NDR Info Nachrichten vom 26.03.2016:
Dritter Attentäter vom Brüsseler Flughafen gefasst?
Brüssel: Die Staatsanwaltschaft der belgischen Hauptstadt hat nach den Terroranschlägen Haftbefehl gegen einen Verdächtigen erlassen. Dem Mann werden terroristische Morde und versuchte Morde vorgeworfen. Nach belgischen Zeitungsberichten handelt es sich bei dem Festgenommenen um den dritten mutmaßlichen Attentäter vom Brüsseler Flughafen. Der Taxifahrer, der die Täter zum Airport gefahren hatte, habe den Verdächtigen identifiziert. Der mögliche Attentäter war im Terminal von einer Überwachungskamera gefilmt worden - bekleidet mit einer weißen Jacke und einem schwarzen Hut. Bei den Anschlägen am Flughafen in Brüssel waren am Dienstag 11 Menschen getötet worden. Kurz danach explodierte ein Sprengsatz in einer U-Bahn in der Brüsseler Innenstadt - 20 Fahrgäste kamen dabei ums Leben.| 26.03.2016 14:45 Uhr
Athener Polizei warnte vor Brüssel-Anschlag
Athen: Die griechische Polizei soll die belgischen Behörden schon frühzeitig konkret vor einem Terroranschlag in Brüssel gewarnt haben. Ein griechischer Nachrichtensender berichtet, dass die Athener Polizei bereits vor mehr als einem Jahr in zwei Wohnungen Pläne entdeckt habe, die auf ein Attentat auf den Flughafen hinwiesen. Es habe sich herausgestellt, dass eine der Wohnungen von Abdelhamid Abaaoud angemietet worden sei. Er gilt als ein mutmaßlicher Drahtzieher der Anschläge in Paris im vergangenen November. Die belgische Regierung hat bereits Versäumnisse zugegeben. Innenminister Jambon räumte ein, dass ein belgischer Verbindungsoffizier in Istanbul türkische Warnungen vor einem der späteren Brüssel-Attentäter im vergangenen Sommer verschleppt habe.| 26.03.2016 14:45 Uhr
Geringerer Flüchtingszustrom aus der Türkei
Lesbos: Der Zustrom von Flüchtlingen aus der Türkei nach Griechenland nimmt weiter deutlich ab. Wie der zuständige griechische Krisenstab mitteilte, setzten binnen 24 Stunden nur knapp 80 Migranten von der türkischen Küste aus zu den griechischen Ostägäis-Inseln über. In den 24 Stunden davor seien rund 160 Menschen angekommen. In Deutschland registrierte die Bundespolizei an der Grenze im Durchschnitt 150 Asylsuchende pro Tag. Mitte Januar waren es täglich noch 2.500. Gründe für den Rückgang sind die weitgehende Schließung der Balkanroute und das neue EU-Abkommen mit der Türkei. Es sieht unter anderem vor, in Griechenland angekommene, nicht-asylberechtigte Flüchtlinge in die Türkei zurückzuschicken.| 26.03.2016 14:45 Uhr
Sensburg: Strafmaß für Mord nicht kürzen
Hamburg: CDU und CSU haben sich gegen Pläne von Bundesjustizminister Maas ausgesprochen, wonach Mord künftig nicht mehr zwangsläufig eine lebenslange Haftstrafe bedeuten muss. Der Unions-Rechtsexperte Sensburg sagte auf NDR Info, schon heute werde kaum jemand nach einem Mord lebenslang weggesperrt. Wer verurteilt werde, bleibe im Durchschnitt rund 20 Jahre in Haft, so Sensburg. Gerichte hätten bereits einen großen Spielraum, Mörder aus der Haft zu entlassen und daher sei eine Gesetzesänderung unnötig und nicht zielführend. Nach Medienberichten plant Justizminister Maas ein Gesetz, nach dem die Haftstrafe bei Mord unter bestimmten Voraussetzungen auf bis zu fünf Jahre gesenkt werden kann.| 26.03.2016 14:45 Uhr
Ostermärsche in Norddeutschland
Hannover: In Norddeutschland haben hunderte Menschen heute bei Ostermärschen für Frieden und Toleranz gegenüber Flüchtlingen demonstriert. Nach Angaben der Organisatoren fanden Demonstrationen unter anderem in Hannover, Wolfsburg, Osnabrück und Bremen statt. Die Teilnehmer protestierten auch gegen deutsche Waffenlieferungen in Konfliktregionen und gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr. In Berlin gingen rund 2.000 Menschen gegen Krieg und Gewalt auf die Straße. Bundesweit sind an diesem Wochenende 60 Ostermärsche geplant.| 26.03.2016 14:45 Uhr