarrern Spielraum im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Zwar rüttelt das Dokument des Papstes nicht an der Norm einer lebenslangen Ehe. Franziskus macht den wiederverheirateten Geschiedenen aber vage Hoffnung, an der Kommunion teilnehmen zu können. Er plädiert an das Gewissen der Geistlichen, die Entscheidung je nach Einzelfall abzuwägen. Christian Weisner, Sprecher der Reformbewegung „Wir sind Kirche“, sieht in dem päpstlichen Schreiben zu den Themen Ehe, Familie, Sexualität einen Epochenwandel. Homosexuelle Menschen könnten aber mehr erwartet haben. Weisner wies daraufhin, dass sie nur indirekt erwähnt und ihre gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften weiterhin nicht anerkannt würden.| 08.04.2016 15:45 Uhr
NATO-Russland-Rat tagt wieder
Brüssel: Nach zweijähriger Pause wollen die NATO und Russland ihren Dialog wieder aufnehmen. Wie das Militärbündnis mitteilte, wird innerhalb der kommenden zwei Wochen der NATO-Russland-Rat zusammentreten. Die Botschafter beider Seiten wollen dann über strittige Themen wie beispielsweise den Ukraine-Konflikt beraten. Auch der Anti-Terror-Kampf soll zur Sprache kommen. Der Dialog zwischen dem westlichen Militär-Bündnis und Russland lag wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine seit 2014 auf Eis.| 08.04.2016 15:45 Uhr
Vertrauensverlust für Cameron
London: Nach den Enthüllungen der Panama Papers hat der britische Premier Cameron mit Vertrauensverlust zu kämpfen. Aus den Reihen der Opposition wird ihm Heuchelei vorgeworfen. Mittlerweile werden auch Rücktrittsrufe laut. Cameron hatte unter dem Druck der Medien eingestanden, sich mit seiner Frau an einer Briefkastenfirma seines verstorbenen Vaters beteiligt zu haben. Vor dem Amtsantritt als Premierminister hätten sie die Anteile verkauft und dafür Steuern gezahlt. Noch am Mittwoch hatte Cameron mitteilen lassen, dass es sich bei den Finanzgeschäften um eine private Angelegenheit seiner Frau handle.| 08.04.2016 15:45 Uhr
Zahl der Flüchtlinge geht zurück
Berlin: Die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge in Deutschland geht deutlich zurück. Wie das Bundes-Innenministerium mitteilte, registrierten die Länder im März 20.600 Schutzsuchende. Im Februar waren es noch 60.000, im Dezember 120.000. Ressortchef de Maiziere führt die Entwicklung auf die Schließung der Balkan-Route zurück. Eine Prognose, wie viele Flüchtlinge in diesem Jahr zu erwarten sind, wollte er noch nicht abgeben. Der Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Weise, wies darauf hin, dass noch etwa 200.000 Plätze für Integrations- und Sprachkurse fehlen. Von der Regierung habe er das Signal erhalten, dass die benötigten Finanzmittel dafür zur Verfügung gestellt werden.| 08.04.2016 15:45 Uhr
Hafen von Piräus privatisiert
Athen: Griechenland hat eine weitere Privatisierung unter Dach und Fach gebracht. Die chinesische Reederei COSCO erwirbt einen Großteil der Anteile am Hafen von Piräus. Der Vertrag wurde in Athen in Anwesenheit des griechischen Ministerpräsidenten Tsipras unterzeichnet. Der Kaufpreis beträgt 368 Millionen Euro. Nach Presseberichten erzielte der Staat durch Privatisierungen bisher Einnahmen von drei Milliarden Euro. Angestrebt werden 50 Milliarden.| 08.04.2016 15:45 Uhr
IG BCE will 5 Prozent mehr Geld
Hannover: Die Spitze der Gewerkschaft IG BCE hat eine Forderung nach 5 Prozent mehr Geld für die anstehenden Tarifverhandlungen in der Chemie-Industrie empfohlen. Die Bundestarifkommission muss dem Vorschlag noch zustimmen. Das gilt in der Regel als Formsache. Die Tarifrunde für die mehr als eine halbe Million Beschäftigten der Chemiebranche startet Ende Mai.| 08.04.2016 15:45 Uhr