NDR Info Nachrichten vom 18.01.2016:
SPD-Spitze steckt Kurs in Asylpolitik ab
Nauen: Der SPD-Vorstand berät am zweiten Tag seiner Klausur den weiteren Kurs in der Flüchtlingspolitik. Parteichef Gabriel hatte gestern gefordert, die Geschwindigkeit der Zuwanderung zu drosseln. Sonst könne gute Integration in Deutschland nicht gelingen. Zugleich verlangte Gabriel von Staaten wie Algerien und Marokko, in Deutschland abgelehnte Asylbewerber wieder zurückzunehmen. Hier drohte der SPD-Chef indirekt mit einer Kürzung der Entwicklungshilfe. SPD-Vize Stegner forderte Kanzlerin Merkel in der Flüchtlingsfrage zum Handeln auf. Auf NDR Info sagte er, noch immer müssten Asylsuchende zu lange auf ihre Verfahren warten. Ähnlich äußerte sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Albig.| 18.01.2016 13:00 Uhr
Gauck fordert erneut europäische Solidarität
Berlin: Bundespräsident Gauck hat in der Asylpolitik erneut mehr Solidarität in Europa gefordert. Die Lasten der Flüchtlingsaufnahme könnten nur gemeinsam getragen werden, sagte Gauck bei einem Mittagessen für den griechischen Staatspräsidenten Pavlopoulos im Schloss Bellevue. Die Länder Europa dürften sich nicht wechselseitig die Probleme überlassen, etwa bei der Sicherung der Außengrenzen. Österreichs Außenminister Kurz kritisierte gleichzeitig in Brüssel, beim Thema Grenzsicherung gebe es sehr wenig Bereitschaft von Griechenland, sich helfen zu lassen. Viele EU-Länder seien zufrieden damit, dass die Flüchtlinge schnellstmöglich bis nach Mitteleuropa weitertransportiert würden. Staaten wie Österreich seien deshalb zu nationalen Maßnahmen gezwungen, so der Minister.| 18.01.2016 13:00 Uhr
Weiter kommen viele Flüchtlinge über die Ägäis
Athen: Trotz des winterlichen Wetters kommen weiter jeden Tag viele Flüchtlinge aus der Türkei nach Griechenland. Heute Vormittag trafen nach Angaben der Küstenwache zwei Fähren von den griechischen Inseln Lesbos und Chios in der Hafenstadt Piräus ein. Die mehr als 2.400 Flüchtlinge an Bord waren zuvor vom türkischen Festland nach Griechenland gelangt. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR kamen seit Beginn des Jahres trotz zum Teil stürmischer Winde in der Ägäis mehr als 29.000 Menschen aus der Türkei nach Griechenland.| 18.01.2016 13:00 Uhr
Oxfam sieht wachsende soziale Ungleichheit
Berlin: Die soziale Ungleichheit hat einer Untersuchung der britischen Hilfsorganisation Oxfam zufolge stark zugenommen. Laut der Studie besitzen die 62 reichsten Menschen genauso viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Das seien rund 3,6 Milliarden Menschen. Damit wachse die Kluft zwischen Arm und Reich schneller als erwartet. Als eine Ursache der Entwicklung nannte Oxfam eine unzureichende Besteuerung großer Vermögen und Kapitalgewinne.| 18.01.2016 13:00 Uhr
Daimler kehrt in den Iran zurück
Stuttgart: Als einer der ersten deutschen Großkonzerne hat der Autobauer Daimler konkrete Projekte für geschäftliche Aktivitäten im Iran vorgestellt. Nach der Aufhebung der Sanktionen gegen Teheran wolle Daimler voll in den iranischen Markt einsteigen, teilte das Unternehmen in Stuttgart mit. Dafür seien Absichtserklärungen mit mehreren lokalen Kooperationspartnern unterzeichnet worden. Vorgesehen sind unter anderem ein Gemeinschaftsunternehmen für die Produktion von Mercedes-Benz-Lkw und Antriebskomponenten sowie die Gründung einer Vertriebsgesellschaft. Im ersten Quartal werde Daimler eine Repräsentanz in Teheran eröffnen, hieß es weiter.| 18.01.2016 13:00 Uhr
Windenergie wird weiter ausgebaut
Berlin: Der Ausbau der Windenergie auf See dürfte sich nach einem Rekordjahr in Deutschland in einem gedrosselten Tempo fortsetzen. Nach Einschätzung der Branche werden im laufenden Jahr neue Offshore-Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von 700 Megawatt ans Netz gehen - was weniger als einem Drittel des Vorjahreswertes entspricht. Der ungewöhnlich hohe Zubau mit neuen Anlagen im Jahr 2015 sei eine Ausnahme und Folge eines Nachholeffekts, stellten mehrere Branchenverbände klar. Von der Politik forderte die Offshore-Industrie höhere Ausbauziele als im Erneuerbare-Energien-Gesetz geplant.| 18.01.2016 13:00 Uhr
Kuhn verteidigt Feinstaubalarm
Stuttgart: Der Stuttgarter Oberbürgermeister Kuhn hat den Feinstaubalarm in der Stadt verteidigt. Der Grünen-Politiker sagte, er halte eine freiwillige Lösung generell für besser. Sollte das geltende Modell in diesem und im nächsten Winter nicht helfen, würden Verbote kommen. Kuhn appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Stuttgarter. Die Bürger sind dort heute zum ersten Mal aufgerufen, ihr Auto stehen zu lassen und Kamine, die nur als zusätzliche Wärmequelle dienen, nicht in Betrieb zu nehmen. Dadurch soll die Belastung der Luft mit Schadstoffen gesenkt werden.| 18.01.2016 13:00 Uhr
Wettervorhersage
Das Wetter: Zeitweise heiter und meist trocken, vereinzelt etwas Schnee, Höchstwerte minus 3 bis plus 4 Grad. Nachts fast überall trocken, in Vorpommern noch etwas Schnee. Tiefstwerte 0 Grad auf Föhr bis minus 12 Grad in der Lüneburger Heide. Morgen von Nordwesten stellenweise Schneeschauer, diese ziehen nach Osten ab, minus 3 bis plus 3 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch wechselhaft, etwas Niederschlag, minus 3 bis plus 3 Grad.| 18.01.2016 13:00 Uhr