NDR Info Nachrichten vom 10.04.2020:

Giegold: Corona-Hilfspaket der EU reicht nicht

Berlin: Das Corona-Rettungspaket der Europäischen Union ist bei den Bundesparteien auf Lob und Kritik gestoßen. Der Sprecher der Grünen im Europa-Parlament, Giegold, sagte auf NDR Info, es sei zwar gut, dass sich die Mitgliedstaaten geeinigt hätten. Die beschlossenen Maßnahmen reichten aber nicht, um die europäische Wirtschaft wieder anzukurbeln. Vor allem Staaten wie Spanien und Italien die nur schlecht aus der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 und 2009 herausgekommen seien, erlitten große volkswirtschaftliche Schäden, so Giegold. SPD-Chef Walter-Borjans äußerte sich in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe ähnlich. Unions-Haushaltsexperte Rehberg bezeichnete das EU-Hilfspaket dagegen als einen richtigen Schritt. Die EU-Finanzminister hatten sich auf Hilfen in Höhe von 500 Milliarden Euro geeinigt. Danach soll der Euro-Rettungsfonds ESM vorsorgliche Kreditlinien bereitstellen, die Europäische Investitionsbank soll Kredite für Unternehmen garantieren und ein europäisches Kurzarbeiterprogramm soll Jobs sichern.| 10.04.2020 20:00 Uhr

Unternehmensverbände fordern Exit-Strategie

Berlin: Unternehmensverbände dringen darauf, dass der Stillstand in großen Teilen des Wirtschaftslebens bald beendet wird. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag regte dazu einen gemeinsamen Fahrplan von Politik und Wirtschaft in Richtung Normalität an. DIHK-Präsident Schweitzer sagte, viele Unternehmen kämpften um ihr Überleben. Ein Signal in Richtung Normalisierung werde daher immer wichtiger. Auch der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft forderte eine Exit-Strategie für die Zeit nach Ostern. Gerade im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen drohe ein Kahlschlag, der das mittelständisch geprägte Land dauerhaft verändern würde. Der Verband fordert deshalb auch weitere Unterstützung, um die Liquidität der Unternehmen nachhaltig zu stärken. Bund und Länder wollen kommende Woche beraten, wie es mit den Beschränkungen wegen der Corona-Epidemie weitergehen soll.| 10.04.2020 20:00 Uhr

Corona-Tote: Großbritannien meldet Negativ-Rekord

London: Großbritannien hat den höchsten Anstieg von Todesfällen im Land seit Beginn der Corona-Epidemie verzeichnet. Nach Angaben des britischen Gesundheitsministers Hancock stieg die Zahl der Toten innerhalb eines Tages bis gestern Abend um 980. Insgesamt sind damit in Großbritannien fast 9.000 Infizierte gestorben. Mehr als 65.000 Menschen haben sich mit dem Corona-Virus angesteckt. Zu ihnen zählt auch Premierminister Johnson. Der 55-Jährige wird weiter im Krankenhaus behandelt, konnte die Intensivstation inzwischen aber wieder verlassen. | 10.04.2020 20:00 Uhr

Papst feiert Karfreitag im leeren Petersdom

Rom: Papst Franziskus hat im fast leeren Petersdom die Karfreitagszeremonie abgehalten. Wegen der Corona-Pandemie fand der Gottesdienst ohne Publikum statt, wurde aber vom Vatikan per Livestream im Internet übertragen. Auch der traditionelle Kreuzweg am späteren Abend wird nicht von Gläubigen begleitet. Die Feier wurde vom römischen Kolosseum auf den abgesperrten Petersplatz verlegt. Zuvor hatte das Oberhaupt der katholischen Kirche auch an die Leiden in der Corona-Pandemie erinnert. In einem Telefonat mit einem italienischen Sender sagte Franziskus, er denke an die unzähligen Geschichten von Gekreuzigten. Ärzte, Pflegepersonal und Geistliche seien an der Front gestorben wie Soldaten, die ihr Leben für die Liebe hingegeben hätten.| 10.04.2020 20:00 Uhr

Polen: Gedenken an Flugzeug-Katastrophe

Warschau: Spitzenpolitiker in Polen haben der Opfer der Flugzeug-Katastrophe von Smolensk vor zehn Jahren gedacht. Neben dem Ministerpräsidenten Morawiecki legte auch der Chef der Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, einen Kranz am Mahnmal in Warschau nieder. Unter den 96 Toten war auch sein Zwillingsbruder, der damalige polnische Präsident Lech Kaczynski. Die Absturzursache der polnischen Regierungsmaschine ist bis heute nicht geklärt. Russland hält das Wrack weiterhin unter Verschluss. Es argumentiert, dass ein strafrechtliches Verfahren zu dem Absturz noch laufe. Polen hatte Russland heute erneut aufgefordert, das Wrack herauszugeben. Bereits 2018 hatte die Parlamentarische Versammlung des Europarates Russland dazu angehalten, das Wrack an Polen zu übergeben.| 10.04.2020 20:00 Uhr

Wettervorhersage

In der Nacht trocken bei Tiefstwerten von plus 5 bis minus 2 Grad. Morgen etwas Regen, Höchstwerte von 17 bis 21 und an der Ostseeküste um 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Ostersonntag gebietsweise Regen, in Mecklenburg kurze Gewitter, 13 bis 24 Grad. Am Ostermontag etwas Sonne, selten Niederschlag, örtlich Gewitter, 7 bis 13 Grad.| 10.04.2020 20:00 Uhr