NDR Info Nachrichten vom 10.04.2020:

Italien verlängert Ausgangsverbote

Rom: Die italienische Regierung verlängert die strikten Ausgangsverbote um drei Wochen. Nach Angaben von Ministerpräsident Conte dürfen die Menschen im Land damit bis zum 3. Mai ihre Wohnungen nur in Ausnahmefällen verlassen. Das gilt unter anderem dann, wenn sie zur Arbeit oder zum Arzt gehen oder notwendige Einkäufe erledigen. Allerdings sollen ab Mitte April wieder einige Geschäfte öffnen dürfen. Dazu zählen der Buchhandel und Läden für Kinderbekleidung. Italien gehört weltweit zu den am heftigsten von der Corona-Pandemie betroffenen Staaten. Die Ansteckungswelle hatte sich zuletzt verlangsamt. Trotzdem meldete der Zivilschutz heute 570 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Insgesamt sind damit seit Februar fast 19.000 Infizierte gestorben. Etwa 148.000 Menschen sind offiziellen Angaben zufolge erkrankt.| 10.04.2020 21:30 Uhr

Merkel: Corona-Hilfspaket schnell umsetzen

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat den Kompromiss zu europäischen Hilfen in der Corona-Krise begrüßt. Die CDU-Politikerin sprach von einem wichtigen Meilenstein und einer solidarischen europäischen Antwort auf die Pandemie. Die Programme müssten jetzt so schnell wie möglich in Kraft gesetzt werden. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt begrüßte, dass es keine Vergemeinschaftung von Schulden durch gemeinsame Anleihen gebe. Aus der Opposition kam hingegen Kritik, die beschlossenen Programme seien unzureichend. Dies gelte insbesondere mit Blick auf stark betroffene Staaten wie Italien und Spanien. Die Finanzminister der Euro-Zone hatten sich darauf geeinigt, über den Rettungsschirm ESM, die Europäische Investitionsbank und über ein europäisches Kurzarbeitergeld insgesamt 500 Milliarden Euro bereitzustellen. Italien besteht auch nach der Einigung darauf, dass es zusätzlich gemeinsame Anleihen gibt.| 10.04.2020 21:30 Uhr

WHO: Beschränkungen nicht zu früh lockern

Genf: Die Weltgesundheitsorganisation hat davor gewarnt, die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Pandemie zu schnell zu lockern. WHO-Chef Tedros sagte, seine Organisation wolle wie jeder andere auch eine Aufhebung der Beschränkungen. Geschehe dies zu schnell, könne die Pandemie aber auf tödliche Weise wieder aufleben. Tedros stellte fest, in einigen europäischen Ländern wie Italien, Deutschland, Spanien und Frankreich verlangsame sich der Anstieg der Ansteckungszahlen. In anderen Staaten, vor allem in Afrika, gebe es eine alarmierende Beschleunigung. Nach Zählung der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität haben sich weltweit mehr als 1.650.000 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. Knapp 100.000 von ihnen starben demnach.| 10.04.2020 21:30 Uhr

Richter: Gottesdienstverbot in Corona-Krise rechtmäßig

Karlsruhe: Laut Bundesverfassungsgericht ist das wegen der Corona-Krise erlassene Gottesdienstverbot rechtmäßig. Trotz des überaus schwerwiegenden Eingriffs in die Glaubensfreiheit habe der Schutz für Leib und Leben Vorrang vor diesem Grundrecht, so die Verfassungsrichter. Sie wiesen damit die Klage eines Katholiken gegen die in Hessen gültige Regelung zurück. Sie ist vergleichbar mit den Maßnahmen in anderen Bundesländern. Bei der Entscheidung des Gerichts sei vor allem die Befristung der Corona-Verordnung bis zum 19. April von Bedeutung gewesen. Das Gottesdienstverbot müsse bei jeder Verlängerung der Regeln streng darauf geprüft werden, ob eine Lockerung unter Auflagen möglich sei.| 10.04.2020 21:30 Uhr

Berlin bittet EU um Hilfe für "Alan Kurdi"-Flüchtlinge

Berlin: Angesichts der Notlage auf dem privaten deutschen Rettungsschiff "Alan Kurdi" im Mittelmeer hat die Bundesregierung die EU-Kommission um Hilfe gebeten. Nach Angaben eines Sprechers geht es dabei um die Frage, wo die knapp 150 Migranten an Bord an Land gehen können. Italien und Malta hatten demnach schon frühzeitig private Seenotrettungsorganisationen gewarnt, dass ihre Häfen für Flüchtlingsschiffe wegen der Corona-Krise geschlossen seien. Die Kapitänin des Schiffes, Beuse, hatte zuvor über den Betreiberverein "Sea-Eye" mitteilen lassen, dass man innerhalb von 48 Stunden Lebensmittel benötige, um die Migranten zu versorgen. Malta und Italien seien einer entsprechenden Bitte nachgekommen. Die Regierung in Rom sieht allein Deutschland in der Pflicht.| 10.04.2020 21:30 Uhr

Wettervorhersage

In der Nacht trocken bei Tiefstwerten von plus 5 bis minus 2 Grad. Morgen etwas Regen, Höchstwerte von 17 bis 21 und an der Ostseeküste um 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Ostersonntag gebietsweise Regen, in Mecklenburg kurze Gewitter, 13 bis 24 Grad. Am Ostermontag etwas Sonne, selten Niederschlag, örtlich Gewitter, 7 bis 13 Grad.| 10.04.2020 21:30 Uhr