Kondolenzbuch für Queen Elizabeth II. liegt im Rathaus aus
Der Tod der britischen Königin Elizabeth II. berührt auch viele Menschen in Hamburg. Im Rathaus liegt seit Freitagnachmittag ein Kondolenzbuch aus. Am Wochenende legten Menschen weiter Blumen am britischen Generalkonsulat aus.
Die ersten Unterzeichner für das Kondolenzbuch im Rathaus waren Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (beide SPD). Das Kondolenzbuch liegt bis auf Weiteres täglich - auch am Wochenende - von 10 Uhr bis 18 Uhr in der Diele des Rathauses aus, wie Senat und Bürgerschaft mitteilten. Später soll es an die britische Botschaft in Berlin übergeben werden.
Tschentscher: "Hamburg trauert"
"Hamburg (...) trauert mit den Bürgerinnen und Bürgern des Vereinigten Königreichs um Königin Elizabeth II.", erklärte Tschentscher. Sie sei eine historische Persönlichkeit. "In 70 Jahren als Staatsoberhaupt hat sie weltweit höchste Anerkennung gefunden für die Disziplin und das Pflichtbewusstsein, mit denen sie ihr Leben in den Dienst für ihr Land gestellt hat." Sie habe die Entwicklung Großbritanniens von der Nachkriegszeit in die Moderne begleitet und den Menschen in schweren Zeiten Orientierung und Zuversicht gegeben.
Tschentscher sagte, Hamburg habe als traditionelle Hafen- und Hansestadt seit Jahrhunderten enge Beziehungen zu London und dem Vereinigten Königreich. "Hamburg gilt als 'The most British city on the continent'." Besuche des englischen Königshauses hätten die Hamburgerinnen und Hamburger immer mit großer Sympathie und Begeisterung begleitet.
Veit: "Queen stand für Respekt und Würde"
Königin Elizabeth II. sei Millionen Menschen ein Vorbild gewesen, sagte Veit. "Sie bot ihnen gerade auch in schwierigen Zeiten stets Orientierung und stand für Respekt und Würde." Sie habe für politische Stabilität gesorgt und sich für Frieden und Freiheit eingesetzt. "Mit ihrer besonderen Art, ihrer Disziplin, ihrer Haltung und ihrem feinen britischen Humor hat sie die Herzen der Menschen erobert." Sie werde fehlen. "Die Hamburgische Bürgerschaft wird ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren."
Honorarkonsul: "Ihre Majestät war enorm beliebt"
Der britische Honorarkonsul in Hamburg, Nicholas Teller, betonte, Königin Elizabeth II. "war für uns alle eine Inspiration, ein Vorbild für Würde und Pflichterfüllung". Sie habe unglaubliche 70 Jahre ihrem Volk gedient, die längste Regentschaft in der Geschichte Großbritanniens. "In der anglophilen Stadt Hamburg war Ihre Majestät enorm beliebt, schon seit Jahrzehnten haben sie die Bürger und Bürgerinnen dieser Stadt tief in ihre Herzen geschlossen", erklärte Teller. Sie werde unglaublich fehlen.
Blumen am Konsulat niedergelegt
Bürgerinnen und Bürger legten auch am Wochenende Blumen am britischen Konsulat an der Alster nieder. Dort wehten die britischen Flaggen auf Halbmast. Auch in der englischen Kirche am Zeughausmarkt kann man sich in ein Kondolenzbuch eintragen.
Fegebank: "Eine Jahrhundert-Frau"
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hatte bereits am Donnerstag getwittert, die Queen sei eine Jahrhundert-Frau gewesen, "die Großbritannien in guten wie in schlechten Zeiten Halt, Kraft und Zuversicht gegeben hat". Viele seien gekommen und gegangen, "sie war irgendwie immer da. Ruhe in Frieden".
Bundeskanzler Scholz: Sie wird fehlen
Auch der frühere Hamburger Bürgermeister und heutige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich am Donnerstag. Er bezeichnete die Queen als Vorbild. Sie werde fehlen, "nicht zuletzt ihr wundervoller Humor".
Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Niels Annen (SPD) trauert ebenfalls um die ehemalige Königin. "Eine traurige Nachricht. Im Plenum des Bundestages haben wir uns eben zu Ehren der Queen erhoben. Wir trauern mit unseren britischen Freuden", schrieb Annen.
Am Rande der Verleihung des Radiopreises in Hamburg sagte Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni: "Das ist ein Moment, den man sich gar nicht vorstellen konnte. Das ist natürlich traurig." Es sei erstaunlich, wie die Queen bis ins hohe Alter ihren Dienst für das Land geleistet habe. Sie sei eine Institution gewesen, nicht nur für die Briten.