NDR Info Nachrichten vom 28.06.2020:

EU-Kommissar will Sozialstandards in Fleischbranche durchsetzen

Brüssel: Nach den Corona-Ausbrüchen in deutschen Schlachthöfen will die EU-Kommission gegen schlechte Arbeitsbedingungen in der Fleischbranche vorgehen. EU-Sozialkommissar Schmit kündigte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe Leitlinien an, mit denen das Umgehen von EU-Sozialstandards europaweit verhindert werden soll. Falls sich die Praxis der Unternehmen dadurch nicht ändere, werde geprüft werden müssen, ob gegebenenfalls mit einer Richtlinie dagegen vorgegangen werde. Schmit betonte, andere EU-Mitgliedsländer hätten bereits vor Jahren Beschwerden über die deutsche Fleischindustrie wegen unlauteren Wettbewerbs eingereicht. Aber sozial schlecht abgesicherte und diskriminierte Saisonarbeiter gebe es nicht nur in Deutschland. Nach einer Übersicht der EU-Behörde für Krankheitsbekämpfung, aus der die Funke-Blätter zitieren, wurden in den vergangenen Wochen in mehreren europäischen Staaten Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen und Fleischfabriken registriert, darunter in Irland, Spanien und Großbritannien.| 28.06.2020 10:00 Uhr

Corona: Staaten sagen weiteren Milliardenbetrag zu

Brüssel: Beim internationalen Spendenmarathon für den Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 sind neue Hilfszusagen in Höhe von mehr als 6 Milliarden Euro zusammengekommen. Allein die EU-Kommission sagte bei einer virtuellen Geberkonferenz knapp 5 Milliarden Euro zu. Weitere Großspenden kamen unter anderem aus den USA und Kanada. Damit stiegen die Einnahmen laut EU-Kommission auf insgesamt fast 16 Milliarden Euro. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen  sprach von einem unglaublichen Ergebnis. Bundeskanzlerin Merkel erklärte in ihrer Videobotschaft, sie sei der festen Überzeugung, dass Impfstoffe, Tests und Medikamente weltweit verfügbar, bezahlbar und zugänglich sein müssten.| 28.06.2020 10:00 Uhr

Altmaier fordert Entbürokratisierung in Deutschland

Berlin: Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat sich für eine Liberalisierung und Entbürokratisierung ausgesprochen, um Deutschland aus der Rezession zu führen. Der "Welt am Sonntag" sagte der CDU-Politiker, man sollte bei bestimmten bürokratischen Anforderungen flexibler reagieren, um Unternehmen die Chance zu geben, ihre verlorenen Umsätze nachzuholen. Eine Möglichkeit seien dabei verlängerte Öffnungszeiten. Der Minister betonte, man werde den Aufschwung nur schaffen können, wenn man bereit sei, Ideologie beiseite zu legen. Jede kommende Maßnahme müsse dahin gehend geprüft werden, ob sie einen Beitrag zu einem wirtschaftlichen Aufschwung leisten könne.| 28.06.2020 10:00 Uhr

Mann bei Anti-Rassismus-Demonstration in Kentucky erschossen

Washington: Bei einer Demonstration gegen Rassismus im US-Bundesstaat Kentucky ist ein Mann erschossen worden. Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich der Vorfall in einem Park im Zentrum der Stadt Louisville. Menschen hätten noch versucht, erste Hilfe bei dem Angeschossenen zu leisten, der jedoch noch am Tatort verstorben sei. Kurz darauf sei ein weiterer Mensch in unmittelbarer Nähe angeschossen worden. Wie viele Schützen es gab, ist unklar. Im Vorfeld der Anti-Rassismus-Kundgebung hatte der Bürgermeister von Louisville rechte Gegendemonstranten aufgefordert, sich von dem Protest fernzuhalten. Medienberichten zufolge wollten "bewaffnete Patrioten-Gruppen" den Anti-Rassismus-Demonstranten entgegentreten. | 28.06.2020 10:00 Uhr

Präsidentschaftswahl in Polen hat begonnen

Warschau: In Polen hat die wegen der Corona-Pandemie verschobene Präsidentschaftswahl begonnen. Jüngsten Umfragen zufolge liegt der konservative Amtsinhaber Duda vorn. Allerdings werden auch seinem liberalen Herausforderer Trzaskowski gute Chancen eingeräumt. Beobachter rechnen mit einer Stichwahl in zwei Wochen. Ein Sieg des Warschauer Bürgermeisters würde die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit deutlich schwächen. Trzaskowski hatte im Fall einer Amtsübernahme angekündigt, die umstrittene Justizreform im Land zurückzunehmen. Gut 30 Millionen Menschen sind aufgerufen, bis 21 Uhr ihre Stimme abzugeben| 28.06.2020 10:00 Uhr

Lufthansa-Aktionär rechnet mit langwieriger Sanierung

Frankfurt am Main: Nach der staatlichen Rettung des Lufthansa-Konzerns rechnet Großaktionär Thiele mit einer langwierigen Sanierung. Der Prozess werde fünf bis sechs Jahre dauern und für alle Beteiligten schmerzhaft werden, sagte Thiele der "Bild am Sonntag". Wegen der umfangreichen Kredite reiche eine Reduzierung der Personal- und Sachkosten nicht aus. Man müsse sich alles anschauen, was für den Kernbetrieb nicht erforderlich sei, so Thiele. Dazu gehöre auch das Catering-Geschäft in Europa oder Teile der Lufthansa-Technik. Es gehe darum, die Fluggesellschaft zukunftsfähig zu machen.| 28.06.2020 10:00 Uhr

Das Wetter: Heute wechselhaft mit einigen Schauern, teils auch Gewitter bei 20 bis 28 Grad. Morgen ein Wechsel aus Wolken und sonnigen Abschnitten, 18 bis 24 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag weiterhin unbeständig bei 17 bis 22 Grad. Am Mittwoch teils Schauer, teils heiter, 19 bis 25 Grad.| 28.06.2020 10:00 Uhr