NDR Info Nachrichten vom 18.07.2016:
Türkei entlässt fast 9.000 Staatsdiener
Ankara: Die türkischen Behörden haben als Reaktion auf den Putschversuch fast 9.000 Staatsbedienstete entlassen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, handelt es sich überwiegend um Polizisten. Außerdem wurden 30 Gouverneure ihrer Posten enthoben. Die Regierung in Ankara macht den ehemaligen Luftwaffenchef Öztürk für den Umsturzversuch verantwortlich. Aus Regierungskreisen hieß es, Öztürk sei der formale Anführer der Junta gewesen. Er wurde mit mehr als einhundert weiteren Generälen festgenommen. Auch heute führten Sondereinheiten der türkischen Polizei Razzien gegen mutmaßliche Putschisten durch. Unter anderem durchsuchten sie die Militärakademie der Luftwaffe in Istanbul.| 18.07.2016 14:15 Uhr
EU-Kommission kritisiert Türkei
Brüssel: Die EU-Kommission hat der türkischen Regierung vorgeworfen, gegen das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit zu verstoßen. Man habe den Eindruck, dass die Aufarbeitung des gescheiterten Putschversuchs nicht nach internationalem Recht erfolge, sagte der für die EU-Beitrittskandidaten zuständige Kommissar Hahn. Auch in Berlin zeigt man sich besorgt über die jüngste Entwicklung in der Türkei. Regierungssprecher Seibert erkärte, eine Wiedereinführung der Todesstrafe würde die Beitrittsgespräche beenden. Der Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Kauder, plädierte zugleich dafür, den Gesprächsfaden mit Ankara nicht abreißen zu lassen.| 18.07.2016 14:15 Uhr
Schweigeminute zum Gedenken an Opfer
Paris: In Frankreich haben die Menschen mit einer Schweigeminute an die Opfer des Anschlags in Nizza erinnert. Im ganzen Land kam das öffentliche Leben zum Erliegen, die Kirchenglocken läuteten. An der Gedenkfeier in Nizza nahm auch Regierungschef Valls teil. Er wurde ausgebuht. Die Menge applaudierte dagegen den Rettungskräften, Feuerwehrleuten und Ärzten, die sich um die Opfer gekümmert hatten. Ein 31-jähriger Tunesier war am Donnerstag in Nizza mit einem Lastwagen durch eine Menschenmenge gefahren und hatte 84 Menschen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Innenminister Cazeneuve sagte, die Vorgehensweise entspreche vollständig den Aufrufen der Terrororganisation "Islamischer Staat". Ob es direkte Verbindungen des Mannes zum IS oder ähnlichen Netzwerken gibt, sei aber bislang nicht bewiesen.| 18.07.2016 14:15 Uhr
Linke klagt gegen Ceta
Berlin: Die Linke im Bundestag hat vor dem Bundesverfassungsgericht Klage gegen das EU-Handelsabkommen mit Kanada, Ceta, eingereicht. Der stellvertretende Fraktionschef Ernst sagte zur Begründung, die Vereinbarung sei mit hoher Wahrscheinlichkeit verfassungswidrig. Sie verletze das Demokratie-, das Rechtsstaats- und das Sozialstaatsprinzip. Die EU und Kanda hatten jahrelang über das Handelsabkommen verhandelt. Damit es in Kraft treten kann, muss es noch von den nationalen Parlamenten ratifiziert werden. Für das ebenfalls geplante Freihandelsabkommen mit den USA, TTIP, gilt Ceta als Vorlage.| 18.07.2016 14:15 Uhr
Ban fordert rasches Handeln gegen Aids
Durban: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat von der internationalen Gemeinschaft entschlossenes Handeln im Kampf gegen Aids verlangt. Zum Auftakt der Welt-Aids-Konferenz in Südafrika beklagte Ban, mehr als die Hälfte der weltweit 37 Millionen HIV-Infizierten habe nach wie vor keinen Zugang zu lebensrettenden Medikamenten. Nur wenn die Weltgemeinschaft mehr Engagement zeige, könne das Ziel, Aids bis zum Jahr 2030 zu besiegen, erreicht werden, so Ban. Die nötigen Strategien dafür sind ein zentrales Thema der Tagung. Bis Freitag beraten in Durban etwa 18.000 Forscher, Aktivisten und Regierungsvertreter aus 180 Ländern.| 18.07.2016 14:15 Uhr
Börse Kompakt
Zur Börse: Der Dax steigt um 0,1 Prozent auf 10.080. Der Euro wird mit einem Dollar 10 54 gehandelt.| 18.07.2016 14:15 Uhr