NDR Info Nachrichten vom 10.03.2016:
EZB senkt Leitzins auf Rekordtief
Frankfurt am Main: Die Europäische Zentralbank hat ihre Geldpolitik weiter gelockert. Der EZB-Rat beschloss auf seiner Sitzung, den Leitzins für den Euroraum auf das Rekordtief von null Prozent zu senken. Zudem weitet die Notenbank ihr Programm zum Ankauf von Staatsanleihen aus. Von April an pumpt die EZB demnach monatlich 80 Milliarden Euro in den Markt, statt wie bisher 60 Milliarden. Eine weitere Maßnahme der Währungshüter betrifft den Strafzins für Geschäftsbanken, wenn diese überschüssige Gelder bei der EZB parken, anstatt Unternehmen und Verbrauchern Kredite zur Verfügung zu stellen. Der Einlagenzins wurde von bislang minus 0,3 auf minus 0,4 Prozent herabgesetzt.| 10.03.2016 14:45 Uhr
UN-Kommissar: Flüchtlingsabkommen überdenken
Genf: Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, al-Hussein, hat die Europäische Union aufgefordert, das angepeilte Flüchtlingsabkommen mit der Türkei zu überdenken. Internationale Garantien für den Schutz der Menschenrechte dürften weder umgangen noch verwässert werden, so al-Hussein. Der UN-Hochkommissar sieht die Gefahr, dass die sich abzeichnende Vereinbarung mit der Regierung in Ankara zu kollektiven und willkürlichen Abschiebungen von Flüchtlingen aus Griechenland führt. Das wäre illegal, sagte al Hussein vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf. Am Rande des EU-Innenministertreffens in Brüssel sprach heute der deutsche Ressortschef de Maiziere einer Abmachung mit der Türkei eine zentrale Rolle bei der Lösung der Flüchtlingskrise zu. Ministerpräsident Davutoglu hatte auf dem EU-Gipfel vorgeschlagen, sein Land könnte Flüchtlinge zurücknehmen, die illegal nach Griechenland gekommen sind. Im Gegenzug müsste die EU gleichviele Syrer aus türkischen Lagern aufnehmen.| 10.03.2016 14:45 Uhr
VW - Verwaltungsstellen bedroht
Wolfsburg: Die Abgas-Affäre bei VW scheint schon in nächster Zeit Auswirkungen auf die Belegschaft zu haben. Insgesamt dürfte es nach Informationen aus Konzernkreisen um rund 3.000 Stellen in den Büro-Abteilungen außerhalb der Produktion gehen. Bis Ende 2017 solle dort jeder zehnte Job wegfallen, wobei aber niemand fürchten müsse, arbeitslos zu werden, wie die Deutsche Presseagentur erfuhr. Der geplante Stellenabbau der Bürokräfte sei über Personalschwankungen, Alterszeit oder neue Aufgaben für die Betroffenen möglich. Ein Sprecher von Volkswagen wollte sich zunächst nicht äußern.| 10.03.2016 14:45 Uhr
13-einhalb Jahre Haft für Kinderarzt
Augsburg: Das Landgericht hat einen früheren Kinderarzt wegen sexuellen Missbrauchs von mehreren Jungen zu 13-einhalb Jahren Haft verurteilt. Die Richter ordneten zudem Sicherungsverwahrung an und sprachen ein lebenslanges Berufsverbot gegen den 41 Jahre alten Mann aus. Er hatte im Prozess zugegeben, 21 Jungen sexuell missbraucht zu haben. Einer der Fälle ereignete sich im niedersächsischen Garbsen. Dort entführte der Mann im August 2014 einen Fünfjährigen, betäubte ihn und setzte ihn nach dem Missbrauch an anderer Stelle wieder aus.| 10.03.2016 14:45 Uhr
Toter Zwergwal untersucht
Stralsund: Nach dem Fund eines toten Zwergwals in der Ostsee haben Experten den Kadaver untersucht. Das sechs Meter lange und zwei Tonnen schwere Tier sei in Stralsund vermessen und seziert worden, teilte das Deutsche Meeresmuseum mit. Von der Untersuchung erhoffe man sich weiteren Aufschluss über die genaue Todesursache. Bislang gehen die Meeresforscher davon aus, dass der Zwergwal in der vielbefahrenen Kadetrinne die Orientierung verloren hat und schließlich von einer Schiffsschraube tödlich verletzt wurde.| 10.03.2016 14:45 Uhr