Anklage gegen den Chef des Tierparks Hagenbeck erhoben
Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den Chef des Tierparks Hagenbeck, Dirk Albrecht, erhoben. Er soll die Arbeit des Betriebsrates behindert haben. Der hatte ihn deswegen schon im Februar 2021 angezeigt.
Damals war unter anderem dem Vorsitzenden des Betriebsrats ein Hausverbot erteilt und ihm gekündigt worden, das ist inzwischen allerdings zurückgenommen. Die Geschäftsführung des Tierparks soll aber auch noch mit anderen Mitteln die Arbeit der Mitarbeitervertreter und -vertreterinnen behindert haben. In einem Statement des Tierparks von Dienstag hieß es, von der Anzeige des Betriebsrates sei lediglich noch ein Vorwurf übrig, alle anderen hätten rechtliche Konsequenzen - also eine Drohung mit weiterem Rechtsstreit.
Auch der Betriebsrat behält sich weitere rechtliche Schritte vor. Ein Gericht hatte Mitte Januar verfügt, dass die Mitarbeitervertretung Einblick in die Gehaltstabellen des Tierparks erhalten soll. Die Geschäftsführung hält sich bislang allerdings nicht an das Urteil.
Weitere Ermittlungen und Gerichtstermine
Darüber hinaus wird gegen Albrecht auch wegen einer zweiten Anzeige des Betriebsrates und wegen eines Betrugsverdachts ermittelt. Demnach soll es Unregelmäßigkeiten beim Kurzarbeitergeld für Hagenbeck-Beschäftigte während der Corona-Pandemie gegeben haben. Ein weiterer Gerichtstermin steht in zwei Wochen an, da geht es dann um den Einsatz von Leiharbeitern und -arbeiterinnen. Auch das ist ein Streitpunkt zwischen Belegschaft und Geschäftsführung.
