NDR Info Nachrichten vom 20.01.2016:

Österreich schafft Asylbewerber-Obergrenze

Wien: Österreich will die Zahl der Asylbewerber in diesem Jahr drastisch senken. Nach einem Beschluss der rot-schwarzen Koalition in Wien sollen 2016 höchstens 37.000 Migranten aufgenommen werden. Im vergangenen Jahr waren es 90.000. Am wichtigsten Grenzübergang von Österreich nach Slowenien unterstützen seit heute Soldaten die Polizei, um einreisende Flüchtlinge strenger zu kontrollieren. In der Debatte über die Asylbewerberzahlen sprach sich Deutschlands Bundespräsident Gauck für eine verantwortungsbewusste Strategie aus. Eine Begrenzung könne moralisch und politisch geboten sein, um die Handlungsfähigkeit eines Staates zu erhalten, betonte Gauck auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos. Er warnte davor, das Thema Populisten und Fremdenfeinden zu überlassen.| 20.01.2016 14:45 Uhr

Weil erwartet weiter steigende Flüchtlingszahlen

Hannover: Niedersachsens Ministerpräsident Weil rechnet für dieses Jahr mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen. Seit Jahresbeginn seien 8.300 Menschen in das Bundesland gekommen, erklärte Weil im Landtag. Rechne man diese Zahl auf das ganze Jahr hoch, bedeute dies 160.000 Schutzsuchende allein in Niedersachsen. Die CSU-Fraktion im bayerischen Landtag verlangt, die Zahl der Ankommenden in diesem Jahr auf 200.000 zu begrenzen. Werden es mehr, sollen die Menschen an der Grenze abgewiesen werden. Der Beschluss wurde auf der Klausurtagung in Wildbad Kreuth gefasst. Am Abend wird Kanzlerin Merkel in Kreuth erwartet.| 20.01.2016 14:45 Uhr

Beluga-Prozess: Vorwürfe des Staatsanwalts

Bremen: Vor dem Landgericht hat einer der größten Wirtschaftsprozesse der Schifffahrtsbranche begonnen. Angeklagt sind vier Verantwortliche der ehemaligen Bremer Beluga-Reederei. Dem Unternehmensgründer Stolberg wirft die Staatsanwaltschaft mehrfachen Betrug und Untreue vor. Sie geht davon aus, dass der 55-Jährige Banken getäuscht hat, um höhere Kredite zu erhalten. Außerdem soll er die wirtschaftliche Lage seiner Reederei beim Einstieg eines US-Investors geschönt haben. Mitangeklagt sind drei weitere führende Mitarbeiter. Die Beluga-Reederei hatte vor fünf Jahren Insolvenz angemeldet. Das Urteil des Landgerichts Bremen wird frühestens Ende Oktober erwartet.| 20.01.2016 14:45 Uhr

Tadschikistan rasiert Muslime

Duschanbe: In Tadschikistan hat die Regierung offenbar weitere Maßnahmen ergriffen, um ausländische Einflüsse auf das Land einzudämmen. Nach Angaben der Polizei wurden fast 13.000 muslimische Männer vorübergehend festgenommen, um ihnen die Bärte abzurasieren. Zur Begründung hieß es, lange Bärte seien nicht nur ungepflegt, sondern dienten auch als Zeichen einer radikalislamischen Gesinnung. Zudem seien Geschäfte geschlossen worden, in denen nicht traditionelle tadschikische Kleidung verkauft wird. Erst im vergangenen Jahr hatte Staatschef Rachmon verfügt, dass Eltern ihren Neugeborenen keine ausländischen Namen geben dürfen.| 20.01.2016 14:45 Uhr

San Sebastian startet Kulturhauptstadt-Feiern

San Sebastián: Die nordspanische Küstenstadt hat offiziell ihr Programm als europäische Kulturhauptstadt 2016 eröffnet. Die Behörden in San Sebastián ließen neben den Flaggen der Stadt und des Baskenlands auch die Europafahne hissen. Die Eröffnungsfeiern sollen bis zum kommenden Sonntag dauern; geplant ist unter anderem ein großes Volksfest. San Sebastián trägt den Titel "Europäische Kulturhauptstadt" in diesem Jahr zusammen mit Breslau in Polen. Dort war das Programm bereits am vergangenen Wochenende gestartet worden.| 20.01.2016 14:45 Uhr