Messerattacke auf Freundin: 27-Jähriger in Hamburg vor Gericht
Ein halbes Jahr lang hat die Hamburger Polizei mit internationalem Haftbefehl nach einem Mann aus dem Stadtteil Bramfeld gefahndet, der seine Freundin im Oktober 2021 lebensgefährlich mit dem Messer verletzt haben soll. Im Mai dieses Jahres wurde der 27-Jährige in Paris aufgegriffen. Am Mittwoch begann der Prozess gegen den Mann vor dem Hamburger Landgericht.
Der Mann war bei einem Bruder in Paris untergetaucht. Zielfahnder der Hamburger Polizei hatten ihn dort aufgespürt und nahmen ihn gemeinsam mit französischen Polizisten fest. Was die Ermittlerinnen und Ermittler nicht wussten: Seine Freundin, die er niedergestochen hatte, hatte die ganze Zeit Kontakt zu ihm. Der Angeklagte erzählte am Mittwoch im Gericht, dass sie sich sogar in Frankreich getroffen haben. Die 22-Jährige besucht ihn auch in der Hamburger Untersuchungshaft.
"Ich habe einen Fehler gemacht"
"Ich liebe sie bis jetzt. Ich habe einen Fehler gemacht," sagte der 27-Jährige nach Angaben einer Übersetzerin vor Gericht. Vor einem Jahr soll er seine Freundin im Streit niedergestochen haben. An jenem Abend hatte er laut Anklage lautstark Schränke durchwühlt. Als seine Freundin ihn bat leise zu sein, damit er die gemeinsame Tochter nicht weckt, soll er zugestochen haben. Der Frau gelang es zusammen mit dem vierjährigen Kind, sich zu Nachbarn zu retten. Der Angeklagte floh übers Dach und entkam trotz eines großen Polizeieinsatzes.
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