Viele Hände halten zusammen. © Photocase Foto: ASIFE

"Christlicher Glaube ist ein Mannschaftssport"

Stand: 24.05.2023 08:50 Uhr

Was haben die Jesus-Jünger eigentlich am Mittwoch vor Pfingsten gemacht - heute vor um und bei 2.000 Jahren? Sie haben einen neuen gewählt: Matthias mit Namen. So erzählt es die Bibel sehr ausführlich.

von Pastor Michael Ellendorf

Judas, der Verräter, hatte sich aus dem Spiel genommen. Und nun wurde Matthias also der neue Zwölfte. Zwölf sollten es ja sein. Die Zahl war Jesus wichtig gewesen. Kommt uns heute vielleicht ein bisschen putzig vor. Gab's wirklich nichts Wichtigeres zu tun, als gleich einen Neuen zu wählen? Wohl nicht - das war überaus wichtig. Das gehörte zu Programm und berührte einen Kern dessen, wie christlicher Glaube funktioniert, als Mannschaftssport nämlich.

"Jesus ist nicht als Solist unterwegs"

Bevor Jesus erstmals öffentlich in Erscheinung tritt, sucht er sich Leute, mit denen er gemeinsame Sache machen kann. Er bildet eine Bande, seine Jünger. Jesus ist nicht als Solist unterwegs. Die Zwölf bekommen alles mit, er teilt alles mit ihnen. Und nach Pfingsten wird es dann ihre Aufgabe sein, überall von Jesus zu erzählen - und selbst weitere Menschen zu gewinnen.

Jesus und seine Jünger haben nachhaltig agiert

Jesus wollte nicht alleine sein: Allein machen sie dich ein - die alte Sponti-Weisheit könnte von ihm und seinen Jüngern stammen. Wenn du etwas Großes erreichen willst, brauchst du zuallererst Freunde, Kollegen, Mitstreiter. Macht mehr Spaß, kommt mehr bei raus. Klar kannst du es auch solo versuchen: Kopf zwischen die Schultern, Ellenbogen raus. Kurzfristig kann man so auch Erfolg haben. Im Zweifelsfall genau so lange, bis einer kommt, der besser ist oder kräftiger.

Nachhaltig geht anders. So wie Jesus das angefangen hat mit seinen Leuten. Deswegen ist christlicher Glaube ein Mannschaftssport.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | 24.05.2023 | 10:40 Uhr

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