NDR Info Nachrichten vom 04.04.2016:
Özdemir: Banken in die Verantwortung nehmen
Berlin: Nach den Berichten über geheime Finanzgeschäfte von hohen Amtsträgern und Prominenten ist in der Politik der Ruf nach Konsequenzen laut geworden. Grünen-Chef Özdemir forderte im ARD-Morgenmagazin, auch die Banken in der Europäischen Union in die Verantwortung zu nehmen. Geldinstitute, die bei der Steuerhinterziehung helfen, müssten wie in den USA bestraft werden. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Stegner sprach sich im "Handelsblatt" dafür aus, gesetzliche Schlupflöcher zu schließen und Steueroasen konsequenter zu bekämpfen. Hintergrund der Äußerungen sind Berichte über geheime Finanzgeschäfte von Spitzenpolitikern und Prominenten. Sie tauchen in Unterlagen einer Anwaltskanzlei mit Sitz in Panama auf, die auf die Gründung von Briefkastenfirmen spezialisiert ist. Das Material war der "Süddeutschen Zeitung" zugespielt und von hunderten Journalisten weltweit ausgewertet worden - in Deutschland auch von NDR und WDR.| 04.04.2016 09:45 Uhr
Syrische Flüchtlinge landen in Hannover
Hannover: In der niedersächsischen Landeshauptstadt ist ein Flugzeug mit 24 syrischen Flüchtlingen gelandet. Die Maschine kam aus der Türkei. Die Menschen werden jetzt in das Aufnahmelager Friedland gebracht. Ihre Aufnahme ist Teil des EU-Abkommens mit der Türkei, das von heute an umgesetzt wird. Es sieht vor, dass Flüchtlinge, die seit dem 20. März in Griechenland ankamen, in das Nachbarland zurückgebracht werden, sofern sie kein Asyl beantragt haben oder ihr Antrag abgelehnt worden ist. Heute früh wurden die ersten 200 Menschen auf Schiffen von der griechischen Insel Lesbos in den türkischen Hafen Dikili gebracht. Im Gegenzug nimmt die EU Syrer auf, die wegen des Bürgerkriegs in der Türkei Schutz suchten.| 04.04.2016 09:45 Uhr
Streit um Mindestlohn geht weiter
Berlin: Der seit 2015 geltende Mindestlohn sorgt weiter für Streit in der Regierungskoalition. Der mittelstandspolitische Sprecher der Unionsfraktion, von Stetten, fordert Nachbesserungen. Der CDU-Politiker sagte der "Rheinischen Post", Arbeitsministerin Nahles müsse ihre Hausaufgaben machen und den Mindestlohn entbürokratisieren. Es fehle an Rechtssicherheit bei der Behandlung von ehrenamtlich Tätigen und Vertragsamateuren im Sport. In Deutschland gilt seit dem 1. Januar vergangenen Jahres ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn. Er beträgt 8 Euro 50 pro Stunde.| 04.04.2016 09:45 Uhr
IWF: Griechenland-Verhandlungen noch offen
Washington: Der Internationale Währungsfonds sieht eine Einigung mit Griechenland über ein weiteres Hilfsprogramm noch in weiter Ferne. IWF-Chefin Lagarde schreibt in einem Brief an den griechischen Ministerpräsidenten Tsipras, die Organisation unterstütze nur ein Programm, das glaubwürdig sei und auf realistischen Voraussetzungen basiere. Zugleich wies sie Berichte zurück, der IWF wolle Griechenland in die Knie zwingen. Man verhandele nicht mit Drohungen, so Lagarde. Die Enthüllungsplattform "WikiLeaks" hatte am Wochenende die mutmaßliche Mitschrift eines Telefonats von IWF-Vertretern veröffentlicht, in dem darüber beraten wird, wie Athen zu härteren Reformen gezwungen werden könne.| 04.04.2016 09:45 Uhr
Energiespar-Hilfe für Geringverdiener
Berlin: Mehr als 120.000 einkommensschwache Haushalte sollen in den kommenden drei Jahren Hilfe beim Energiesparen bekommen. Das sieht das Projekt "Stromspar-Check Kommunal" vor, das vom Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen durchgeführt wird. Menschen mit geringem Einkommen sollen unter anderem eine Vor-Ort-Beratung und Soforthilfen wie schaltbare Steckerleisten erhalten. Die Initiative wird vom Bundesumweltministerium mit rund 30 Millionen Euro gefördert. Nach einem Bericht der Funke-Mediengruppe wurden im Rahmen des Projekts bereits mehr als 200.000 Haushalte beim Energiesparen beraten.| 04.04.2016 09:45 Uhr