NDR Info Nachrichten vom 03.09.2020:
Bund warnt jetzt auch vor Reisen auf die Kanaren
Berlin: Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen auf den Kanaren hat die Bundesregierung nun auch diese Inselgruppe als Risikogebiet eingestuft. Damit gilt jetzt für ganz Spanien eine Reisewarnung. Gebuchte Aufenthalte können kostenlos storniert werden; für Rückkehrer gilt eine Quarantäne- uind Testpflicht. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Auf den Kanaren lag diese Zahl bei mehr als 95. Damit stehen die Inseln vor der Westküste Afrikas inzwischen schlechter da als viele spanischen Gebiete, für die seit Mitte August die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gilt.| 03.09.2020 06:45 Uhr
Fall Nawalny: Röttgen fordert harte Antwort der EU
Berlin: Der CDU-Außenpolitiker Röttgen hat im Fall des vergifteten russischen Regierungskritikers Nawalny eine harte und einheitliche Reaktion der Europäischen Union gefordert. Wieder einmal sei der Westen mit der menschenverachtenden Realität des Putin-Regimes konfrontiert worden, sagte Röttgen in den ARD-Tagesthemen. Der russische Präsident verstehe nur eine Sprache. Deshalb müsse man jetzt über den Stopp der Gaspipeline Nord Stream 2 reden. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen bezeichnete den Giftanschlag als feigen und verabscheuungswürdigen Akt, Außenminister Maas kündigte eine angemessene Reaktion an. Nawalny war vor zwölf Tagen mit Vergiftungserscheinungen zur Behandlung nach Berlin geflogen worden. Ein Speziallabor der Bundeswehr wies in seinem Blut Spuren des Nervenkampfstoffes Nowitschok nach.| 03.09.2020 06:45 Uhr
Haager Tribunal verurteilt US-Sanktionen
Den Haag: Der Internationale Strafgerichtshof hat die US-Sanktionen gegen seine Chefanklägerin, Bensouda, verurteilt. Die Strafmaßnahmen seien beispiellos und ein ernsthafter Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit, heißt es in einer Stellungnahme des Haager Tribunals. UN-Generalsekretär Guterres erklärte, er verfolge die Entwicklung mit Sorge. US-Außenminister Pompeo hatte den Internationalen Strafgerichtshof gestern als korrupte Institution bezeichnet. Sollte die Chefanklägerin Vermögen in den USA haben, werde es eingefroren. Das Tribunal hatte im März den Weg für ein Ermittlungsverfahren zu möglichen Kriegsverbrechen in Afghanistan freigemacht. Auch gegen US-Soldaten und Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA wird ermittelt.| 03.09.2020 06:45 Uhr
Gewalt bei Protesten in Bulgarien
Sofia: In der bulgarischen Hauptstadt ist es vor dem Parlament zu schweren Zusammenstößen zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Nach Behördenangaben wurden mindestens 55 Menschen verletzt, mindestens 95 wurden festgenommen. Die Proteste richten sich gegen Ministerpräsident Borissow, dem die Demonstranten Korruption und Nähe zu Oligarchen vorwerfen. Die Lage eskalierte, als einige Demonstranten versuchten, eine Polizeiabsperrung um das Parlamentsgebäude zu durchbrechen. Die Organisatoren der Proteste machten regierungsnahe Provokateure für die Gewalt verantwortlich.| 03.09.2020 06:45 Uhr
Slowakei: Urteil wegen Mord an Journalisten erwartet
Bratislava: In der Slowakei soll heute das Urteil gegen den mutmaßlichen Auftraggeber für den Mord an dem Journalisten Jan Kuciak fallen. Angeklagt sind ein bekannter Geschäftsmann als Drahtzieher und zwei mutmaßliche Komplizen. Der 27-jährige Kuciak hatte zu Verbindungen zwischen der italienischen Mafia und slowakischen Politikern recherchiert. Im Februar 2018 war er zuammen mit seiner Verlobten erschossen worden. Die postume Veröffentlichung seines Artikels hatte Massendemonstrationen gegen die Regierung in Bratislava ausgelöst und schließlich zum Rücktritt des damaligen Ministerpräsidenten Fico geführt.| 03.09.2020 06:45 Uhr
Kurzwetter
Heute erst freundlich, später von Westen her Wolken und Regen. Höchstwerte 16 bis 22 Grad. Dabei windig mit stürmischen Böen an der Nordsee.| 03.09.2020 06:45 Uhr