NDR Info Nachrichten vom 27.06.2020:

Merkel: EU braucht Solidarität und Rechtsstaatlichkeit

Berlin: Unmittelbar vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat Bundeskanzlerin Merkel demokratische Prinzipien, Solidarität und mehr Rechtsstaatlichkeit in der Gemeinschaft angemahnt. In einem Interview mit mehreren großen europäischen Zeitungen warb Merkel zugleich um Verständnis für Europa-skeptische Haltungen in osteuropäischen EU-Ländern. Sie seien daraus zu erklären, dass sich bei ihnen nach dem Ende des Nationalsozialismus eine zweite Diktatur angeschlossen habe. Merkel betonte, sie wolle für ein selbstbestimmtes, freiheitliches und von den Grundrechten des Individuums geprägtes Europa arbeiten. Die Bundeskanzlerin wies auch auf das Scheitern demokratischer Hoffnungen im Arabischen Frühling und den islamistischen Terror hin. Es mache ihr Sorgen, dass der hundertprozentige Beweis, dass das freiheitliche System auf dem Siegeszug ist, bislang nicht habe erbracht werden können.| 27.06.2020 07:15 Uhr

Beschränkungen für Reisende aus Corona-Risiko-Kreisen

Berlin: Angesichts der stark gestiegenen Zahlen an Corona-Infizierten in einzelnen Regionen Deutschlands haben sich Bund und Länder auf neue Beschränkungen geeinigt. Reisende aus Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage dürfen nur noch eine Übernachtung buchen, wenn sie nachweisen können, dass sie nicht infiziert sind. Der Test darf nicht länger zurückliegen als 48 Stunden vor der Anreise. Thüringen schert aber aus und hat in einer Protokollnotiz festgehalten, dass die örtlichen Gesundheitsämter selbst über das Vorgehen entscheiden. Mit der Maßnahme wollen Bund und Länder die Ausbreitung des Corona-Virus eindämmen. Zudem sollen die Testungen in den stark betroffenen Kreisen auch an symptomfreien Personen ausgeweitet werden. Dafür will der Bund die Kosten übernehmen.| 27.06.2020 07:15 Uhr

Minister Müller will Corona-Krisengewinner besteuern

Berlin: Bundesentwicklungsminister Müller fordert eine stärkere finanzielle Beteiligung der Weltwirtschaft am Kampf gegen die Corona-Pandemie. Der CSU-Politiker sagte im Bayerischen Rundfunk, Unternehmen wie der Internet-Händler Amazon hätten in unglaublichem Ausmaß von der Krise profitiert. Der Besitzer von Amazon etwa sei seit Januar 35 Milliarden Euro reicher geworden. Zudem zahle die Firma fast keinen Euro Steuern. Der Minister erwartet, dass sich die deutsche Ratspräsidentschaft ab 1. Juli für eine Besteuerung solcher Krisengewinner einsetzt. Es sei jedenfalls nicht so, dass die Kosten für die Corona-Hilfspakete dem einfachen Bürger aus der Tasche gezogen werden müssten, so Müller wörtlich. Zugleich bedauerte er, dass der politische Wille für eine echte Finanztransaktionssteuer in Europa fehle.| 27.06.2020 07:15 Uhr

Regierung in Irland steht

Dublin: Mehr als vier Monate nach der Parlamentswahl in Irland ist der Weg frei für eine neue Regierung. Die bürgerlichen Parteien Fine Gael und Fianna Fail sowie die Grünen nahmen jeweils in Urabstimmungen ihren ausgehandelten Koalitionsvertrag an. Schon heute soll der Vorsitzende von Fianna Fail, Martin, zum neuen irischen Premierminister gewählt werden. Das Amt wird zwischen den beiden großen Koalitionspartnern rotieren. Ende 2022 soll dann der bisherige Premier, Fine-Gael-Chef Varadkar, die Regierung führen.| 27.06.2020 07:15 Uhr

Das Wetter

Heute zunächst sonnig, im Verlauf Quellwolken und teils unwetterartige Schauer und Gewitter. Höchstwerte 22 bis 31 Grad.| 27.06.2020 07:15 Uhr