NDR Info Nachrichten vom 20.06.2022:

Baerbock wirbt für EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine

Bundesaußenministerin Baerbock hat für eine konkrete EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine geworben. Am Rande eines EU-Außenministertreffens sagte Baerbock, es gelte jetzt, nicht nach Schema F zu verfahren, sondern diesen historischen Moment zu nutzen. Die Außenminister beraten heute in Luxemburg über weitere Unterstützung für die Ukraine. Erwartet werden Stellungnahmen zu dem Vorschlag der EU-Kommission, dem Land den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen. Die Entscheidung dürfte auf dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel fallen. Dem Beschluss müssen alle 27 Mitgliedsstaaten zustimmen. In einigen Ländern - wie in Portugal, Spanien und den Niederlanden gibt es Bedenken. Kommissionspräsidentin von der Leyen rechnet nach eigenen Worten dennoch fest damit, dass die Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten bekommen wird. Sie sagte in der ARD, das Land habe große Fortschritte gemacht, auch wenn noch weitere Reformen notwendig seien.| 20.06.2022 13:50 Uhr

Erstmals in Deutschland Immobilien von Russen beschlagnahmt

In Deutschland sind zum ersten Mal auf Grundlage der Sanktionen gegen Russland Immobilien beschlagnahmt worden. Nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft handelt es sich um drei Privatwohnungen in der bayerischen Landeshauptstadt sowie das Konto für die Mietzahlungen. Betroffen sind demnach ein namentlich nicht genanntes Mitglied der russischen Staatsduma und dessen in München gemeldete Ehefrau. Laut Staatsanwaltschaft ist es das erste Mal, dass aufgrund der Sanktionen nicht nur Vermögenswerte eingefroren, sondern Immobilien tatsächlich beschlagnahmt wurden. Der Schritt sei durch einen am Montag vollzogenen Eintrag im Grundbuch wirksam geworden. Die Mieter der Wohnungen dürften dort wohnen bleiben, ihre Mieten von zusammen rund 3500 Euro pro Monat müssten sie nun aber an das Amtsgericht München an Stelle der Besitzer zahlen.| 20.06.2022 13:50 Uhr

Weiter Kämpfe im Gebiet Sjewjerodonezk in der Ost-Ukraine

Russland greift weiter verstärkt das Gebiet um Sjewjerodonezk in der Ost-Ukraine an. Der Bürgermeister der Stadt sagte, die russischen Truppen kontrollierten inzwischen die meisten Wohngebiete. Das Chemiewerk, in dem hunderte Zivilisten Schutz gesucht haben sollen, stehe unter ständigem Beschuss. Auch das Dorf Metjolkin wurde den Behörden zufolge erobert. Russland warf den ukrainischen Streitkräften vor, Bohrplattformen vor der Krim beschossen zu haben. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Halbinsel sprach von drei Verletzten. Mehrere Arbeiter würden mit Rettungsschiffen gesucht. Das ukrainische Militär kommentierte den Vorwurf bislang nicht.| 20.06.2022 13:50 Uhr

Energiewirtschaft: Mehr Kohle statt Gas zur Stromerzeugung richtig

Nach Einschätzung der Energiewirtschaft können die Kohlekraftwerke in Deutschland relativ schnell wieder zur Stromerzeugung hochgefahren werden, um so den Gasverbrauch zu senken. Die Vorsitzende des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, Andreae, nannte es im ARD-Morgenmagazin richtig, Gas aus der Verstromung herauszunehmen und durch Kohle zu ersetzen. Dies sei in einem überschaubaren Zeitraum möglich. Wirtschaftsminister Habeck hatte gestern angekündigt, wegen der reduzierten Gaslieferungen aus Russlands wieder mehr auf Kohlekraftwerke zu setzen. | 20.06.2022 13:50 Uhr

Frankreich vor schwieriger Regierungsarbeit

Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit bei der Parlamentswahl wird es für die französische Regierung schwieriger, ihre Vorhaben umzusetzen. Eine Sprecherin sagte, die Regierungsarbeit werde künftig kompliziert. Ihre Sorge sei, dass das Land blockiert werde. Das Wahlbündnis von Präsident Macron hatte bei der Parlamentswahl 245 Sitze errungen, 44 weniger, als für die absolute Mehrheit nötig gewesen wäre. Es ist das erste Mal seit mehr als 30 Jahren, dass der Staatschef in Frankreich nur noch mit einer einfachen Mehrheit regieren muss.| 20.06.2022 13:50 Uhr

Schulze will Entwicklungsländer unabhängiger machen

Angesichts der globalen Ernährungskrise will Bundesentwicklungsministerin Schulze Entwicklungsländer unabhängiger von Getreideimporten machen. Auf NDR Info sagte die SPD-Politikerin, neben Soforthilfe müssten die betroffenen Länder wieder in die Lage versetzt werden, mehr selbst zu produzieren. Dazu müssten zum Beispiel Wasserpumpen exportiert werden, damit wieder mehr Felder bestellt werden könnten. Im Rahmen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen seien genug Erfahrungen vorhanden, wie vor Ort geholfen werden könne, ohne das Geld in staatlichen Kanälen versickere, so die Bundesentwicklungsministerin. Auf diese Weise könne eine "Allianz gegen Putin" geschmiedet werden, der ukrainische Weizenexporte blockiert. | 20.06.2022 13:50 Uhr

Waldbrandlage in Brandenburg entspannt sich deutlich

Nach Regenfällen hat sich die Waldbrandlage bei Treuenbrietzen in Brandenburg deutlich entspannt. Nach Angaben der Behörden vor Ort sind die Feuer bis auf wenige Glutnester gelöscht. Mehr als 600 Menschen können in ihre Häuser zurückkehren. Der Waldbrand im Landkreis Potsdam-Mittelmark hatte sich am Wochenende bei wechselnden Winden stark ausgebreitet. Hunderte Feuerwehrleute und Bundeswehrsoldaten waren im Einsatz, um die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Das Löschen im Brandgebiet ist besonders schwierig, weil im Boden eines ehemaligen Spreng- und Übungsplatzes Munition und Kampfmittel liegen. | 20.06.2022 13:50 Uhr

Niedersachsen: Kinderärzte gesucht

In Niedersachsen fehlen laut einem Bericht auf dem Land zahlreiche Kinder- und Jugendärzte. Nach vorläufigen Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung könnten sich landesweit noch mehr als 20 Medizinerinnen und Mediziner niederlassen. Demnach seien vor allem in den Landkreisen Cloppenburg, Hameln-Pyrmont und Cuxhaven noch Kassensitze offen. Aus Sicht der Kassenärztlichen Vereinigung dürfte sich die Situation in Zukunft weiter verschärfen. In den kommenden zehn Jahren werde ein Viertel aller Kinder- und Jugendärzte in Rente gehen, hieß es.| 20.06.2022 13:50 Uhr

Das Wetter in Norddeutschland

Wechsel aus Sonne und Wolken, gebietsweise Regen, vereinzelt Gewitter, Temperaturen 16 bis 20 Grad. Nachts örtlich Regen; im Osten verbreitet Schauer, ein paar Nebelfelder, Tiefstwerte 13 Grad in Stralsund bis 6 Grad in Bad Bentheim. Morgen sonnig, gebietsweise mehr Woken, 18 Grad in Husum bis 26 Grad in Lingen. Am Mittwoch viel Sonne, auch mehr Wolken, es bleibt trocken, 17 bis 28 Grad. | 20.06.2022 13:50 Uhr