NDR Info Nachrichten vom 31.03.2020:

Heil: Kämpfen um jeden Arbeitsplatz

Berlin: Infolge der Corona-Krise steigen immer mehr Firmen in Deutschland auf Kurzarbeit um. Nach Angaben von Bundesarbeitsminister Heil gab es in den vergangenen zweieinhalb Wochen 470.000 Anzeigen von Unternehmen. Wieviele Menschen letztlich Kurzarbeitergeld bekommen werden, lasse sich aber bislang noch nicht abschätzen. Auch die Arbeitslosigkeit werde deutlich steigen. Der Minister betonte, man könne nicht jeden Job retten, aber man werde um jeden kämpfen. Die Menschen könnten sich auf staatliche Hilfe zur sozialen Absicherung verlassen. Sie werde schnell und unbürokratisch bei den Bürgern ankommen, versprach Heil. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Scheele, sagte, seine Behörde werde zur Bewältigung der Corona-Krise und zur Rettung von Arbeitsplätzen soviel Kurzarbeit wie nötig finanzieren. Ein Limit gebe es nicht.| 31.03.2020 18:15 Uhr

RKI rechnet mit mehr Toten

Berlin: Das Robert Koch-Institut rechnet damit, dass sich die Zahl der Toten durch das Coronavirus weiter erhöht. Im Moment liege die Sterberate bei 0,8 Prozent, sagte RKI-Präsident Wieler. Die Meldungen hätten aber einen Zeitverzug. Es gebe jetzt auch leider Fälle in Pflege- und Altenheimen. Deshalb müsse man davon ausgehen, dass die Rate ansteigen wird. Trotzdem zeigte Wieler sich vorsichtig optimistisch, dass die getroffenen Maßnahmen wirken. Er gehe davon aus, dass man bis Ostern anhand belastbarer Zahlen Aussagen über einen Trend machen könne. Nach jüngsten Zahlen der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität haben sich in Deutschland knapp 67.000 Menschen infiziert. 650 starben demnach an Covid-19.| 31.03.2020 18:15 Uhr

Ärztekammer: Hygieneregeln wichtiger als Mundschutz

Hamburg: Die Ärztekammer in der Hansestadt hält die Verpflichtung zum Tragen eines Mundschutzes wegen der Corona-Pandemie nicht für sinnvoll. Kammer-Präsident Emami sagte, viel wichtiger als die Maske sei es, konsequent die Hygieneregeln zu beachten, Abstand von seinen Mitmenschen zu halten und die Kontaktregeln einzuhalten. Emami betonte, solange es nicht genügend Schutzkleidung für das medizinische Personal gebe, würde eine solche Verpflichtung zu einer zusätzlichen Verknappung führen und sei kontraproduktiv. Ähnlich äußerte sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann. Er sagte, anders als in Österreich sei in seinem Bundesland eine Mundschutzpflicht nicht geplant. Auch Bayern lehnt das nach den Worten von Ministerpräsident Söder bisher ab.| 31.03.2020 18:15 Uhr

Trump wirbt für Infrastruktur-Programm

Washington: US-Präsident Trump hat für ein schuldenfinanziertes Infrastruktur-Programm mit einem Volumen von zwei Billionen Dollar geworben. Ein solches Paket sei wichtig, um den Arbeitsmarkt anzukurbeln und die Infrastruktur des Landes wieder aufzubauen, schrieb Trump auf Twitter. Da die Zinsen für die USA derzeit bei Null Prozent lägen, sei der richtige Zeitpunkt für ein entsprechendes Gesetz gekommen. Der US-Kongress hat seit Anfang März bereits drei Konjunkturprogramme beschlossen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern. Auch die Demokraten hatten die Hilfspakete mitgetragen.| 31.03.2020 18:15 Uhr

Türkei will 90.000 Häftlinge entlassen

Istanbul: Die Türkei will angesichts der Corona-Krise bis zu 90.000 Gefangene vorzeitig aus der Haft entlassen. Die Regierungspartei AKP hat ein entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht. Es sieht vor, dass die Strafen von Menschen über 65 Jahren, Frauen mit kleinen Kindern und Schwerkranken in Hausarrest umgewandelt werden. Von der Regelung ausgenommen sind Gefangene, die wegen Vergehen wie vorsätzlichem Mord, Sexual- oder Drogendelikten einsitzen. Wegen Terrorvorwürfen sind in der Türkei auch zahlreiche Regierungskritiker und Journalisten inhaftiert. Sie sollen weiter in Haft bleiben.| 31.03.2020 18:15 Uhr

Corona-Patienten aus Frankreich in Hamburg gelandet

Hamburg: Sechs Corona-Intensivpatienten aus Frankreich sind mit einem Militärflugzeug in der Hansestadt angekommen. Das teilte eine Sprecherin des Flughafens mit. Die Patienten sollen auf die Krankenhäuser des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel und Lübeck verteilt werden. Laut Krankenhaus müssen sie beatmet werden. Vorstandschef Scholz nannte es ein Gebot der Menschlichkeit, Patienten aus den Ländern aufzunehmen, die nicht mehr genug Kapazitäten zur Versorgung haben.| 31.03.2020 18:15 Uhr

Das Wetter

Heute Abend vielfach gering bewölkt oder klar, teils auch noch dichtere Quellwolken und trocken. Temperaturen 3 bis 8 Grad.| 31.03.2020 18:15 Uhr