NDR Info Nachrichten vom 19.01.2016:
Dobrindt fordert von Merkel Kurswechsel
Berlin: Die Flüchtlings- und Asylpolitik von Bundeskanzlerin Merkel stößt jetzt auch innerhalb der Regierung auf offenen Widerspruch. Als erstes Kabinettsmitglied fordert Bundesverkehrsminister Dobrindt einen Kurswechsel. Er rate dazu, einen Plan B zu entwickeln, da die Belastungsgrenze in Deutschland erreicht sei, sagte der CSU-Politiker dem "Münchner Merkur". Man müsse sich darauf vorbereiten, dass man um Grenzschließungen nicht herumkomme. Nach Einschätzung von Österreichs Außenminister Kurz könnten entsprechende Beschlüsse eine europäische Lösung in der Flüchtlingsfrage sogar vorantreiben. In vielen EU-Staaten gebe es derzeit keinen Leidensdruck, weil die Asylsuchenden schnellstmöglich nach Mitteleuropa weitertransportiert würden, erklärte Kurz im ZDF.| 19.01.2016 06:45 Uhr
Berlin: In der Debatte um mögliche Kürzungen bei der Entwicklungshilfe für mehrere nordafrikanische Staaten bekommt SPD-Chef Gabriel Rückendeckung von Innenminister de Maizière. Es müsse alles getan werden, um mehr Rückführungen von Algeriern, Tunesiern und Marokkanern zu ermöglichen, sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post". Er habe das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge angewiesen, Anträge von Menschen aus diesen Ländern vorrangig zu prüfen. Algerien, Tunesien und Marokko sollten zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt werden. Der Chef der konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament, Weber, äußerte sich ähnlich. In der "Neuen Osnabrücker Zeitung" forderte der CSU-Politiker ein europäisch abgestimmtes Vorgehen nicht nur für die nordafrikanischen Ländern. Die EU müsse beim Einsatz ihrer Hilfsgelder die eigenen Interessen stärker in den Blick nehmen.| 19.01.2016 06:45 Uhr
VW-Skandal: Südkorea plant Strafanzeige
Seoul: Im VW-Abgasskandal will nun auch Südkorea vor Gericht ziehen. Das Umweltministerium in Seoul kündigte noch heute eine Strafanzeige an. Im Rückrufplan des Unternehmens würden wesentliche Vorgaben des Umweltschutzgesetzes nicht berücksichtigt, teilte das Ministerium mit. Im November hatte Südkorea wegen der Manipulationen eine Strafe von umgerechnet rund elf Millionen Euro gegen Volkswagen verhängt und den Rückruf von gut 125.000 Autos gefordert. Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung will ein Ausschuss des VW-Aufsichtsrates heute darüber beraten, den früheren FBI-Chef Freeh zum Sonderbeauftragten in den USA zu berufen. Freeh soll demnach seine Kontakte nutzen, um dem Unternehmen bei der Bewältigung des Abgasskandals in den Vereinigten Staaten zu helfen.| 19.01.2016 06:45 Uhr
Schriftsteller Michel Tournier ist tot
Paris: Der französische Schriftsteller Michel Tournier ist tot. Medienberichten zufolge starb er gestern im Alter von 91 Jahren in seinem Wohnort nahe Paris. Tournier gehörte zu den bedeutendsten Autoren Frankreichs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seinen Durchbruch schaffte er 1970 mit dem Roman "Erlkönig". In dessen Mittelpunkt steht ein vom Nationalsozialismus faszinierter französischer Kriegsgefangener. Als einer der wenigen französischen Schriftsteller schrieb Tournier auch über den Fall der innerdeutschen Grenze 1989.| 19.01.2016 06:45 Uhr
Handball-EM: Deutschland schlägt Schweden
Zum Sport: Bei der Handball-Europameisterschaft in Polen hat die deutsche Mannschaft ihren ersten Sieg gefeiert. Im zweiten Vorrundenspiel gewann das Team von Trainer Sigurdsson gestern Abend in Breslau mit 27 zu 26 gegen Schweden. Um in die Hauptrunde einzuziehen, reicht Deutschland morgen gegen Slowenien ein Unentschieden.| 19.01.2016 06:45 Uhr