
Nach tödlichem Unfall in Hamburg-Volksdorf: Spendenaktion und Mahnwache
Der Schock in der Nachbarschaft in Hamburg-Volksdorf sitzt noch immer tief. Nachdem ein sieben Jahre alter Junge am Dienstag bei einem Unfall ums Leben kam, ist die Anteilnahme groß. Am Freitag kamen mehr als 200 Menschen an den Ort, an dem der Junge starb.
Große Fassungslosigkeit und große Trauer: In einem ruhigen Wohngebiet an der Kreuzung Streekweg/Horstlooge starb der siebenjährige Julius. Viele Eltern mit ihren Kindern kamen am Freitag hierher. Eltern, die sagen: Es hätte ihr Kind sein können. Und nicht verstehen können, wie so ein schwerer Unfall in einer Tempo-30-Zone passieren kann.
Kinder-"Ghostbike" erinnert an Julius
Umsäumt von Kerzen und einem Blumenmeer erinnert jetzt ein weißgestrichenes Kinderrad an den tödlichen Unfall - ein sogenanntes Ghostbike, wie es auch an vielen anderen Stellen in Hamburg steht, an denen Radfahrerinnen und Radfahrer ums Leben gekommen sind.
Neben dem Gedenken erinnerte ein Redner des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) an die Verantwortung von Politik und Polizei. Es müsse gerade im Umfeld von Schulen noch mehr für die Verkehrssicherheit getan werden, so der ADFC. Der Fahrradclub forderte zudem ein Fahrverbot in der Stadt für alte Lastwagen und Busse ohne Notbremssystem und Abbiegeassistenten. Oder als Alternative die verpflichtende Mitfahrt eines Beifahrenden, der den Abbiegevorgang absichert.
Mehr als 80.000 Euro kamen bei Spendenaktion zusammen
Große Anteilnahme am Tod des Kindes gab es auch im Internet: Innerhalb weniger Tage kamen bei einer Spendenaktion für die Eltern bisher mehr als 80.000 Euro zusammen.
Siebenjähriger stürzte mit dem Fahrrad
Der Unfall passierte, als ein Müllwagenfahrer in die Straße Streekweg abbog. Das Kind war mit seinem Vater auf dem Weg zur nahegelegenen Grundschule, als der Junge mit seinem Fahrrad stürzte. Er geriet unter die Reifen des abbiegenden Müllwagens. Der Junge war sofort tot.
Die Polizei ermittelt noch
Beim Rechtsabbiegen gilt für Lastwagen mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht seit 2023, dass sie mit Schrittgeschwindigkeit fahren müssen. Das bedeutet für den Fahrer, dass er höchstens sieben bis elf Kilometer pro Stunde fahren darf. Ob sich der Lkw-Fahrer in diesem Fall an die Vorgabe gehalten hat, ermittelt jetzt die Polizei.