NDR Info Nachrichten vom 21.07.2018:

Deutsche Politiker fordern Verteilung von Bootsflüchtlingen

Berlin: Politiker von CDU und Grünen haben die EU-Staaten ermahnt, sich schnell auf eine Verteilung von geretteten Bootsflüchtlingen zu einigen. Der verteidigungspolitische Sprecher der Union-Bundestagsfraktion, Otte, sagte auf NDR Info, die EU-Mission "Sophia" müsse künftig nicht nur die Seenotrettung und den Kampf gegen Schleuser umfassen, sondern auch die Verteilung der Menschen. Es müsse endlich Klarheit herrschen und nicht in jedem Einzelfall wieder neu entschieden werden. Die Grünen-Politikerin Brantner erklärte, es könne nicht sein, dass die letzten Elemente einer staatlichen Seenotrettung gekippt und gleichzeitig die privaten Seenotretter kriminalisiert werden. Unterdessen hat die EU angekündigt, ihren Einsatz im Mittelmeer in den kommenden fünf Wochen zu überprüfen. Italien hatte gestern damit gedroht, seine Häfen auch für Schiffe der EU-Mission zu sperren.| 21.07.2018 12:45 Uhr

Frankreich und Russland schicken Hilfsflug nach Syrien

Damaskus: Frankreich und Russland haben gemeinsam ein Flugzeug mit Hilfsgütern nach Syrien geschickt. Im französischen Chateauroux hob heute früh eine russische Militärmaschine ab. Sie hat rund 50 Tonnen Hilfsgüter für notleidende Menschen in Ost-Ghuta geladen. Es ist der erste gemeinsame Hilfsflug eines westlichen Staates mit Russland. Die Medikamente und Lebensmittel sollen noch heute unter Aufsicht der Vereinten Nationen verteilt werden. Die ehemalige Rebellenhochburg war im April von Regierungstruppen zurückerobert worden.| 21.07.2018 12:45 Uhr

Kassenarzt-Chef warnt vor Medizinermangel

Berlin: Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen, hat vor einem drastischen Ärztemangel gewarnt. In Praxen und Krankenhäusern fehlten schon insgesamt 10.000 Ärzte, sagte Gassen der "Rheinischen Post". Das entspreche einem kompletten Studienjahrgang. Der Ärztemangel werde schon in den kommenden zwei bis fünf Jahren spürbar werden. Gassen rief die Politik zum Handeln auf. Ohne Gegenmaßnahmen werde es künftig eine Versorgung geben, die nicht einmal ansatzweise auf dem Niveau von heute liege. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung schlug unter anderem eine Neuordnung des Notdienstes vor. So könnte man etwa die Telefonnummer 116 117 als zentrale Anlaufstelle für Patienten mit aktuten Beschwerden ausbauen.| 21.07.2018 12:45 Uhr

Lübeck: Messerstecher Haftrichter vorgeführt

Lübeck: Nach der Messerattacke in einem Linienbus ist der Angreifer einem Haftrichter vorgeführt worden. Die Staatsanwaltschaft hat Untersuchungshaft für den 34-jährigen Mann beantragt. Sie wirft ihm unter anderem gefährliche Körperverletzung und versuchte schwere Brandstiftung vor. Der Angreifer hatte gestern in einem Bus mit einem Messer Fahrgäste angegriffen. Zehn Menschen wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Zuvor hatte er offenbar versucht, ein Feuer in dem vollbesetzten Bus zu legen. Das Motiv der Tat ist unklar. Die Behörden gehen derzeit aber nicht davon aus, dass es einen terroristischen Hintergrund gibt. Nach Angaben von Schleswig-Holsteins Innenminister Grote haben die Ermittler keine Hinweise darauf, dass sich der Mann in der Vergangenheit radikalisiert hat.| 21.07.2018 12:45 Uhr

Kalifornien: Waldbrand breitet sich aus

Los Angeles: Der Waldbrand in der Nähe des berühmten Yosemite-Nationalparks in Kalifornien breitet sich weiter aus. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums brennt inzwischen eine Fläche von fast 10.000 Hektar. Ein Feuerwehrmann kam bereits ums Leben, zwei weitere wurden nach Angaben der Behörden verletzt. Der Waldbrand in der Sierra Nevada war vor einer Woche ausgebrochen. Mehr als 2.700 Feuerwehrleute sind im Einsatz.| 21.07.2018 12:45 Uhr