NDR Info Nachrichten vom 14.04.2020:

Berlin: Vor den morgigen Beratungen von Bundeskanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder dauert die Debatte über mögliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen an. Die Grünen fordern in einem Strategiepapier eine klare Perspektive für eine Rückkehr in ein öffentliches Leben. Demnach sollten die Corona-Tests von täglich 3.500 auf 5.000 erhöht werden. Kitas und Schulen sollten nach und nach wieder öffnen, ebenso kleine Betriebe und Einzelhändler. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag wünscht sich klare Auflagen, auf die Betriebe sich vorbereiten können. Vize- Hauptgeschäftsführer Dercks sagte auf NDR Info, einheitliche Vorgaben für Schutzmaßnahmen würden den Unternehmen die notwendige Perspektive liefern.| 14.04.2020 10:15 Uhr

Berlin: Bundesbildungsministerin Karliczek hat vor einem Flickenteppich beim Wiederbeginn des Schulunterrichts gewarnt. Die Länder sollten sich auf einheitliche übergeordnete Kriterien einigen, sagte die CDU-Politikerin der "Passauer Neuen Presse". Die Frage sei eine der schwierigsten in dem angestrebten Normalisierungsprozess in der Corona-Krise. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt, Schulen sobald wie möglich für jüngere Schüler wieder zu öffnen, da ältere Möglichkeiten des Fernunterrichts besser nutzen könnten. Mehrere Bildungspolitiker fordern dagegen, zuerst die Abschlussjahrgänge wieder in den Schulen zu unterrichten, um reguläre Bedingungen für die Abiturprüfungen zu schaffen. Die Bildungsminister der Länder werden heute nun doch nicht über das weitere Vorgehen beraten. Ein Sprecher der Kultusministerkonferenz stellte klar, eine Videokonferenz sei erst nach den morgigen Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Merkel geplant.| 14.04.2020 10:15 Uhr

Brüssel: Die EU-Kommission denkt offenbar über einen Wiederaufbaufonds in Billionenhöhe nach, um die gesamteuropäische Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder anzukurbeln. Das "Handelsblatt" zitiert Kommissions-Vizepräsident Dombrovskis mit den Worten, er könne sich einen Finanzrahmen von 1,5 Billionen Euro vorstellen. Der Fonds könne mit Anleihen finanziert werden, die mit einer Bürgschaft der EU-Mitgliedstaaten unterlegt würden, erklärte Dombrovskis. Er ließ der Zeitung zufolge offen, ob es sich dabei um die umstrittenen Euro-Bonds handelt, die bislang unter anderem von Deutschland strikt abgelehnt werden.| 14.04.2020 10:15 Uhr

Ankara: Das türkische Parlament hat ein Gesetz zur Freilassung von Strafgefangenen gebilligt. Es sieht vor, wegen der Corona-Pandemie etwa 90.000 Häftlinge aus überfüllten Gefängnissen zu entlassen. Bei einem Teil von ihnen soll die Reststrafe erlassen werden, ein anderer Teil soll unter Hausarrest gestellt werden. Nach Angaben von Justizminister Gül gab es in türkischen Gefängnissen bereits mehrere Todesfälle unter infizierten Insassen. Von den Freilassungen ausgenommen sind politische Gefangene, die nach den umstrittenen Anti-Terror-Gesetzen der Türkei angeklagt sind. Das stößt bei Menschenrechtsorganisationen auf scharfe Kritik.| 14.04.2020 10:15 Uhr

Jerusalem: In Israel sind die Verhandlungen zur Regierungsbildung nach Angaben der beiden führenden Parteien erheblich vorangekommen. Oppositionskandidat Gantz vom Mitte-Bündnis Blau-Weiß und Regierungschef Netanjahu von der rechtskonservativen Likud-Partei trafen sich heute früh zu weiteren Beratungen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Eigentlich wäre für Gantz die Frist zur Regierungsbildung in der vergangenen Nacht abgelaufen. Präsident Rivlin räumte dem Oppositionsführer aber weitere 48 Stunden Zeit ein, nachdem er von beiden Seiten positive Signale erhalten hatte.| 14.04.2020 10:15 Uhr

Der Dax steigt um 1,1 Prozent auf 10.675 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 3,1 Prozent höher bei 19.638. Der Euro kostet einen Dollar 09 27.| 14.04.2020 10:15 Uhr

Heute teils längerer Sonnenschein, teils dichte Wolken, aber weitgehend trocken, 8 bis 12 Grad.| 14.04.2020 10:15 Uhr