NDR Info Nachrichten vom 23.09.2018:

Koalitionsspitzen sprechen erneut über Maaßen

Berlin: Bundesinnenminister Seehofer lehnt es weiter ab, Verfassungsschutzpräsident Maaßen zu entlassen. Seehofer sagte der "Bild am Sonntag" vor dem heutigen Spitzentreffen mit Kanzlerin Merkel und SPD-Chefin Nahles, Maaßen habe kein Dienstvergehen begangen. Er betonte, es werde nur dann eine Einigung geben, wenn bereits vorher ein Lösungsvorschlag vorliege, den alle Seiten mittragen. Der bisherige Kompromiss sah vor, Maaßen als Chef des Verfassungsschutzes abzulösen und ihn faktisch zum Staatssekretär im Innenministerium zu befördern. Der Plan stieß vor allem in der SPD auf Widerstand. Der stellvertretende FDP-Chef Kubicki bezweifelte auf NDR Info, dass die Koalitionspartner eine tragfähige Lösung finden werden. Der lang andauernde Streit über die Personalie Maaßen sei ein Hinweis auf tieferliegende Unstimmigkeiten zwischen den drei Parteien, so Kubicki.| 23.09.2018 12:00 Uhr

UBA skeptisch bei Diesel-Umtausch-Prämie

Berlin: Das Umweltbundesamt hat sich skeptisch zu Überlegungen geäußert, die Schadstoffbelastung in Großstädten durch eine Umtauschprämie für Dieselfahrzeuge zu senken. In einem internen Papier heißt es, eine solche Prämie würde die Belastung durch Stickoxide im besten Fall um weniger als 1 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft senken. Angesichts der Gesamtbelastung sei das verschwindend wenig. Diese lag etwa in München im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 78 Mikrogramm. Sollte es doch zu einer Prämie für den Umtausch alter in neue Dieselfahrzeuge kommen, dürfe sie zudem nur für Neufahrzeuge der strengeren Euro-6d-Norm gelten, so das Umweltbundesamt. Am Nachmittag beraten Bundesregierung und Autokonzerne darüber, wie Diesel-Fahrverbote verhindert werden können. Die Hersteller lehnen Umrüstungen direkt am Motor ab.| 23.09.2018 12:00 Uhr

Schäuble fordert stärkere Integrationsanstrengungen

Berlin: Bundestagspräsident Schäuble fordert in der Flüchtlingsdebatte, stärker auf die Integration der Menschen zu setzen als auf deren Abschiebung. Der CDU-Politiker sagte in der "Welt am Sonntag", man solle sich klar machen, wie schwer es im Einzelfall sei, jemanden abzuschieben. Deswegen solle man nicht allzu stark die Hoffnung schüren, dass eine Großzahl der betroffenen Menschen zurückgeführt werden könnte. Sinnvoller ist es laut Schäuble, alle Kraft für die Integration aufzubringen. Zu den Protesten im sächsischen Chemnitz und in Köthen in Sachsen-Anhalt sagte der Bundestagspräsident, er akzeptiere nicht, dass daraus ein Ost-West-Problem gemacht werde. Ein erheblicher Teil der Drahtzieher dieses rechten Gedankenguts komme aus dem Westen.| 23.09.2018 12:00 Uhr

"Wir sind Kirche" fordert staatliche Kontrolle

Berlin: Die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" fordert angesichts des Missbrauchsskandals mehr staatliche Kontrolle. Ein Sprecher sagte, denkbar sei beispielsweise ein neues Bundesministerium für Opferschutz. Staatliche Stellen könnten dann in Zukunft einen strengeren Blick auf die Kirchen werfen. Auch in anderen Ländern habe sich gezeigt, dass unabhängige Untersuchungen außerhalb des Hoheitsbereichs der Kirche zwingend nötig seien. Die Deutsche Bischofskonferenz will am Dienstag ihre Missbrauchsstudie vorstellen. Wie vorab bekannt wurde, sollen seit 1946 mindestens 1.670 katholische Geistliche mehr als 3.670 Minderjährige sexuell missbraucht haben.| 23.09.2018 12:00 Uhr

Kampf gegen Moorbrand fortgesetzt

Meppen: Hunderte Einsatzkräfte haben den Kampf gegen den großflächigen Moorbrand in Niedersachsen fortgesetzt. Ein Sprecher der Bundeswehr teilte mit, die Lage sei stabil und das Feuer sei unter Kontrolle. Zuvor hatte es geheißen, die Situation habe sich wegen starken Regens etwas entspannt. Dennoch gelte nach wie vor der Katastrophenfall. Bewohner von drei Orten müssten sich nach wie vor für mögliche Räumungen bereithalten. Der Moorbrand auf dem Bundeswehr-Übungsgelände schwelt seit mehr als zwei Wochen. Ausgelöst wurde er bei Raketentests. Den Angaben zufolge ist ein Gebiet von 12 Quadratkilometern betroffen. Das entspricht einer Fläche von mehr als 1500 Fußballfeldern.| 23.09.2018 12:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Heute Nachmittag meist starke Bewölkung und in der Nordhälfte gelegentlich Schauer oder kurze Gewitter. Im Verlauf auch von Südwesten her aufkommende Regenfälle. Höchstwerte 11 bis 16 Grad. Morgen wechselhaft und von Nord- und Ostsee her wiederholt Schauer, an den Küsten auch Gewitter. Höchstwerte 11 bis 14 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag überwiegend heiter bei 13 bis 16 Grad. Am Mittwoch zunächst freundlich, später wolkiger und im Nordosten etwas Regen, 15 bis 19 Grad.| 23.09.2018 12:00 Uhr