NDR Info Nachrichten vom 11.07.2018:

Gericht spricht Urteil im NSU-Prozess

München: Nach gut fünf Jahren und mehr als 430 Prozesstagen geht zur Stunde der NSU-Prozess zuende. Das Münchner Oberlandesgericht wird in wenigen Minuten damit beginnen, das Urteil gegen die Hauptangeklagte Beate Zschäpe und vier Mitangeklagte zu verlesen. Die Bundesanwaltschaft hat für die 43-Jährige die Höchststrafe beantragt: eine lebenslange Haftstrafe, die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld und anschließende Sicherungsverwahrung. Die Ermittler sehen Zschäpe als Mittäterin an den Morden und Bombenanschlägen des rechtsextremen NSU. Die Verteidigung weist hingegen den Vorwurf der Mittäterschaft zurück. Sie fordert, die Angeklagte lediglich wegen Brandstiftung zu verurteilen.| 11.07.2018 09:45 Uhr

Steinmeier: Höhe des Militäretats ist nicht alles

Berlin: Unmittelbar vor Beginn des Nato-Gipfels in Brüssel hat Bundespräsident Steinmeier dazu geraten, die Sicherheitspolitik nicht allein an der Höhe der Verteidigungsausgaben zu orientieren. Steinmeier sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", das Ziel der Nato-Staaten, die Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, sollte die Sicherheitspolitik nicht dominieren. Außerdem habe die Bundesregierung bereits zweimal in Folge den Wehretat erhöht und könne deshalb selbstbewusst nach Brüssel fahren. Der Streit über die Höhe der Verteidigungsausgaben wird vermutlich im Mittelpunkt des Nato-Gipfels stehen. US-Präsident Trump drängt darauf, dass die Mitgliedsstaaten das vereinbarte Zwei-Prozent-Ziel bis 2024 auch wirklich erreichen.| 11.07.2018 09:45 Uhr

Angriff auf Bildungsbehörde in Afghanistan

Dschalalabad: In der Stadt im Osten Afghanistans sind bei einem Angriff auf die Bildungsbehörde mindestens zwei Menschen getötet worden. Darüberhinaus habe es fünf Verletzte gegeben, sagte ein Sprecher der Provinzregierung. Die Gefechte seien noch im Gange. Der Angriff hatte gegen 9 Uhr Ortszeit begonnen. Wieviele Menschen sich zu diesem Zeitpunkt in dem Gebäude aufhielten, ist noch unklar. Medienberichten zufolge haben die Täter mehrere Geiseln genommen. In Dschalalabad hatte es in den vergangenen Monaten wiederholt Anschläge gegeben. Zuletzt waren bei einem Angriff der Terrororganisation IS auf einen Sicherheitsposten mindestens zwölf Menschen getötet worden.| 11.07.2018 09:45 Uhr

Chinesischer Dissident Qin Yongmin verurteilt

Peking: Der chinesische Dissident Qin Yongmin ist zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Volksgericht in Wuhan sprach den 64-Jährigen der "Untergrabung der Staatsgewalt" schuldig. Das Urteil wurde auf der Internetseite des Gerichts veröffentlicht. Qin Yongmin gilt als Veteran der Menschenrechts- und Demokratiebewegung in China. Wegen seines Engagements saß er bereits 22 Jahre in Haft. Nach seiner Entlassung 2010 war er politisch wieder aktiv geworden. Die chinesische Führung hatte erst gestern die Witwe des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo ausreisen lassen. Die unter Depressionen leidende Liu Xia will sich in Deutschland behandeln lassen.| 11.07.2018 09:45 Uhr

Polizei in MV testet Körper-Kameras

Anklam: In Mecklenburg-Vorpommern testet die Polizei von heute an Körper-Kameras. Innenminister Caffier stellt das Pilotprojekt am Vormittag vor. Zunächst erhalten die Polizeireviere in Anklam, Rostock-Reutershagen und Schwerin die sogenannten Bodycams. Dabei sollen Geräte mehrerer Anbieter ausprobiert werden. Die Testphase dauert bis zum kommenden Februar. Anschließend will die Landesregierung entscheiden, ob und welche Kameras sie landesweit anschafft. Mit Hilfe der Bodycams an Helm oder Schulter sollen Angriffe auf Polizisten aufgezeichnet und später als Beweis genutzt werden. Der Einsatz der Geräte ist nicht unumstritten.| 11.07.2018 09:45 Uhr