NDR Info Nachrichten vom 05.02.2016:

Eine Million Aslyanträge zu bearbeiten

Berlin: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stellt sich darauf ein, in diesem Jahr eine Million Asylanträge zu bearbeiten. Behördenchef Weise sagte, das seien etwa doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Derzeit lägen noch 370.000 nicht bearbeitete Anträge vor. Zudem gebe es aus dem Vorjahr bis zu 400.000 Flüchtlinge, die ihren Antrag noch nicht gestellt hätten. Hinzu kämen die Neuankömmlinge 2016. Um das zu bewältigen, will Weise das Personal von 3.500 Bediensteten fast verdoppen. Die Umstrukturierung des Amtes komme voran. Durch mehr Mitarbeiter, den Aufbau von Ankunftszentren und ein neues IT-System könnten die Asylanträge jetzt schneller bearbeitet werden als früher.| 05.02.2016 14:45 Uhr

de Maizière sagt weitere Hilfen zu

Athen : Bei einem Treffen zur Flüchtlingskrise hat Bundesinnenminister de Maizière Griechenland 100 weitere deutsche Polizisten und zwei Schnellboote zugesagt. Gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen Cazeneuve forderte de Maizière, man müsse vereint und schnell handeln. Die Gespräche mit dem griechischen Innenminister Kouroumblis seien sehr ergiebig gewesen. Er lobte den großen Fortschritt bei der Errichtung der Registrierungszentren, der sogenannten Hotspots. Es sei aber nicht nur wichtig, die Flüchtlinge umfassend zu registrieren, sondern auch, die Zahl der Menschen, die nach Europa kommen, insgesamt zu reduzieren. Das bedeute auch, nicht schutzbedürftige Menschen in die Türkei zurückzuschicken.| 05.02.2016 14:45 Uhr

Ausschreitungen auf Kos

Athen: Auf der griechischen Insel Kos hat es Zusammenstöße zwischen der Polizei und hunderten Demonstranten gegeben. Hintergrund ist der geplante Bau eines Registrierungszentrums - eines sogenannten Hotspot. Auf der Ferieninsel Kos kommen täglich hunderte Asylsuchende an, die von der nur wenige Kilometer entfernten türkischen Küste übersetzen. Nach Worten des stellvertretenden Bürgermeisters befürchten viele Einwohner, dass der Flüchtlingszustrom den Tourismus auf Kos ruiniert. Deshalb forderten sie, die Migranten sofort zum Festland zu bringen.| 05.02.2016 14:45 Uhr

Kaum Hoffnung für Assange

London: Die Hoffnung des Wikileaks-Gründers Assange, die ecuadorianische Botschaft in Großbritannien unbehelligt verlassen zu können, scheint sich nicht zu erfüllen. Die Regierungen Großbritanniens und Schwedens machten deutlich, dass sie das jetzt vorgelegte Expertengutachten einer UN-Arbeitsgruppe nicht anerkennen werden. Die Juristen kommen zu dem Schluss, dass Assanges Aufenthalt in dem Botschaftsgebäude in London eine Form der willkürlichen Haft darstellt. Der Wikileaks-Gründer forderte London und Stockholm auf, dieses Gutachten zu akzeptieren. Gegen ihn liegt ein von Schweden erwirkter internationaler Haftbefehl vor. Grund ist der Vorwurf einer Vergewaltigung. Assange befürchtet, im Falle einer Vernehmung in Schweden an die USA ausgeliefert zu werden.| 05.02.2016 14:45 Uhr

EU und NATO bereiten Libyen-Einsatz vor

Amsterdam: EU und NATO bereiten sich auf einen Militäreinsatz in Libyen vor. NATO-Generalsekretär Stoltenberg sagte bei einem Ministertreffen, die Allianz stehe bereit, eine neue Einheitsregierung in Libyen zu unterstützen. Die Bildung einer solchen Regierung sei der erste Schritt, um die IS-Miliz in dem Land zu bekämpfen. Konkret schlug Stoltenberg vor, beim Aufbau einer Armee zu helfen. Die NATO könnte Ausbilder und Berater in das Land schicken. Den USA zufolge befinden sich in Libyen mittlerweile 5.000 IS-Kämpfer.| 05.02.2016 14:45 Uhr