Antisemitische Attacke in Hamburg: Angreifer soll Schmerzensgeld zahlen
Bei einer Kundgebungen gegen Antisemitismus in der Hamburger Innenstadt hat ein Jugendlicher im September 2021 einen jüdischen Demonstranten attackiert und schwer am Auge verletzt. Jetzt muss der Angreifer seinem Opfer 100.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.
Eine Gruppe Jüdinnen und Juden demonstrierte damals in der Mönckebergstraße für Solidarität mit Israel und gegen Antisemitismus.
Schwere Augenverletzung nach Angriff
Dabei war auch ein 61-jähriger Mann. Zwei Jugendliche kamen unvermittelt auf die Gruppe zu. Sie riefen "Free Palestine" und "Scheiß Juden". Einer der beiden schlug dem 61-Jährigen unvermittelt mit der Faust ins Gesicht und zertrümmerte ihm das Jochbein, die Nase und die Brille. Splitter der Brille verletzten den Sehnerv am rechten Auge des Opfers. Der Mann ist auf dem Auge seitdem fast blind.
Angreifer wurden bereits verurteilt
Die beiden Angreifer wurden für die Prügelattacke bereits verurteilt. Der Schläger, der damals 17 Jahre alt war, bekam eine Jugendstrafe von zwei Jahren, die erst einmal zur Bewährung ausgesetzt wurde. Sein jüngerer Bruder musste 20 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.
Neues Urteil: 100.000 Euro Schmerzensgeld
Eine Zivilkammer des Landgerichts hat den älteren Angreifer nach Angaben eines Gerichtssprechers jetzt zu einer Zahlung von 100.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt. Unsicher ist allerdings, ob er das Geld jemals zahlen kann.
