Weitere "Koks-Taxi"-Bande in Hamburg verurteilt
Fast acht Jahre Gefängnis für den Kopf einer sogenannten Koks-Taxi-Bande, bis zu viereinhalb Jahre für die drei Fahrer: Das Hamburger Landgericht hat im Falle einer Drogenbande am Dienstag die Strafen verkündet.
"Meine Herren", begann der Vorsitzende Richter sein Urteil. "Wäre Ihr Geschäftsmodell legal gewesen, wäre es genial gewesen." Ein Lieferdienst, wie er der heutigen Zeit entspreche: hochorganisiert mit Schichtsystem der Fahrer und Mengenrabatt für die Kundschaft. Nur sei es eben nicht legal gewesen.
Früher Taxifahrer, heute Drogenkuriere
Die Angeklagten hatten keine Pizza ausgeliefert, sondern Kokain. Alle waren früher Taxifahrer. Seit zwei Jahren aber hatten sie statt Menschen Drogen befördert. Der 26 Jahre alte Hauptangeklagte betrieb eine Art Funkzentrale, in der die Kundschaft per Whatsapp Kokain bestellte. Er kaufte jede Woche für rund 30.000 Euro Drogen auf dem Schwarzmarkt ein, portionierte sie und übergab sie den Fahrern.
Zweieinhalb Millionen Euro eingezogen
Das Geschäft war lukrativ: Beim Hauptangeklagten werden zweieinhalb Millionen Euro eingezogen. Auf Hamburgs Straßen sind offenbar mehrere solcher Drogenbanden unterwegs. Im Juni waren vier Mitglieder einer anderen Koks-Taxi-Bande zu Haftstrafen zwischen vier und fünf Jahren verurteilt worden.