NDR Info Nachrichten vom 04.08.2018:

Viele Tote bei Flucht übers Mittelmeer

Genf: Im Mittelmeer sind nach Angaben der Vereinten Nationen seit Jahresbeginn mehr als 1.500 Flüchtlinge ertrunken. Etwa 60.000 Menschen erreichten demnach Europa; im Vorjahreszeitraum waren es noch etwa doppelt so viele. Die meisten Flüchtlinge kommen inzwischen in Spanien an. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR rief die europäischen Staaten auf, die Netzwerke der Schlepperbanden zu zerschlagen und Rettungsschiffen das Anlegen zu ermöglichen. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtet, konnten sich die Botschafter der EU-Staaten gestern nicht auf neue Einsatzregeln für die Marinemission "Sophia" einigen. Es gebe keine Zusagen von EU-Ländern, im Mittelmeer gerettete Migranten aufzunehmen. Derzeit ist ein Schiff einer spanischen Hilfsorganisation mit 87 Flüchtlingen an Bord auf der Suche nach einem Hafen. Italien und Malta haben ein Anlegen verweigert.| 04.08.2018 09:45 Uhr

Zahl der Sozialwohnungen gesunken

Berlin: In Deutschland gibt es immer weniger Sozialwohnungen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor. Die Zahl sank im vergangenen Jahr um etwa 46.000 auf rund 1,2 Millionen. 2006 gab es noch deutlich mehr als zwei Millionen Wohnungen mit Mietpreisbindung für Menschen mit geringem Einkommen. Seitdem sind die Länder für den sozialen Wohnungsbau zuständig. Der Bund stellt ihnen dafür 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Allerdings sind die Mittel nicht zweckgebunden. Nach einem Bericht der Bundesregierung wurden acht Prozent des Geldes für andere Ausgaben verwendet.| 04.08.2018 09:45 Uhr

Haseloff: Osten kein Niedriglohnland

Magdeburg: Angesichts der Einkommensunterschiede in Ost und West warnt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff vor einem Schlechtreden Ostdeutschlands. Im Rahmen des Möglichen sei seit der Wiedervereinigung viel erreicht worden, sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es sei falsch, Ostdeutschland pauschal als Niedriglohnland zu bezeichnen. Nach Haseloffs Worten bestehen die großen Unterschiede nicht nur zwischen Ost und West, sondern bundesweit zwischen Ballungszentren und ländlichen Räumen sowie zwischen boomenden Regionen und strukturschwachen Gegenden. Beschäftigte verdienen laut Bundesagentur für Arbeit im Westen nach wie vor deutlich mehr als im Osten.| 04.08.2018 09:45 Uhr

UN: Nordkorea setzt Atomprogramm fort

New York: Einem vertraulichen Bericht der Vereinten Nationen zufolge hat Nordkorea sein Atomprogramm nicht eingestellt. Die Nachrichtenagentur reuters zitiert aus dem Report, der für ein Komitee des UN-Sicherheitsrates erstellt wurde. Danach haben Experten in sechsmonatiger Prüfung festgestellt, dass das Atom- und Raketenprogramm weiterbetrieben wurde. Seit 2006 hat der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Nordkorea immer wieder verschärft. Das Land soll dazu gebracht werden, seine Raketen- und Atomwaffentests aufzugeben. Im Juni hatten sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Trump darauf verständigt, auf eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel hinzuwirken.| 04.08.2018 09:45 Uhr

Waldbrände in Griechenland: Ministerrücktritt

Athen: Nach den verheerenden Waldbränden in Griechenland ist der Minister für Bürgerschutz, Toskas, zurückgetreten. Er erklärte zur Begründung, bei einer Opferzahl von 89 Toten könne er sein Amt nicht länger ausüben. Ministerpräsident Tsipras nahm das Rücktrittsgesuch an. Er stand unter Druck, personelle Konsequenzen aus den Bränden zu ziehen.| 04.08.2018 09:45 Uhr