NDR Info Nachrichten vom 25.07.2022:

Faeser und Heil in der Ukraine

Bundesinnenministerin Faeser und Sozialminister Heil haben heute morgen die vom russischen Angriffskrieg zerstörte Stadt Irpin in der Ukraine besucht. In der rund 30 Kilometer nordwestlich von Kiew gelegenen Stadt lebten vor dem Krieg etwa 50.000 Menschen. Inzwischen ist sie weitgehend zerstört und gleicht einer Geisterstadt. Wie in dem nahe gelegenen Vorort Butscha sollen durch russische Besatzer auch in Irpin Kriegsverbrechen begangen worden seien. Für Faeser und Heil ist es der erste Besuch in der Ukraine seit Beginn des Krieges. Geplant sind neben dem Besuch von Irpin auch Treffen mit ukrainischen Politikern, darunter Faesers Amtskollege Monastyrskyj, Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin Swyrydenko und Kiews Bürgermeister Klitschko. | 25.07.2022 10:00 Uhr

Russland will Ukrainer vor neuem Gerichtshof verurteilen

Russland will mehr als 200 Ukrainer wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor einem noch zu schaffenden internationalen Tribunal verurteilen. Da die Vereinten Nationen vom Westen dominiert würden, solle so ein Tribunal stattdessen unter der Führung einer Partnerorganisation Russlands stehen, sagte der Chef des russischen Ermittlungskomitees, Bastrykin, in einem Interview mit der staatlichen Zeitung "Rossijskaja Gaseta". Seinen Angaben nach haben unter anderem Bolivien, Iran und Syrien Interesse an einer Beteiligung bekundet. Der Internationale Strafgerichtshof hat Anfang des Monats Ermittlungen zu russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine aufgenommen. Wegen Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung im Donbass sind laut Bastrykin bereits mehr als 1300 Strafverfahren gegen mehr als 400 Angehörige der ukrainischen Armee eingeleitet worden. In den Vorermittlungen seien gut 220 Personen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und den Frieden überführt worden - Anklagepunkte, die nicht verjährten. Bastrykin: "92 Kommandeure und ihre Untergebenen wurden angeklagt, 96 weitere, darunter 51 ukrainische Offiziere, zur Fahndung ausgeschrieben." Der ehemalige Studienfreund von Kremlchef Wladimir Putin berichtete zudem von Ermittlungen gegen Briten, US-Amerikaner, Kanadier, Niederländer und Georgier wegen Söldnertums. Ihnen wird vorgeworfen, aufseiten der Ukraine in dem Krieg gekämpft zu haben. Zwei Briten und einen Marokkaner haben die mit den Russen verbündeten Separatisten in Donezk deswegen schon zum Tode verurteilt. Noch läuft das Berufungsverfahren. In Russland selbst gilt auf die Todesstrafe ein Moratorium.| 25.07.2022 10:00 Uhr

Göring-Eckhardt schließt längeren AKW-Betrieb nicht aus

Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckardt kann sich den Betrieb von Kernkraftwerken in Deutschland über das Jahresende hinaus vorstellen. Auf die Frage, ob die Grünen einen sogenannten Streckbetrieb der Meiler zulassen würden, sagte sie in der ARD-Sendung "Anne Will": "Wenn es dazu kommt, dass wir eine wirkliche Notsituation haben, dass Krankenhäuser nicht mehr arbeiten können, wenn eine solche Notsituation eintritt, dann müssen wir darüber reden, was mit den Brennstäben ist." Zugleich machte sie klar: "Eine Laufzeitverlängerung wird es nicht geben." Die drei verbliebenen deutschen Kernkraftwerke Neckarwestheim 2, Emsland und Isar 2 müssen nach geltendem Recht spätestens am 31. Dezember abgeschaltet werden. Ein Streckbetrieb gilt als nicht einfach: Die Bundesministerien für Umwelt und Wirtschaft waren in einer Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass die drei Meiler mit den vorhandenen Brennstäben nach dem 31. Dezember nur dann weiterlaufen könnten, wenn ihre Stromerzeugung vorher gedrosselt würde. Göring-Eckardt verwies darauf, dass Deutschland im Moment Strom nach Frankreich exportiere. Dort könnten die Atomkraftwerke nicht mehr arbeiten, weil sie nicht heruntergekühlt werden könnten. "Die Atomkraft ist eine wahnsinnig gefährliche Technologie", sagte die Politikerin. | 25.07.2022 10:00 Uhr

So wenig Junge in Deutschland wie nie

In Deutschland leben so wenig junge Menschen wie noch nie seit Gründung der Bundesrepublik. Zum Ende des vorigen Jahres waren es gut 8,3 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren. Das entspricht einem Anteil von lediglich 10 Prozent an der Gesamtbevölkerung, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dagegen hat die Gesamtbevölkerungszahl einen neuen Höchststand erreicht: 2021 lebten erstmals mehr als 83,2 Millionen Menschen in Deutschland.| 25.07.2022 10:00 Uhr

Myanmar vollstreckt Todesurteile

Die Militärjunta in Myanmar hat trotz internationaler Proteste erstmals seit Jahrzehnten wieder Hinrichtungen vollstreckt. Die Todesurteile gegen vier im Januar verurteilte Dissidenten seien vollstreckt worden, berichtete die staatliche Zeitung "Global New Light of Myanmar". Es handelt sich um die ersten vollzogenen Todesstrafen in dem südostasiatischen Krisenstaat seit 1990. "Diese Todesurteile, die von einem illegitimen Gericht einer illegitimen Junta verhängt wurden, sind ein abscheulicher Versuch, den Menschen in Myanmar Angst einzujagen", hatten UN-Experten im Juni erklärt. Unter den Hingerichteten sind der frühere Parlamentsabgeordnete und Hip-Hop-Künstler Phyo Zeya Thaw und der Demokratieaktivist Kyaw Min Yu. Sie seien für schuldig befunden worden, bei der Durchführung "unmenschlicher Terrorakte" geholfen zu haben, hieß es. Das Militär hatte im Februar 2021 geputscht und die De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Gegen die Friedensnobelpreisträgerin laufen zahlreiche Verfahren wegen angeblicher Vergehen. Vor einem Monat wurde sie vom Hausarrest ins Gefängnis verlegt.| 25.07.2022 10:00 Uhr

Mihambo wieder Weitsprung-Weltmeisterin

Weitspringerin Malaika Mihambo ist erneut Weltmeisterin. Bei den Wettkämpfen in den USA verteidigte sie mit 7 Metern 12 ihren Titel und setzte sich vor Ese Brume aus Nigeria (7,02) durch, Bronze ging an die Brasilianerin Leticia Oro Melo (6,89). "Ich wollte weiter springen, das kann ich. Aber ich bin so froh, dass ich meinen Titel verteidigt habe", sagte Mihambo nach einem nervenaufreibenden Wettkampf. Nach zwei ungültigen Versuchen hatte sie mit dem dritten Sprung auf 6,98 m knapp ein frühes Aus vermieden. Mihambo holte damit die zweite Medaille für das deutsche Team bei der Weltmeisterschaft und die erste goldene. Durch ihren Erfolg in Eugene hat Mihambo jetzt zudem als einzige Deutsche neben Heike Drechsler zweimal Weitsprung-Gold bei einer WM gewonnen.| 25.07.2022 10:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Heute zunächst heiter, zum Nachmittag hin von Nordwesten aufkommende Schauer und Gewitter. Höchstwerte 21 Grad auf Sylt bis 35 Grad in Helmstedt. Morgen viele Wolken und einige Regenschauer, im Tagesverlauf freundlicher. 17 bis 23 Grad. An der See Sturmböen. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch Wechsel aus Sonne und Wolken, meist trocken, 17 bis 22 Grad. Am Donnerstag heiter bis wolkig und meist trocken, 17 bis 24 Grad. | 25.07.2022 10:00 Uhr