Blut läuft während einer Blutspende des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vom Arm einer Spenderin durch eine Nadel in einen Beutel. © picture alliance/dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich
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Blut läuft während einer Blutspende des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vom Arm einer Spenderin durch eine Nadel in einen Beutel. © picture alliance/dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich
AUDIO: Nachwuchssorgen bei Blutspendediensten in Hamburg (1 Min)

Blutspendedienste in Hamburg besorgt um Spender-Nachwuchs

Stand: 27.11.2022 08:27 Uhr

Der Bedarf an Blutspenden ist groß, doch den Blutspendediensten in Hamburg fehlt der Nachwuchs - vor allem junge Menschen, die regelmäßig spenden wollen, werden gesucht.

"Es muss uns gelingen, junge Menschen von der Wichtigkeit des Blutspendens zu überzeugen und an uns zu binden", sagte Susanne von Rabenau, Sprecherin des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Hamburg und Schleswig-Holstein.

"Mega-Herausforderung" durch demografischen Wandel

Auch der Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Sven Peine, sprach angesichts des demografischen Wandels von einer "Mega-Herausforderung" der kommenden Jahre für alle Blutspendedienste. Es sei wichtig, Menschen zu finden, die regelmäßig spendeten, um den großen Bedarf zu decken, betonte der Mediziner. Es brauche dieses Engagement, denn es sei eine vermeintliche Sicherheit zu glauben, irgendwer mache das schon.

Kurze Haltbarkeit: Keine Vorräte möglich

Die Kontinuität beim Spenden ist laut DRK wichtig, weil man keine Vorräte anlegen könne. "Die Präparate haben teilweise nur eine sehr kurze Haltbarkeit", erklärte von Rabenau. Der Bestand im Norden ist laut DRK derzeit auf einem niedrigen Niveau stabil. "Aber wir können nicht aus dem Vollen schöpfen", sagte von Rabenau. "Momentan ist es so, dass wir bei den Rhesus Negativ-Blutgruppen in Schleswig-Holstein und Hamburg relativ leere Regale haben." Mit Sorge blickt der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost auf die Weihnachtszeit. "Die Blutversorgung können wir dann nur mit Sonderterminen sicherstellen", sagte von Rabenau. Tradition haben die Termine am 26. Dezember.

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DRK: Weniger Blutspenden als vor Corona

Auch wenn während der Corona-Krise viele mit Blutspenden helfen wollten, kommen die DRK-Zahlen doch nicht an die Zeit vor der Pandemie heran: 2019 gab es 123.000 Blutspenden, 2021 waren es 114.500. In diesem Jahr sind es bislang 98.000. "Unsere Prognose ist, dass wir am Jahresende noch mal unter 2021 liegen", so von Rabenau.

UKE: Viele neue Blutspender während Corona

Bei den UKE-Blutspendediensten, die an drei festen Standorten geöffnet sind, ist die Situation anders. Die Unterstützung während der Corona-Zeit sei enorm gewesen, berichtete der Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin, Peine. "Wir haben in den zwei Corona-Jahren doppelt so viele neue Blutspender gesehen." Doch seit dem Frühjahr würden die Zahlen deutlich runtergehen - aber noch immer sei man über den Spenden von 2019.

"Uns fehlen gar nicht mal so die 18- bis 19-Jährigen"

Voraussetzung für eine Blutspende ist die Volljährigkeit. Wer das 73. Lebensjahr erreicht hat, darf beim DRK kein Blut mehr spenden. "Wir beim DRK haben viele ältere Spender", sagte von Rabenau. "Die fallen dann irgendwann weg als Spender und kommen dann wegen des fortgeschrittenen Alters in die Gruppe der Patienten, die vielleicht irgendwann mal in ihrem Leben auf eine Blutspende angewiesen ist." Bis 65 Jahre kann man das erste Mal Blut spenden. "Uns fehlen gar nicht mal so die 18- bis 19-Jährigen, denn wir gehen ja viel in Schulen und digitalisieren unsere Ansprache immer mehr", sagte von Rabenau. "Aber die Generation nach Schule oder Ausbildung, die Familien-Gründungsphase, das ist die Zeit, in der die Menschen mit anderen Dingen beschäftigt sind."

Hier können Sie in Hamburg Blut spenden

In Hamburg ist eine Blutspende etwa im UKE oder in den Asklepios-Kliniken möglich. Darüber hinaus bietet das DRK Termine in vielen Stadtteilen an.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 27.11.2022 | 10:00 Uhr

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