NDR Info Nachrichten vom 29.06.2022:
Mehr schwere Waffen für die Ukraine
Deutschland und die Niederlande haben vor dem Nato-Gipfel angekündigt, der Ukraine sechs weitere Panzerhaubitzen zu liefern. Drei davon sollen laut Verteidigungsministerin Lambrecht aus Deutschland kommen. Damit gehe die Bundeswehr an die Grenze des Machbaren, sagte Lambrecht. Die deutsche "Panzerhaubitze 2000" ist seit einigen Tagen im Kriegseinsatz. Die Nato will zur Abschreckung Russlands unter anderem die schnelle Eingreiftruppe in Osteuropa deutlich aufstocken. Deutschland will sich daran mit 15.000 Soldatinnen und Soldaten beteiligen. Die Bundeswehr soll 35 Flugzeuge und 20 Schiffe zur Verfügung stellen. | 29.06.2022 03:45 Uhr
Ab 2035 nur noch klimaneutrale Neuwagen
Die EU-Staaten wollen ab 2035 nur noch Neuwagen ohne CO2-Emissionen zulassen. Darauf haben sich die EU-Umweltminister in der Nacht geeinigt. Bis 2030 soll der Ausstoß des klimaschädlichen Gases durch neue Pkw um 55 Prozent reduziert werden. Dafür soll es sogenannte Flottengrenzwerte für die Hersteller geben. Ein mögliches Aus für Autos mit Verbrennungsmotor ist seit Jahren heftig umstritten. Es ist Teil eines großen EU-Klimaschutzpakets. Letzte Details müssen jetzt zwischen den EU-Staaten und dem Europaparlament ausgehandelt werden. | 29.06.2022 03:45 Uhr
Erdogan stimmt Nato-Beitritten zu
Die Nato kann auf dem Gipfel im Madrid zudem die Aufnahme von Schweden und Finnland auf den Weg bringen. Laut Nato-Chef Stoltenberg hat auch die Türkei den geplanten Beitritten zugestimmt. Demnach haben Schweden und Finnland mehr Unterstützung im Kampf gegen die kurdische PKK zugesagt. Außerdem gebe es eine Einigung im Streit über Waffenexporte. Staatschef Erdogan sagte, damit habe die Türkei bekommen, was sie wollte. Der Aufnahme neuer Staaten müssen laut Satzung alle Nato-Partner zustimmen. | 29.06.2022 03:45 Uhr
Kritik an Personalplanung im Luftverkehr
Wegen des Chaos an deutschen Flughäfen wächst die Kritik an der Luftverkehrsbranche. Die Tourismus-Koordinatorin der Bundesregierung, Müller, wirft Airlines und Flughäfen massive Fehler bei der Personalplanung vor. Dass nach der Corona-Zeit viele Menschen wieder Urlaub machen wollten, hätte man voraussehen können, sagte die Grünen-Politikerin der "Bild". Lange Warteschlangen und tausende ausgefallene Flüge sorgen seit Wochen für Probleme. Im Sommer sollen Fachkräfte aus der Türkei helfen, die Personalengpässe zu beheben. | 29.06.2022 03:45 Uhr
Urteile zu Paris-Anschlägen 2015 erwartet
Fast sieben Jahre nach den islamistischen Anschlägen in Paris werden heute die Urteile erwartet. Für den Hauptangeklagten Salah Abdeslam fordert die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft. Er ist das einzige noch lebende Mitglied der Terrorkommandos, die im November 2015 insgesamt 130 Menschen getötet hatten. Ziele der Terroristen waren der Konzertsaal Bataclan und mehrere Bars und Cafés im Osten von Paris. Zeitgleich sprengten sich drei Selbstmordattentäter während eines Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Stade de France in die Luft. Organisiert wurde die Mordserie von der Terrororganisation Islamischer Staat. | 29.06.2022 03:45 Uhr
Ermittlungen in Spanien nach Tod von Migranten
Die spanische Justiz hat Ermittlungen zum Tod von mindestens 23 Migranten eingeleitet. Sie waren bei einem Massenansturm auf die spanische Exklave Melilla ums Leben gekommen. Rund 2.000 Menschen hatten am Freitag versucht, von Marokko aus über den Grenzzaun die EU zu erreichen. Die Generalstaatsanwältn in Madrid prüft mögliche Menschenrechtsverletzungen, die UNO wirft Spanien und Marokko "unangemessene Gewalt" vor. Die Vorwürfe sollen heute auch im UN-Sicherheitsrat besprochen werden. | 29.06.2022 03:45 Uhr
Zeugin belastet Trump in Kapitol-Anhörung
Bei den Anhörungen zum Sturm auf das US-Kapitol hat eine ehemalige Mitarbeiterin Ex-Präsident Trump schwer belastet. Demnach wusste er, dass einige seiner Anhänger bewaffnet waren. Trump soll sogar gefordert haben, dass Metalldetektoren am Zugang zur Kundgebung entfernt werden. Die Zeugin ist die damalige Assistentin von Trumps Stabschef. Der Ausschuss im US-Repräsentantenhaus soll Trumps Rolle am 6. Januar 2021 untersuchen. Seine Anhänger wollten damals eine Sitzung stürmen, um zu verhindern, dass der Wahlsieg von Joe Biden formal bestätigt wird. | 29.06.2022 03:45 Uhr
Epstein-Vertraute muss 20 Jahre in Haft
Ein Gericht in New York hat die Vertraute des verstorbenen Multimillionärs Epstein, Ghislaine Maxwell, wegen Sexualverbrechen zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Die 60-Jährige muss der zuständigen Richterin zufolge unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken 20 Jahre ins Gefängnis. Die Geschworenen hatten die Britin schuldig gesprochen, nachdem sie vor zwei Jahren festgenommen worden war. In dem Prozess hatte die Staatsanwaltschaft bis zu 55 Jahren Haft verlangt. Maxwell hatte über Jahre junge Mädchen für den sexuellen Missbrauch durch den Finanzinvestor Epstein rekrutiert. Manche Mädchen wurden nach Überzeugung der Geschworenen auch an andere Männer weitervermittelt. Maxwells Verteidigung argumentierte, die Britin müsse als Sündenbock herhalten, weil Epstein nicht mehr der Prozess gemacht werden könne. | 29.06.2022 03:45 Uhr