Logo und Schriftzug des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) sind auf einem Schild mit blauem Hintergrund zu lesen. © picture alliance Foto: Christian Charisius
Logo und Schriftzug des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) sind auf einem Schild mit blauem Hintergrund zu lesen. © picture alliance Foto: Christian Charisius
Logo und Schriftzug des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) sind auf einem Schild mit blauem Hintergrund zu lesen. © picture alliance Foto: Christian Charisius
AUDIO: UKE empfiehlt, Studie zu Krebstest zurückzuziehen (1 Min)

Umstrittener "Krebs-Scan": UKE empfiehlt, Studie zurückzuziehen

Stand: 26.03.2024 21:51 Uhr

Seit rund einem Jahr wirbt die Versicherung HanseMerkur für eine Police namens "Krebs-Scan". Im Marketing für die Police spielt eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) eine wichtige Rolle. Wegen anhaltender Kritik empfiehlt die Universität Hamburg jetzt, die Studie zurückzuziehen.

Eine Studie mit rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern habe gezeigt, dass ein Bluttest namens "PanTum Detect" frühzeitig Hinweise auf Krebs geben könne, wodurch eine bessere Heilung ermöglicht würde – so schrieben es die Autoren einer Studie, die am UKE erstellt wurde.

Hanse Merkur bewirbt Test in Versicherungspaket

Der Test wird seit rund einem Jahr von der Versicherung HanseMerkur im Rahmen eines Versicherungspaketes vermarktet. Der Bayerische Rundfunk befragte verschiedene Fachleute anderer Universitäten dazu. Diese kritisierten, dass die Studie schwere handwerkliche Mängel habe.

UKE empfiehlt Studie zurückzuziehen

Jetzt erklärte das UKE, dass ein Expertenausschuss der Universität empfehle, die Studie zurückzuziehen, weil sie die Anforderungen für wissenschaftliche Publikationen nicht erfülle. Ob die Studie zurückgezogen wird, müssten die Autorinnen und Autoren jedoch selbst entscheiden. Das UKE betonte gleichzeitig, es habe die Versicherung HanseMerkur und den Bluttest-Hersteller Zyagnum schon vor Monaten aufgefordert, ihre Produkte nicht mit dem Namen des Klinikums zu bewerben.

UKE-Studie war Marketingbestandteil für Krebs-Scan-Police

Die UKE-Studie war bislang ein Baustein im Marketing für die Krebs-Scan-Police. Auf die Empfehlung der Universität Hamburg, die Studie zu dem Krebs-Bluttest zurückzuziehen, gab es von dem Test-Hersteller Zyagnum und von der Versicherung HanseMerkur zunächst keine Reaktion.

Weitere Informationen
Eine mit Blut gefüllte Spritze wird in ein Reagenzglas gesteckt. © picture alliance / Westend61 | Andrew Brookes

"Scharlatanerie?": Scharfe Kritik an Krebsvorsorge-Versicherung

Die Hamburger Versicherung HanseMerkur wirbt für eine Police namens "Krebs-Scan", mit der Patienten einen Krebs-Bluttest machen können. Experten äußern Zweifel. (19.07.23) mehr

Eine Ärztin klebt nach einer Blutabnahme ein Pflaster auf den Arm eines Patienten. © picture alliance / dpa-tmn Foto: Christin Klose

Umstrittener "Krebs-Scan": Tchibo steigt aus

Am Krebs-Bluttest der HanseMerkur gibt es viel Kritik. Ein großer Partner der Hamburger Versicherung bietet diese Versicherungsleistung vorerst nicht mehr an. (16.08.23) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 26.03.2024 | 16:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Stapel von roten Akten in der Nahaufnahme. © Screenshot

Offene Strafverfahren: Hamburg hat den höchsten Anstieg

70 Prozent mehr in kurzer Zeit: In keinem Bundesland ist der Berg unerledigter Strafverfahren so gewachsen wie bei der Staatsanwaltschaft Hamburg. mehr