NDR Info Nachrichten vom 04.01.2016:

Saudi Arabien bricht Beziehungen zu Iran ab

Riad: Angesichts der Proteste nach den Hinrichtungen in Saudi Arabien hat das Königreich seine diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen. Der iranische Botschafter und sämtliche Diplomaten müssten das Land innerhalb von 48 Stunden verlassen, teilte das saudische Außenministerium mit. Die Führung in Teheran nannte den Schritt voreilig. Aus dem iranischen Außenministerium hieß es, Saudi Arabien habe bereits in der Vergangenheit mit irrationalen Entscheidungen Instabilität in der Region ausgelöst. In Teheran war es zu gewaltsamen Protesten gegen die Hinrichtung des prominenten schiitischen Geistlichen al-Nimr gekommen. Demonstranten stürmten die saudische Botschaft und verwüsteten Büros.| 04.01.2016 04:00 Uhr

Kritik an Riad auch aus Deutschland

Berlin: Auch in Deutschland sind die Hinrichtungen in Saudi Arabien auf Kritik gestoßen. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Mützenich sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, die Exekutionen seien nicht nur brutal und schrecklich. Sie verschärften auch die Spannungen in der Region und seien damit politisch unverantwortlich. Dies dürfe die deutsche Politik nicht unkommentiert lassen. Mützenich forderte, bei Waffenlieferungen an Riad sehr zurückhaltend und auch ablehnend zu sein. Zuvor hatten Vertreter der Grünen und Linken verlangt, keine Waffenexporte mehr nach Saudi-Arabien zu genehmigen. Bundestagsvizepräsidentin Roth sagte der Zeitung "Die Welt", man könne nicht ein Land mit schweren Waffen ausrüsten, das seine eigene Bevölkerung massenhaft hinrichte. Der Vorsitzende der Linkspartei, Riexinger, meinte, wenn Menschenrechte für die Regierung mehr als nur eine hohle Phrase seien, müsse sie jede Art von Waffenlieferung nach Saudi-Arabien einstellen.| 04.01.2016 04:00 Uhr

Polen - Röttgen warnt vor zu viel Druck

Berlin: Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Röttgen, hat davor gewarnt, zu viel Druck auf Polen auszuüben. Das stärke die neue Regierung in Warschau und verschlechtere die ohnehin schwierige Lage in Europa, sagte Röttgen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Der deutsche EU-Kommissar Oettinger hatte zuvor darüber informiert, dass die Kommission erwägt, erstmals den sogenannten "Rechtsstaatsmechanismus" zu aktivieren. Dies bedeutet, dass die Brüsseler Behörde mit der polnischen Regierung in einen Dialog eintritt, falls sie den Rechtsstaat in Gefahr sieht. Geht Polen nicht auf eventuelle Änderungswünsche ein, könnte es im äußersten Fall sein Stimmrecht verlieren. Grund für das Verfahren ist das neue polnische Mediengesetz, das den staatlichen Einfluss auf Radio und Fernsehen erhöht.| 04.01.2016 04:00 Uhr

Schweden führt Grenzkontrollen ein

Stockholm: Wer aus Dänemark nach Schweden reisen will, muss von heute an in allen Zügen, Bussen und Fähren seinen Ausweis oder Pass vorzeigen. Mit den Grenzkontrollen will Schweden die Flüchtlingszahlen eindämmen. Zu den Kontrollen kann die Regierung die Verkehrsunternehmen verpflichten. Ein entsprechendes Gesetz hatte das Parlament im Dezember beschlossen. Die Bahn- und Fährenbetreiber, die für die Kontrollen zuständig sind, hatten den Beschluss kritisiert und Verbindungen eingestellt oder eingeschränkt. Sie warnten vor hohen Kosten und längeren Reisezeiten. Schweden geht von etwa 160.000 Asylbewerbern aus, die im abgelaufenen Jahr in das Land eingereist sind.| 04.01.2016 04:00 Uhr

Bahn-Reisende sitzen in Ostfriesland fest

Emden: Wegen des Wintereinbruchs sitzen zahlreiche Passagiere eines Inter-City der Deutschen Bahn in Ostfriesland fest. Ihr Zug konnte wegen vereister Weichen und Oberleitungen nicht wie geplant nach Köln fahren, sondern musste in den Bahnhof von Norddeich zurückgeschleppt werden. Dort sind die Passagiere über Nacht in der Halle einer Fährgesellschaft untergebracht. Auch ein zweiter Zug saß am Abend in der Region in Niedersachsen fest. Hier konnten die Fahrgäste den Zielbahnhof Emden zu Fuß erreichen.| 04.01.2016 04:00 Uhr

Freund springt in Innsbruck auf Platz zwei

Zum Sport: Skispringer Severin Freund zeigt sich bei der Vierschanzentournee weiter in guter Form. Der Bayer kam beim dritten Springen in Innsbruck auf Platz zwei. Freund musste sich nur dem Slowenen Peter Prevc geschlagen geben, der mit seinem Sieg die Führung in der Gesamtwertung vor dem Deutschen ausgebaut hat. Die Entscheidung über den Sieger der diesjährigen Vierschanzetournee fällt übermorgen im letzten Springen im österreichischen Bischofshofen.| 04.01.2016 04:00 Uhr

Das Nord-West-Wetter: Es ist bewölkt mit etwas Schnee oder Schneeregen und Glätte, Tiefstwerte plus 4 Grad am Niederrhein und in der Eifel, um minus 5 Grad in Kiel bis minus 12 Grad in Vorpommern. Am Tage vielerorts dicht bewölkt mit etwas Schnee oder Regen und Glättegefahr, Höchstwerte -5 Grad in der Mecklenburgischen Schweiz, -2 Grad in der Lüneburger Heide, +4 Grad in Lingen bis +8 Grad im Ruhrgebiet. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag stark bewölkt und etwas Schnee, minus 3 bis plus 9 Grad.| 04.01.2016 04:00 Uhr