NDR Info Nachrichten vom 01.02.2018:

Bundestag entscheidet über Familiennachzug

Berlin: Der Bundestag stimmt heute über eine verlängerte Aussetzung des Familiennachzugs von Flüchtlingen ab. In vielen Fällen geht es um Geflüchtete aus Syrien. Den Bundestagsabgeordneten liegen mehrere Gesetzentwürfe vor. Union und SPD wollen, dass der Nachzug bis Ende Juli ausgesetzt bleibt. Anschließend sollen monatlich maximal 1.000 Familienmitglieder nach Deutschland kommen dürfen. Anträge von Linken und Grünen sehen vor, den Nachzug sofort wieder zu erlauben. Die AfD will den Rechtsanspruch dagegen komplett streichen. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Landsberg, warnte auf NDR Info davor, die Kommunen mit dem Familiennachzug zu überfordern. Um das zu vermeiden, sei zum Beispiel eine gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge in den einzelnen Bundesländern notwendig.| 01.02.2018 07:45 Uhr

BGH befasst sich mit Mordurteilen gegen Raser

Karlsruhe: Der Bundesgerichtshof verhandelt von heute an die Revisionen von zwei Rasern, die wegen Mordes verurteilt worden sind. Vor zwei Jahren waren die beiden Männer bei einem illegalen Autorennen über den Berliner Kurfürstendamm gerast. Beim Überfahren einer roten Ampel erfasste einer von ihnen den Wagen eines Unbeteiligten. Dieser starb noch am Unfallort. Das Landgericht Berlin verurteilte die Männer wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen. Es war bundesweit das erste Mal, dass ein entsprechendes Urteil gegen Raser erging.| 01.02.2018 07:45 Uhr

Offenbar viele Zwischenfälle in AKW in Belgien

Brüssel: Der grenznahe belgische Atomreaktor Tihange-1 ist offenbar gefährlicher als angenommen. Nach Informationen des WDR-Hörfunks und des ARD-Magazins Monitor hat es dort eine deutliche Häufung sogenannter "Precursor"-Fälle gegeben. Dabei handelt es sich um AKW-Zwischenfälle, die unter bestimmten Voraussetzungen zu schweren Schäden am Reaktorkern bis hin zur Kernschmelze führen können. Bisher galten vor allem die belgischen Reaktoren Tihange-2 und Doel-3 als großes Sicherheitsrisiko. Grund sind Tausende Haarrisse in den Reaktordruckbehältern.| 01.02.2018 07:45 Uhr

Bundesregierung kritisiert Türkei im Fall Yücel

Berlin: Die Bundesregierung geht davon aus, dass der deutsche Journalist Deniz Yücel ausschließlich wegen seiner Berichterstattung in türkischer Haft sitzt. Darauf weist sie laut der Zeitung "Die Welt" in ihrer Stellungnahme vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hin. Die Türkei wirft Yücel dagegen unter anderem Terrorpropaganda vor. Justizminister Maas will sich dafür einsetzen, dass der Journalist ein rechtsstaatliches Verfahren bekommt. Yücel sitzt seit fast einem Jahr in Istanbul in Haft. Der Fall ist seitdem ein großer Streitpunkt zwischen Deutschland und der Türkei.| 01.02.2018 07:45 Uhr

Renovierung: Britisches Parlament muss umziehen

London: Das britische Parlament im traditionsreichen Westminster-Palast muss für eine umfangreiche Renovierung geräumt werden. Die Parlamentarier stimmten am Abend mit knapper Mehrheit für den vorübergehenden Auszug. Wann die Arbeiten beginnen und wohin das britische Parlament zieht, ist noch unklar. Die Renovierung soll sechs Jahre dauern und mindestens vier Milliarden Euro kosten. Der Gebäudekomplex in London stammt teilweise aus dem Mittelalter und ist seit 60 Jahren nicht mehr grundlegend renoviert worden. Stromkabel hängen über Gasleitungen und neben alten Wasser- und Heizungsrohren. Ein Teil der Installationen stammt sogar aus dem 19. Jahrhundert.| 01.02.2018 07:45 Uhr