NDR Info Nachrichten vom 27.07.2018:

Islamist Sami A. in Tunesien auf freiem Fuß

Tunis: Der von Deutschland nach Tunesien abgeschobene mutmaßliche Islamist Sami A. ist in seinem Heimatland auf freien Fuß gesetzt worden. Ein tunesischer Untersuchungsrichter entschied, dass der Mann freigelassen werden muss, da keine Anschuldigungen gegen ihn aufrechterhalten werden könnten. Die Behörden ermitteln gegen ihn wegen Terrorverdachts. Seine Abschiebung aus Deutschland wurde vom Verwaltungsgericht Gelsenkirchen als rechtswidrig eingestuft. Die Richter verlangen, ihn in die Bundesrepublik zurückzuholen. Gegen diesen Beschluss hat die Stadt Bochum Beschwerde eingelegt. Sami A. soll einst Leibwächter von Osama bin Laden gewesen sein.| 27.07.2018 16:45 Uhr

Zahlreiche Beschwerden wegen Hass-Beiträgen

Berlin: Die großen sozialen Netzwerke haben eine erste Bilanz gezogen zur Löschung von Beiträgen mit klar strafbaren Inhalten. Im ersten halben Jahr nach Inkrafttreten eines entsprechenden Gesetzes in Deutschland wurden bei Youtube etwa 210.000 Inhalte als rechtswidrig beanstandet. Etwa jeder vierte wurde gelöscht. Facebook meldet etwa 1.700 Beschwerden. Weniger als 400 Einträge hat das Netzwerk geblockt oder entfernt. Der Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Billen, sagte, die Zahlen zeigten, dass es nicht wenige Beschwerden gebe. Strafbarer Hass im Netz sei für viele erfahrbar. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" beklagte, dass Facebook oder Youtube allein darüber entscheiden, was entfernt werden muss. Sie verlangen eine unabhängige Aufsicht.| 27.07.2018 16:45 Uhr

Bayern gründet eigenes Asylamt

Ingolstadt: Bayerns Ministerpräsident Söder hat das neue Landesamt für Asyl und Rückführungen gegen Kritik verteidigt. Flüchtlinge, die sich integrieren wollten, hätten künftig bessere Möglichkeiten zu bleiben, sagte Söder anlässlich der Gründung der Behörde. Bayern werde alle Ermessensspielräume nutzen, um eine bessere Balance zwischen Abschiebung und Bleiberecht zu schaffen. Die Gründung des Landesamtes wurde von Protesten begleitet.| 27.07.2018 16:45 Uhr

Hitze bringt Probleme für Wasserversorger

Osnabrück: In Niedersachsen führt die anhaltende Hitze in einigen Regionen zu Wassermangel. Mehrere Versorger riefen die Bürger dazu auf, Trinkwasser nicht mehr zu benutzen um den Rasen zu sprengen oder das Auto zu waschen. In vielen Flüssen und Kanälen sinkt der Pegelstand. So führen Elbe und Weser an einigen Stellen so wenig Wasser, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft warnt vor den Gefahren beim Baden. Wie ein DLRG-Sprecher mitteilte, sind in den ersten sieben Monaten des Jahres bereits 279 Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. Das seien 37 mehr als im gleichen Zeitraum 2017.| 27.07.2018 16:45 Uhr

Clinton: Mehr Prävention im Kampf gegen Aids

Amsterdam: Der frühere US-Präsident Clinton hat dazu aufgerufen, mit mehr Präventionsarbeit gegen eine weitere Ausbreitung von Aids anzukämpfen. Zum Abschluss der Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam sagte er, ein Ende der Anstrengungen hätte katastophale Folgen. Aus seiner Sicht müssen mehr Menschen getestet werden und die Chance auf eine Behandlung erhalten. Nach einem Bericht der Vereinten Nationen ist die Zahl der Ansteckungen mit dem HI-Virus zuletzt gestiegen. In Osteuropa und Zentralasien gebe es doppelt so viele Neuinfektionen wie vor 20 Jahren. Im Nahen Osten und in Nordafrika sei die Zahl um ein Viertel gestiegen.| 27.07.2018 16:45 Uhr