Prozess um Mordversuch auf der Hamburger Reeperbahn gestartet
Ein 30-Jähriger steht seit Donnerstag in Hamburg wegen Mordversuchs vor Gericht. Er hatte im vergangenen April auf der Reeperbahn einem Mann in den Bauch geschossen.
Es ist bereits der zweite Prozess in der Sache. Ein Mittäter war im November 2023 zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Der jetzt angeklagte 30-Jährige saß da noch in Auslieferungshaft in Belgien, wohin er nach dem Schuss in einem Dönerladen auf der Reeperbahn geflohen war.
Überwachungskamera filmte die Tat
Die Polizei konnte die Täter aber schnell identifizieren. "Das Ganze ist gefilmt worden von der Überwachungskamera", so Liddy Oechtering, Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft. Ihren Angaben zufolge soll es im April 2023 in dem Laden zu einer Auseinandersetzung gekommen sein.
Angeklagter: "Habe immer eine Waffe dabei"
Bei dem Streit ging es um verletzte Ehre und Drogenschulden. Der Täter zog daraufhin seine Pistole aus dem Hosenbund und schoss. Das Opfer erlitt einen lebensgefährlichen Schuss im Bauch. Er habe gewusst, dass das Opfer nicht sterben werde, sagte der Angeklagte. Schließlich seien Krankenwagen auf dem Kiez nie weit entfernt. Eine Waffe habe er immer dabei, weil seine Familie in Blutfehde lebe, so der 30-Jährige weiter.
