Falsch abgerechnet: Pflegedienst-Betreiberin vor Gericht
Kaum Fachkräfte und immer mehr Pflegebedürftige: Die Situation in Hamburger Pflegeheimen- und diensten wird immer schwieriger. Jetzt muss sich eine frühere Pflegedienstbetreiberin vor dem Hamburger Landgericht verantworten, die sich auf unlautere Weise geholfen haben soll.
Die Angeklagte hatte mehrere Angestellte in ihrem Pflegedienst in Barmbek. Die meisten waren examinierte Pflegekräfte, drei von ihnen aber nicht. Die 46-Jährige teilte sie trotzdem wie alle anderen im Dienstplan ein. Und sie rechnete die Leistungen, die sie erbrachten, auch wie alle anderen ab. Also die Sätze für Pflegefachkräfte, obwohl die drei Mitarbeiterinnen keine Pflegefachkräfte waren. Das bestritt die Angeklagte auch nicht. Sie sagte aber, sie habe nicht gewusst, dass die drei zum Beispiel keine Medikamente geben durften. Sie hätten eine Ausbildung gehabt, nur eben nicht die erforderliche.
Kein Schaden für Patienten
Der Vorsitzende Richter erklärte, dass offenbar niemand schlecht behandelt wurde. Den Schaden hätten allein die Krankenkassen gehabt, nicht die Patientinnen und Patienten. Die Angeklagte ist deshalb wegen Betrugs angeklagt. Ihr Anwalt schlug vor, den Prozess gegen eine Geldbuße einzustellen. Das machte die Staatsanwältin aber nicht mit. Den Pflegedienst gibt es inzwischen nicht mehr.
