NDR Info Nachrichten vom 13.10.2020:

Berlin: Die Kritik am Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten reißt nicht ab. Vor einem Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Merkel morgen kündigte die nordrhein-westfälische Landesregierung an, das von der Mehrzahl der Bundesländer beschlossene Verbot weiterhin nicht umzusetzen. NRW-Gesundheitsminister Laumann sagte, das Beherbergungsverbot sei nach seinem Wissen sinnlos, weil es nicht dazu beitrage, die Ansteckungsketten zu verlangsamen, aber viel Akzeptanz kaputt mache. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Müller will den übrigen Länderchefs morgen seine Kritik noch einmal erläutern. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig lehnte eine Lockerung der strengen Beherbergungs-Beschränkungen in ihrem Bundesland dagegen rundheraus ab. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann will am Verbot festhalten. Er sagte, um für Akzeptanz zu sorgen, müssten die Reiseregelungen in den 16 Ländern aber möglichst einheitlich sein.| 13.10.2020 19:15 Uhr

Potsdam: Die Bundespolizei hat binnen eines Monats mehr als 71.000 Bahnreisende wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht ermahnt. Wie die Behörde mitteilte, wurden in mehr als 1.100 Fällen die Gesundheitsämter informiert, damit diese Bußgelder verhängen. In 200 Fällen seien Reisende von der Weiterfahrt mit dem Zug ausgeschlossen oder eines Bahnhofs verwiesen worden. Nach Angaben der Bundespolizei zeigte sich der überwiegende Teil der Fahrgäste aber nach der Ermahnung einsichtig.| 13.10.2020 19:15 Uhr

Nikosia: Bundesaußenminister Maas hat die Türkei aufgefordert, im Gasstreit im östlichen Mittelmeer auf Zypern und Griechenland zuzugehen. Maas sagte in der zyprischen Hauptstadt Nikosia, es liege an der Regierung in Ankara, Bedingungen für Gespräche zu schaffen. Die erneute Entsendung eines türkischen Forschungsschiffs zur Erdgas-Erkundung in ein umstrittenes Seegebiet sei das Gegenteil einer vertrauensbildenden Maßnahme. Deutschland und die Europäische Union stünden solidarisch an der Seite Zyperns und an der Seite Griechenlands, betonte der SPD-Politiker. Er drohte der Türkei zwar nicht offen mit Sanktionen, verwies aber auf einen EU-Beschluss, der Strafmaßnahmen als Option vorsieht.| 13.10.2020 19:15 Uhr

London: Der britische Premierminister Johnson wird morgen mit EU-Kommissionschefin von der Leyen über den angestrebten Brexit-Handelspakt sprechen. Details dazu wollte ein Regierungssprecher in London aber nicht nennen. Die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU drohen zu platzen. Johnson hatte der Europäische Union eine Frist bis Donnerstag für eine Einigung gesetzt. Dann tagen die Staats- und Regierungschefs in Brüssel. Der Handelspakt soll die wirtschaftlichen Beziehungen nach der Brexit-Übergangsphase regeln, die am 31. Dezember endet.| 13.10.2020 19:15 Uhr

Frankfurt am Main: In der hessischen Stadt ist die Buchmesse offiziell eröffnet worden. Sie findet zum ersten Mal nur im Internet statt. Kulturstaatsministerin Grütters wünschte der digitalen Ausgabe der Frankfurter Buchmesse viel Erfolg. Die CDU-Politikerin sagte, sie freue sich aber schon jetzt darauf, die literarische Vielfalt des Bücherherbstes im nächsten Jahr wieder mit allem zu erleben, was dazu gehöre: mit Messeständen und Gastland-Pavillon, mit Empfängen und Gedränge, mit Lesungen und Diskussionen live vor großem Publikum. Auch die Vorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Schmidt-Friderichs, hob die Bedeutung einer Präsenzmesse hervor. Sie sagte, nach Corona werde es aber kein "Back to normal" geben. Die Frankfurter Buchmesse werde sich neu erfinden.| 13.10.2020 19:15 Uhr

Das Wetter: Zeitweise heiter, oft trocken, im Osten etwas Regen, 9 bis 13 Grad.| 13.10.2020 19:15 Uhr