NDR Info Nachrichten vom 20.06.2020:

Rheda-Wiedenbrück: Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies sind mittlerweile mehr als 1000 Mitarbeiter positiv getestet worden. Wie der Landrat des Kreises Gütersloh mitteilte, liegen insgesamt 3127 Befunde vor, von denen 1029 positiv ausfielen. Bislang gebe es "keinen signifikanten Eintrag" des Virus in die allgemeine Bevölkerung. Der SPD- Gesundheitsexperte Lauterbach forderte, die betroffene Fabrik sofort zu schließen. Im WDR sagte Lauterbach, es sei nicht vertretbar, dass in dem Werk noch gearbeitet werde. Niemand wisse, wo die Infektionsquelle liege - also könnten sich jederzeit weitere Menschen anstecken. Der Kreis Gütersloh hat dem Unternehmen eine sogenannte Arbeitsquarantäne gestattet. Das heißt, noch bis heute Abend dürfen Zerlegung und Versand weiterlaufen, um bereits geschlachtete Tiere zu verarbeiten.| 20.06.2020 16:45 Uhr

Hamburg: Transparency International wertet die Lobby-Arbeit des Bundestagsabgeordneten Amthor für eine US-Firma als Grenzüberschreitung. Mit der Annahme von Reise-Einladungen habe der CDU-Politiker möglicherweise gegen die Verhaltensregeln für Bundestagsmitarbeiter verstoßen, sagte der Vorsitzende der deutschen Transparency-Sektion, Bäumer, auf NDR Info. Amthor müsse die Frage beantworten, wer, was, warum bezahlt habe. Auch zu Aktienoptionen für die Firma Augustus Intelligence sowie einem Mandat für eine US-Anwaltsfirma gehörten die Fakten auf den Tisch. Nach Bäumers Worten zeigt die Angelegenheit, dass Deutschland dringend ein Lobbyregister brauche. Darin werde öffentlich gemacht, welcher Politiker sich für Unternehmen oder Branchen einsetze. Amthor steht wegen seiner Nebentätigkeit und Lobbyarbeit für Augustus Intelligence in der Kritik. Gestern zog der 27-Jährige seine Kandidatur für den CDU-Landesvorsitz in Mecklenburg-Vorpommern zurück.| 20.06.2020 16:45 Uhr

Berlin: Zum heutigen Weltflüchtlingstag haben Politiker, Helfer und Kirchenvertreter den Schutz von Menschen auf der Flucht angemahnt. Bundesaußenminister Maas sagte, geflüchtete und vertriebene Menschen müssten ein Leben in Würde führen können und die Möglichkeit bekommen, ihr Potenzial zu entfalten. Die FDP pochte auf ein gemeinsames Asylverfahren in der EU, die Grünen forderten Erleichterungen für geflüchtete Familien. Der weltweite Dachverband Caritas International erklärte, die Flüchtlingsproblematik erfordere genauso wie die Corona-Pandemie globale Solidarität. Nur dann sei es möglich, Fluchtursachen effektiv zu bekämpfen. Auch der Papst mahnte zu mehr Solidarität mit den Betroffenen. Nach offiziellen Statistiken gibt es mehr Flüchtlinge als je zuvor. Rund 79,5 Millionen Menschen waren 2019 auf der Flucht, mehr als ein Prozent der Weltbevölkerung.| 20.06.2020 16:45 Uhr

Madrid: Der spanische Regierungschef Sánchez hat seine Landsleute am letzten Tag des Corona-Notstandes zu weiterer Vorsicht aufgerufen. In einer Fernsehansprache sagte Sánchez, das Virus könne zurückkehren und Spanien könne von einer zweiten Infektionswelle erfasst werden. Alle müssten deshalb die Hygiene- und Gesundheitsregeln auch weiter strikt einhalten. In Spanien endet um Mitternacht nach 98 Tagen der Notstand und damit entfallen auch die letzten Reste der drastischen Einschränkungen der persönlichen Bewegungsfreiheit für die 47 Millionen Bürger des Landes.| 20.06.2020 16:45 Uhr

Moskau: In den Wäldern Russlands weiten sich die Feuer aus. In den vergangenen Wochen habe es bereits mehr als 6000 Waldbrände gegeben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau mit. Dabei seien schon mehr als 9900 Quadratkilometer abgebrannt. Das entspricht zehnmal der Fläche Rügens.| 20.06.2020 16:45 Uhr

Sonne und Wolken im Wechsel, in Mecklenburg-Vorpommern örtlich Schauer oder Gewitter. Höchstwerte zwischen 17 Grad in List und 22 Grad in Osnabrück. Nachts aufgelockert, in Vorpommern Regen, Tiefstwerte 16 bis 8 Grad.| 20.06.2020 16:45 Uhr