Das Hamburger Kohlekraftwerk Moorburg. © picture alliance/dpa Foto: Bodo Marks
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AUDIO: Umweltschützer haben Vorschlag für Wasserstoffproduktion im Hafen (1 Min)

Wasserstoff: Umweltschützer schlagen neuen Standort vor

Stand: 21.09.2022 06:30 Uhr

Wie kann der Hamburger Hafen zu einem der wichtigsten Umschlagsorte für grüne Energie werden? Der Senat plant dazu in Moorburg eine große Wasserstoffproduktion. Umweltschützer und Umweltschützerinnen schlagen nun einen neuen Standort vor, weil Moorburg nicht ausreichen könnte.

"Wir haben eine Zeitenwende - und das hat auch Konsequenzen für den Hafen", sagt Malte Siegert, Chef des NABU Hamburg. Die Stadt habe auf der Hohen Schaar an der Süderelbe eine riesige Fläche. Diese sei ideal, um dort "grünen Wasserstoff" herzustellen, weiterzuverarbeiten und zu lagern, meinen NABU und auch der BUND.

Hafenautobahn soll dort gebaut werden

Problem an diesem Standort: Auf der Hohen Schaar soll auch einmal die Autobahn A26 Ost verlaufen, die die A7 mit der A1 verbinden soll. Die Umweltschützerinnen und Umweltschützer fordern nun aber schon länger, auf die Autobahn zu verzichten. Zumal neue Kostenschätzungen des Bundes von rund zwei Milliarden Euro für die A26 Ost ausgehen - anfangs war von weniger als einer Milliarde die Rede.

Umweltschützer schlagen dritte Köhlbrandröhre als Ersatz vor

Als Alternative schlagen die Umweltschutzorganisationen vor, dass der geplante Köhlbrandtunnel gleich drei statt wie bislang geplant nur zwei Röhren bekommen könnte. Auf Anfrage von NDR 90,3 erklärte die Wirtschaftsbehörde aber, man plane in Moorburg den Standort für "grünen Wasserstoff" und nicht auf der Hohen Schaar.

Was ist "grüner Wasserstoff"?

Wasserstoff ist keine Energiequelle wie Erdöl, Wind oder Sonnenenergie, sondern ein Energiespeicher. Von Natur aus kommt Wasserstoff nur in gebundener Form vor, etwa in Wasser oder Erdgas. Um das farblose chemische Element aus dieser Bindung abzuspalten, ist Energie notwendig. Dabei wird Wasser (H2O) in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) aufgespalten. Für umweltfreundlichen "grünen Wasserstoff" werden Erneuerbare Energien wie Solar- oder Wind-Energie verwendet, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten (Elektrolyse).

Weitere Informationen
Luftaufnahme vom Hamburger Hafen

Hafen bekommt Wasserstoff-Leitungsnetz: Baustart 2023

Durch einen Betrieb mit klimaneutral erzeugtem "grünem Wasserstoff" soll die Industrie im Hafen weniger CO2 ausstoßen. (04.08.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 21.09.2022 | 06:00 Uhr

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Energiewende

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