NDR Info Nachrichten vom 23.02.2016:

Paritätischer: Armutsrisiko weiter hoch

Berlin: Das Armutsrisiko in Deutschland ist einer Untersuchung zufolge trotz der guten Konjunkturlage nach wie vor hoch. Vor allem Alleinerziehende, Erwerbslose und Rentner seien gefährdet, heißt es im aktuellen Armutsbericht, den der Paritätische und weitere Wohlfahrtsverbände heute vorgestellt haben. Die Armutsquote habe im Jahr 2015 bei 15,4 Prozent gelegen und sei damit in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Blickt man auf regionale Unterschiede, ist die Gefahr dem Bericht zufolge in Mecklenburg-Vorpommern oder Berlin gesunken, in die Armut abzugleiten. Im Ruhrgebiet stieg die Quote dagegen auf den Höchststand von 20 Prozent. Als arm gelten nach gängiger wissenschaftlicher Definition Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt.| 23.02.2016 10:45 Uhr

Wirtschaftswachstum beschert Rekordüberschuss

Wiesbaden: Das stabile Wirtschaftswachstum hat dem deutschen Staat im vergangenen Jahr einen Rekordüberschuss beschert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes betrug das Plus 19,4 Milliarden Euro. Damit lag es gut eine Milliarde Euro höher als im bisherigen Rekordjahr 2000. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkassen nahmen unter dem Strich also deutlich mehr ein als sie ausgaben. Außerdem sei Deutschland im vergangenen Jahr mit einer Quote von 0,6 Prozent erneut deutlich unter der europäischen Schuldenobergrenze geblieben. Laut den Maastricht-Kriterien ist ein Defizit von höchstens drei Prozent erlaubt.| 23.02.2016 10:45 Uhr

Petry: AfD-Mitglieder bei Clausnitzer Vorfall dabei

Berlin: AfD-Chefin Petry hat eine Beteiligung von Mitgliedern ihrer Partei bei der fremdenfeindlichen Aktion im sächsischen Clausnitz eingeräumt. Dem Fernseh-Sender Phoenix sagte Petry, es ärgere sie, dass so etwas in Sachsen passiere. Gleichzeitig wies die AfD-Vorsitzende aber den Vorwurf zurück, Parteimitglieder hätten die Proteste organisiert. In Clausnitz hatte am Donnerstagabend eine pöbelnde Menschenmenge einen ankommenden Bus mit Flüchtlingen blockiert. Dies sorgte bundesweit für Empörung. Sachsens Ministerpräsident Tillich rief die Menschen in seinem Bundesland zu mehr Zivilcourage auf. Der CDU-Politiker will sich am Mittag erneut dazu äußern.| 23.02.2016 10:45 Uhr

Steinmeier: Ukraine muss Korruption bekämpfen

Kiew: Bundesaußenminister Steinmeier und sein französischer Kollege Ayrault haben ihren Besuch in der Ukraine fortgesetzt. Steinmeier rief das Land auf, mehr gegen Korruption zu unternehmen. Zudem müsse das Minsker Friedensabkommen voll umgesetzt werden, sagten die beiden Außenminister nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko. Die Welt warte auf Fortschritte. Steinmeier sagte, man könne nicht hinnehmen, dass der vereinbarte Waffenstillstand immer wieder durchbrochen werde.| 23.02.2016 10:45 Uhr

Slowenische Armee zur Flüchtlingskontrolle

Ljubljana: Slowenien setzt an seiner Grenze zu Kroatien künftig auch Soldaten ein. Nach Angaben von Ministerpräsident Cerar sollen sie der Polizei helfen, die Grenze zu sichern und Flüchtlinge zu kontrollieren. Es gehe nicht um einen militärischen Einsatz der Armee. Slowenien ist derzeit eines der wichtigsten Transitländer für Flüchtlinge auf dem Weg von Griechenland nach Österreich, Deutschland und Skandinavien.| 23.02.2016 10:45 Uhr

Trauerfeier in Mailand für Umberto Eco

Mailand: Freunde und Verwandte nehmen am Nachmittag bei einer Trauerfeier Abschied von dem verstorbenen Schriftsteller und Philosophen Umberto Eco. Der 84-Jährige war in der Nacht zum Sonnabend einem Krebsleiden erlegen. Mit seinem ersten Roman "Der Name der Rose" aus dem Jahr 1980 hatte Eco Weltruhm erlangt. Der Essayist, Journalist, Lektor, Herausgeber und Universitäts-Professor engagierte sich auch politisch. Er galt beispielsweise als einer der schärfsten Kritiker des früheren italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi.| 23.02.2016 10:45 Uhr