"Fridays for Future": Tausende demonstrieren in Niedersachsen

Stand: 23.09.2022 18:33 Uhr

Die Bewegung "Fridays for Future" (FFF) hat am Freitag zum Klimastreik aufgerufen. Landesweit gab es Kundgebungen, die die Demonstrierenden nutzten, um vor der Landtagswahl Forderungen zu stellen.

Unter anderem in Aurich, Bremerhaven, Göttingen, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück gingen bereits am Mittag tausende Menschen auf die Straßen, um für einen konsequenten Einsatz gegen die Erderwärmung zu demonstrieren. In Oldenburg zählte die Polizei zu Beginn rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ein Sprecher von "Fridays für Future" ging von rund 2.000 aus. Die Auftaktkundgebung in Hannover startete um 14 Uhr an der Universität am Königsworther Platz. Die Teilnehmenden zogen anschließend durch die Innenstadt und kehrten schließlich zum Startpunkt zurück. Nach Angaben der Polizei waren 1.300 Menschen dabei, "Fridays for Future" sprach von 4.000. In Göttingen protestierten laut Veranstalter 2.000 Menschen. Im Zentrum der Demonstrationen in Niedersachsen standen die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze und Bewältigung der Klimakrise.

VIDEO: "Fridays for Future" demonstrieren auch in Osnabrück (1 Min)

Forderungen an die künftige niedersächsische Landesregierung

Vor dem Hintergrund der Landtagswahlen im Oktober stellt FFF schon jetzt klare Forderungen an die neue Landesregierung. Erwartet werden entschlossene Maßnahmen zur Emissionsreduktion und das Wahrnehmen der historischen Verantwortung für die Klimakrise, so Nele Evers, Sprecherin der Klimaschutzbewegung in Niedersachsen. Der globale Norden müsse Verantwortung übernehmen und finanziellen Ausgleich für Verluste und Schäden betroffener Länder leisten. "Die reichsten Länder verursachen 92 Prozent der globalen Emissionen, die am meisten betroffenen Gebiete tragen am wenigsten zur Klimakrise bei, erfahren aber die härtesten Folgen", sagt Constanze Hüper, Klimaaktivistin aus Hannover.

100 Milliarden Euro Sondervermögen gefordert

Auf Bundesebene verlangt die Klimabewegung ein Sondervermögen für Klima und Sicherheit. Konkret solle damit der radikale Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern beschleunigt werden. Ein schneller Ausbau erneuerbarer Energien sei nun wichtig, so Amelie Rode. Verantwortung sehen die Demonstrierenden aber auch auf Landesebene. Neben dem Sondervermögen des Bundes müsse auch Niedersachsen für diese Zwecke Geld im Haushalt vorsehen.

Proteste in 30 Orten

In folgenden Städten ging FFF am Freitag auf die Straße:

  • Achim
  • Aurich
  • Braunschweig
  • Bruchhausen-Vilsen
  • Buxtehude
  • Friesoythe
  • Göttingen
  • Goslar
  • Hameln
  • Hannover
  • Helmstedt
  • Hildesheim
  • Holzminden
  • Lüneburg
  • Melle
  • Meppen
  • Norden
  • Oldenburg
  • Osnabrück
  • Osterholz-Scharmbeck
  • Papenburg
  • Rastede
  • Seesen
  • Stadthagen
  • Uslar
  • Weyhe
  • Wilhelmshaven
  • Wolfenbüttel
  • Wolfsburg
  • Zetel

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