NDR Info Nachrichten vom 06.04.2016:
Kabinett berät Gesetz gegen Zwangsprostitution
Berlin: Das Bundeskabinett ist zusammengekommen, um einen besseren Schutz von Prostituierten zu beschließen. Grundlage ist ein Gesetz-Entwurf aus dem Justizministerium. Demnach können Freier von Zwangsprostituierten künftig mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Auch soll es schärfere Regelungen gegen Menschenhandel und Zuhälterei geben. Justizminister Maas sagte im ARD-Morgenmagazin, er verspreche sich von dem Gesetz auch eine präventive Wirkung. Ein generelles Verbot der Prostitution lehnte der SPD-Politiker aber ab. Dadurch würde sie in die Illegalität gedrängt. Zudem beschäftigt sich das Kabinett mit der Strafbarkeit von Wettbetrug im Sport und Spielmanipulationen.| 06.04.2016 09:45 Uhr
Diskussion über Verbot von Briefkastenfirmen
Berlin: Im Zusammenhang mit den Enthüllungen der "Panama Papers" dauert die Diskussion über Briefkastenfirmen an, bei denen die Eigentümer im Dunklen bleiben. Entwicklungshilfeminister Müller sprach sich für ein weltweites Verbot aus. Solche Firmen seien die schmutzige Seite des Kapitals, sagte der CSU-Politiker der "Rheinischen Post". Der Bundesverband der Deutschen Banken lehnt ein generelles Verbot dagegen ab. Hauptgeschäftsführer Kemmer betonte im Deutschlandradio, es gebe viele Briefkastenfirmen, die völlig legal seien. Er unterstützte die Regierungspläne zum Aufbau eines Transparenz-Registers. Es müsse insbesondere gegenüber Steuerbehörden offengelegt werden, wer hinter Firmen stehe, so Kemmer.| 06.04.2016 09:45 Uhr
Rückzieher vom Rücktritt auf Island?
Reykjavik: Der durch die "Panama-Papers" in die Kritik geratene isländische Ministerpräsident Gunnlaugsson will sein Regierungsamt doch nicht endgültig aufgeben. Sein Büro teilte mit, der Ministerpräsident sei nicht zurückgetreten. Er werde auch als Vorsitzender der Fortschrittspartei tätig sein. Gunnlaugsson habe lediglich vorgeschlagen, dass sein Stellvertreter Jóhannsson das Regierungsamt vorübergehend übernehme. Gestern hatte die Fortschrittspartei noch erklärt, Gunnlaugsson habe seinen Rücktritt als Regierungschef angeboten.| 06.04.2016 09:45 Uhr
Niederländer stimmen über Ukraine-Abkommen ab
Den Haag: In den Niederlanden hat die Volksabstimmung über den EU-Assoziierungs-Vertrag mit der Ukraine begonnen. Das Abkommen soll das osteuropäische Land unter anderem stärker an die Europäische Union binden. Europa-skeptische Initiativen hatten das Referendum erzwungen. Sie hoffen auf ein deutliches Signal gegen eine Erweiterung der EU. Das Ergebnis der Abstimmung ist für die Regierung in Den Haag rechtlich nicht bindend. Die Niederlande haben als einziges der 28 EU-Mitglieder das Abkommen mit der Ukraine noch nicht ratifiziert.| 06.04.2016 09:45 Uhr
Cruz und Sanders in Wisconsin siegreich
Milwaukee: Beim Rennen um die Präsidentschaftskandidatur in den USA hat der Immobilienunternehmer Trump einen Rückschlag erlitten. Er verlor die Vorwahlen der Republikaner im Bundesstaat Wisconsin deutlich gegen Senator Cruz. Der Wahlsieger sprach von einem Wendepunkt. Trump liegt bei den Delegiertenstimmen aber noch immer klar vorn. Bei den Vorwahlen der Demokraten in Wisconsin setzte sich Senator Sanders erneut gegen Ex-Außenministerin Clinton durch. Sie gilt aber weiterhin als Favoritin ihrer Partei.| 06.04.2016 09:45 Uhr
WWF: Weltnaturerbe-Stätten in Gefahr
Berlin: Fast jede zweite Stätte des Unesco-Weltnatur-Erbes ist offenbar gefährdet. Wie die Umweltstiftung WWF mitteilte, sind vor allem Eingriffe der Menschen dafür verantwortlich. In dem WWF-Bericht heißt es, in den Gebieten oder deren Umgebung würden Öl und Gas gefördert oder Autobahnen und Dämme gebaut. Als Beispiel nennt die Umweltstiftung das Wattenmeer in Deutschland. Weltweit gibt es derzeit 229 Weltnatur-Erbe-Stätten der Unesco.| 06.04.2016 09:45 Uhr