NDR Info Nachrichten vom 03.10.2019:

Kiel: Beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit hat Kanzlerin Merkel die Leistung der Ostdeutschen bei der Wiedervereinigung 1990 gewürdigt. Der friedliche Umsturz in der DDR habe nur gelingen können, weil die Menschen damals ihre Angst überwunden hätten und sich ihre Mündigkeit nicht mehr vorenthalten ließen. Sie sprach von einer Revolution im Geiste der Freiheit. Gleichzeitig markiere der 3. Oktober 1990 den Beginn einer großen Kraftanstrengung. Mit dem Datum würden manche auch Verlust verbinden. Umso wichtiger seien deshalb ein offener Austausch und mehr Kompromissbereitschaft. Zuvor hatte der Gastgeber des diesjährigen Festakts, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther, die Bürger zu mehr Mut und Optimismus aufgerufen. Zu der Feier in der Kieler Arena kamen mehr als 1.200 geladene Gäste, unter ihnen Bundespräsident Steinmeier.| 03.10.2019 14:00 Uhr

London: Großbritanniens Premierminister Johnson hat die Europäische Union erneut aufgerufen, seinem Land bei der Aushandlung eines geänderten Brexit-Vertrags entgegenzukommen. Mit seinen neuen Vorschlägen habe er große Flexibilität gezeigt, sagte Johnson im britischen Unterhaus. Nun sei es an der EU, Zugeständnisse zu machen. Oppositionsführer Corbyn beurteilt Johnsons Pläne kritisch. Seiner Ansicht nach gefährden sie den Friedensprozess zwischen Irland und Nordirland. Der britische Premier will erreichen, dass Großbritannien nach dem EU-Austritt am 31. Oktober selbständig Handelsverträge abschließen kann. Um Grenzkontrollen zwischen den beiden Teilen Irlands zu verhindern, soll Nordirland weiterhin EU-Regeln für Agrarprodukte und andere Waren anwenden. Zollkontrollen sollen nicht an der Grenze, sondern im Hinterland sowie Online erfolgen. EU-Diplomaten in Brüssel sehen in den Vorschlägen keinen Durchbruch, sondern sehen darin einen Ausgangspunkt für weitere Verhandlungen.| 03.10.2019 14:00 Uhr

Bagdad: In der irakischen Hauptstadt gilt nach gewaltsamen Protesten eine unbefristete Ausgangssperre. Ministerpräsident Mahdi verhängte das Verbot in der vergangenen Nacht. Zuvor waren schon in anderen irakischen Städten Ausgangssperren ausgerufen worden. Seit zwei Tagen protestieren die Menschen landesweit gegen die Regierung in Bagdad. Sie werfen ihr Korruption vor und kritisieren die hohe Arbeitslosigkeit. Immer wieder gibt es gewaltsame Zusammenstöße zwischen Anti-Terror-Einheiten und den Demonstranten. Nach offiziellen Angaben sind mindestens 13 Menschen getötet und mehr als 700 verletzt worden. Die irakische Regierung gilt als instabil. Sollte sie stürzen, könnte ein weiteres Machtvakuum im Nahen Osten entstehen.| 03.10.2019 14:00 Uhr

Luxemburg: Facebook kann von Gerichten verpflichtet werden, bei einer rechtswidrigen Beleidigung eines Nutzers nach ähnlichen Kommentaren zu suchen und diese zu löschen. Das hat der Europäische Gerichtshof entschieden. Nach Einschätzung der Richter kann sogar eine weltweite Löschung veranlasst werden. Voraussetzung ist demnach, dass die Äußerungen ähnlich genug sind, um sie bei Facebook mit einer automatisierten Technik zu finden. Der Oberste Gerichtshof in Österreich hatte den Europäischen Gerichtshof eingeschaltet. Hintergrund ist der Fall der früheren Chefin der Grünen, Glawischnig-Piesczek. Sie war auf Facebook unter anderem als "miese Volksverräterin" beschimpft worden. Daraufhin hatte sie vor Gericht gefordert, dass der Online-Dienst den Kommentar selbst sowie ähnliche Beleidigungen löscht.| 03.10.2019 14:00 Uhr

Tokio: Die japanische Raumsonde "Hayabusa 2" hat einen weiteren Erkundungsroboter über einem Asteroiden ausgesetzt. Der Roboter wird zunächst fünf Tage um den Äquator des Asteroiden kreisen, bis er landen kann. Dann soll das Gerät Daten zur Dichte des Gesteins sammeln. Die Forscher erhoffen sich so Erkenntnisse über die Ursprünge des Sonnensystems. Es ist die letzte Mission der japanischen Raumsonde. Sie kehrt Ende kommenden Jahres zur Erde zurück. An dem Projekt ist auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt beteiligt.| 03.10.2019 14:00 Uhr

Zeitweise heiter, etwas Regen, kaum Gewitter, von Hamburg bis zum Weserbergland meist trocken, Höchstwerte 11 Grad in Stralsund, bis 16 Grad in Löningen. Nachts häufig trocken, im Verlauf etwas Regen, in Vorpommern stellenweise Nebel. 10 Grad auf Sylt, bis 5 Grad in Göttingen. Morgen viel Regen, zum Teil kräftig ausfallend, in Vorpommern trocken, Temperaturen um 10 Grad. Am Sonnabend gebietsweise Regen, am Sonntag oft trocken, 8 bis 12 Grad.| 03.10.2019 14:00 Uhr