NDR Info Nachrichten vom 11.05.2016:

Union und SPD einigen sich zum Thema Leiharbeit

Berlin: Union und SPD haben ihren monatelangen Streit über Leiharbeit und Werkverträge beigelegt. Eine Spitzenrunde im Kanzleramt hat am Abend eine Einigung erreicht. Nach Angaben von Arbeitsministerin Nahles sieht diese vor, dass ein Leiharbeiter künftig höchstens 18 Monate im selben Entleihbetrieb arbeiten darf. Nach dieser Zeit muss er fest übernommen oder bei einer anderen Firma eingesetzt werden. Zeitarbeiter sollen außerdem künftig nach neun Monaten den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaft erhalten. Sonderregelungen dazu sind aber möglich, wenn sich Arbeitgeber und Gewerkschaften darauf verständigen. Auch bei den Werkverträgen sind strengere Vorgaben geplant. Nach den letzten amtlichen Zahlen gab es im vergangenen Jahr knapp eine Million Leiharbeiter. Die Arbeitgeber sehen die Zeitarbeit als ein Mittel für mehr Flexibilität. Die Gewerkschaften befürchten dagegen, dass durch Leiharbeiter oft Löhne gedrückt und soziale Standards ausgehebelt werden.| 11.05.2016 05:00 Uhr

Seehofer: Grenzkontrollen sind Sieg über Merkel

München: CSU-Chef Seehofer wertet die Einigung auf weitere Grenzkontrollen auch als Sieg über den Kurs der Bundesregierung. Seehofer sagte der "Süddeutschen Zeitung", mit der Vereinbarung sei - so wörtlich - das Ende der Willkommenskultur notariell besiegelt. Gegenüber Mitgliedern der bayrischen Landesregierung soll der CSU-Chef die Einigung als Dokument der Wende bezeichnet haben. Bundesinnenminister de Maizière und sein bayerischer Kollege Herrmann hatten sich in der vergangenen Nacht darauf verständigt, dass die Personenkontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze fortgesetzt werden. Die Maßnahme soll andauern, bis ein wirksamer Schutz der EU-Außengrenzen gewährleistet ist. Bayern verzichtet im Gegenzug zunächst auf seine angedrohte Verfassungsklage.| 11.05.2016 05:00 Uhr

Neuer Rekord: Weltweit immer mehr Flüchtlinge

Genf: Weltweit waren noch nie so viele Menschen im eigenen Land auf der Flucht wie im vergangenen Jahr. Nach Angaben des Beobachtungszentrums für Binnenvertriebene hat es 2015 zum vierten Mal in Folge eine Rekordzahl gegeben. Mehr als 40 Millionen Bewohner waren auf der Flucht vor Kriegen und Kämpfen und suchten dabei Schutz im eigenen Land. Mehr als die Hälfte davon kommt aus dem Jemen, Syrien und dem Irak. Zu den Kriegsflüchtlingen kommen noch geschätzt fast 20 Millionen Menschen, die durch Naturkatastrophen zu Geflüchteten im eigenen Land geworden sind.| 11.05.2016 05:00 Uhr

Messerstecher von Grafing vor Ermittlungsrichter

Grafing: Nach der tödlichen Messerattacke in der Nähe von München ist die Wohnung des Verdächtigen in Hessen durchsucht worden. Der 27-Jährige war zuletzt im Kreis Gießen zuhause. Einzelheiten zu der Durchsuchung teilte die Polizei nicht mit. Der Mann wird heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Er soll gestern früh am S-Bahnhof Grafing bei München einen Mann erstochen und drei weitere schwer verletzt haben. Der 27-Jährige konnte kurz nach der Tat festgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft hat Zweifel an der Schuldfähigkeit des Mannes. Bei den bisherigen Vernehmungen seien die Aussagen verwirrend gewesen.| 11.05.2016 05:00 Uhr

Brasiliens Präsidentin vor Absetzung

Brasilia: Nach mehr als fünf Jahren an der Macht könnte Brasiliens Präsidentin Rousseff heute vom Amt suspendiert werden. Der Senat in der Hauptstadt Brasilia will darüber beraten und entscheiden. Es wird mit einer stundenlangen Marathonsitzung gerechnet. Beobachter gehen davon aus, dass eine Mehrheit der Senatoren dafür stimmen wird, Rousseff zunächst für ein halbes Jahr zu suspendieren. Der Präsidentin werden vor allem Bilanztricks im Staatshaushalt vorgeworfen. Rousseff spricht dagegen von einem Putsch ihrer Gegner. Das Amtsenthebungsverfahren gegen die Präsidentin sorgt in Brasilien für eine schwere politische Krise. Die verschiedenen Lager liefern sich seit Monaten heftige Auseinandersetzungen.| 11.05.2016 05:00 Uhr

Österreich und Niederlande im ESC-Finale

Stockholm: In der schwedischen Hauptstadt ist das erste Halbfinale für den Eurovision Song Contest ausgetragen worden. Dabei wurden zehn Startplätze für das Finale am Samstag vergeben. Durchgesetzt haben sich unter anderem Musikkünstler aus Österreich, den Niederlanden und Russland. Das zweite Halbfinale findet morgen Abend statt. Die deutsche ESC-Kandidatin Jamie-Lee Kriewitz mit ihrem Lied "Ghost" ist automatisch für das Finale gesetzt. Der Eurovision Song Contest gilt als weltweit größter Musikwettbewerb.| 11.05.2016 05:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: heute früh im Norden klar, in Nordrhein-Westfalen mehr Wolken - aber überall trocken. Tiefstwerte 15 bis 9 Grad. Am Tag viel Sonne, in Teilen Niedersachsens und in Nordrhein-Westfalen wieder mehr Wolken, aber meistens trocken. Maximal 22 bis 27 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag nochmal freundlich und warm. Am Freitag in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen einzelne Schauer und etwas kühler.| 11.05.2016 05:00 Uhr