NDR Info Nachrichten vom 31.01.2019:

Holocaust-Überlebender warnt vor Nationalismus

Berlin: Der Holocaust-Überlebende Saul Friedländer hat vor weltweit aufkeimenden autoritären Tendenzen gewarnt. Antisemitismus sei nur eines der Übel, von denen jetzt eine Nation nach der anderen schleichend befallen werde, sagte der 86-jährige israelische Historiker vor dem Bundestag. Deutschland, das sich seit dem Krieg gewandelt habe, müsse sich dem entgegenstellen. Auch Bundestagspräsident Schäuble mahnte zur Wachsamkeit. Es sei beschämend, dass Juden wieder mit dem Gedanken spielen, auszuwandern, weil sie sich in Deutschland nicht sicher fühlten. Die Bürger müssten Diskriminierungen auch im Alltag entgegentreten. Ausdrücklich erinnerte Schäuble daran, dass auch 1,5 Millionen Kinder damals getötet wurden. Der Bundestag gedachte mit der Feierstunde der Befreiung des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen am 27. Januar 1945.| 31.01.2019 15:45 Uhr

EU-Außenminister beraten über Venezuela

Bukarest: Die EU-Außenminister beraten zur Stunde über die Haltung der Europäischen Union zum Machtkampf in Venezuela. Sie kamen in der rumänischen Hauptstadt zusammen. Mehrere EU-Staaten, darunter Deutschland, hatten dem venezolanischen Präsidenten Maduro kürzlich ein Ultimatum gestellt. Sie forderten ihn zu raschen Neuwahlen auf, die der sozialistische Politiker ablehnte. Zudem stellten sich die Länder hinter den selbsternannten Interims-Staatschef Guaidó. Staaten wie Griechenland weigern sich aber bislang, diesen Schritt mitzugehen. Das EU-Parlament allerdings sprach sich heute dafür aus, Guaidó als Übergangs-Präsidenten anzuerkennen. Die Abgeordneten verabschiedeten mit großer Mehrheit eine entsprechende Entschließung. Sie forderten die EU-Staaten zu einer gemeinsamen Linie auf.| 31.01.2019 15:45 Uhr

EU-Kommission verdächtigt Banken wegen Anleihenkartell

Brüssel: Die EU-Kommission nimmt acht Banken wegen der möglichen Beteiligung an einem Kartell beim Handel mit europäischen Staatsanleihen ins Visier. Die Geldhäuser werden verdächtigt, zwischen 2007 und 2012 beim Handel mit europäischen Staatsanleihen durch Absprachen den Wettbewerb verzerrt zu haben. Die EU-Kommission erklärte, das sei ein Verstoß gegen das europäische Kartellrecht. Die Banken seien über die Ermittlungen informiert worden. Händler der Geldhäuser werden der Behörde zufolge verdächtigt, untereinander sensible Informationen ausgetauscht und ihre Handelsstrategien abgestimmt zu haben. Die Kontakte seien in erster Linie über Online-Chatrooms gelaufen. Sollte sich der Verdacht erhärten, kann die Kommission gegen die Unternehmen Strafen in Höhe von zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängen.| 31.01.2019 15:45 Uhr

Brandenburg beschließt erstes Parité-Gesetz

Potsdam: Der brandenburgische Landtag hat ein sogenanntes Parité-Gesetz verabschiedet. Damit ist Brandenburg das erste Bundesland, in dem Parteien künftig gleich viele Frauen und Männer als Kandidaten für Landtagswahlen aufstellen sollen. Für das Gesetz stimmten die rot-roten Regierungsfraktionen und die oppositionellen Grünen. Von den aktuell 88 Landtagsabgeordneten in Potsdam sind 35 Frauen. Ausgenommen von der Regelung bleiben die Direktkandidaten in den Wahlkreisen. Das Gesetz soll allerdings erst nach der Landtagswahl im September in Kraft treten.| 31.01.2019 15:45 Uhr

S-H: Landesamt genehmigt Wolfs-Abschuss

Kiel: Ein als verhaltensauffällig geltender Wolf im Kreis Pinneberg ist zum Abschuss freigegeben worden. Das zuständige Landesamt in Schleswig-Holstein genehmigte einen entsprechenden Antrag. Seit Ende November hatte es in der Region acht Risse gegeben, für die als wolfssicher geltende Zäune überwunden wurden. Für sechs dieser Fälle soll der fragliche Rüde verantwortlich sein. Wölfe sind in Deutschland streng geschützt. Einzelne Tiere dürfen nur getötet werden, wenn von ihnen eine Gefahr für den Menschen ausgeht oder großer wirtschaftlicher Schaden durch sie zu erwarten ist.| 31.01.2019 15:45 Uhr

Wettervorhersage

Meist trocken, nur in Niedersachsen vereinzelt Schnee oder Schneeregen. Temperaturen 1 bis 4 Grad.| 31.01.2019 15:45 Uhr