Opposition sieht LNG-Terminal in Moorburg vor dem Aus
Mit schwimmenden Terminals für Tankschiffe mit Flüssiggas (LNG) will sich Deutschland in den kommenden Monaten unabhängiger von russischen Gasimporten machen. Doch in Hamburg steht das Projekt eines LNG-Terminals für den Hafen offenbar vor dem Aus. Davon gehen zumindest Teile der Opposition aus, nachdem sich Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) mit einer Reihe von Problemen an den Bund gewandt hat. Kerstan selbst will erstmal weiter planen.
Keine Finanzierung, kein Betreiber für das schwimmende LNG-Terminal, dazu rechtliche Probleme und Ärger bei der Hafenwirtschaft: Für Götz Wiese von der CDU hat der Senat in Sachen Flüssiggas sehr viel falsch gemacht. Wiese fordert, dass Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) eingreift.
Wirtschaftssenator will lieber Wasserstoffpläne vorantreiben
FDP-Landeschef Michael Kruse meint, Hamburgs Chancen, in der Energiewelt von morgen eine führende Rolle zu spielen, habe der Senat stark geschmälert. Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) sagte dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen, in Moorburg solle man lieber die Pläne für eine Wasserstoffherstellung vorantreiben. Er sieht sich in seiner skeptischen Haltung gegenüber dem LNG-Terminal bestätigt.
Kerstan will Gutachten abwarten
Umwelt- und Energiesenator Kerstan will sich dagegen noch nicht festlegen. Er hat sich nach eigenen Angaben inzwischen mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) darauf verständigt, dass ein weiteres Gutachten abgewartet wird. Und zwar zur Frage, wie sich das Flüssiggasterminal mit dem übrigen Hafen verträgt. Das Gutachten soll bis Ende des Monats fertig sein.