NDR Info Nachrichten vom 09.07.2018:

Brexit: Außenminister Johnson zurückgetreten

London: Wegen des Streits um den EU-Austritt droht Großbritannien eine massive Regierungskrise. Wenige Stunden nach dem Rücktritt von Brexit-Minister Davis ist auch Außenminister Johnson zurückgetreten. Er gilt als wichtigster Wortführer eines harten Ausstiegs aus der Europäischen Union. Die Brexit-Befürworter im Kabinett rebellieren gegen den neuen Kurs von Premierministerin May, die eine weiterhin enge Bindung an die EU anstrebt. Beobachter spekulieren, Johnson wolle jetzt selbst Regierungschef werden. Großbritannien soll in neun Monaten die Europäische Union verlassen. Die Bedingungen des Ausstiegs sind noch völlig unklar.| 09.07.2018 19:15 Uhr

Erdogan für 5 weitere Jahre vereidigt

Ankara: Gut zwei Wochen nach seiner Wiederwahl hat der türkische Staatschef Erdogan am Nachmittag seinen Amtseid abgelegt. An der Zeremonie im Präsidentenpalast nahmen Gäste aus mehr als 30 Staaten teil, unter ihnen der russische Ministerpräsident Medwedew, der venezolanische Präsident Maduro und Altkanzler Schröder in Vertretung der Bundesregierung. Das neue Präsidialsystem in der Türkei verleiht dem Staatschef eine nie dagewesene Machtfülle. Er kann mit Dekreten teilweise das Parlament umgehen und leitet zugleich die Regierung. Kritiker werfen Erdogan vor, das Land in einen autoritären Staat zu verwandeln.| 09.07.2018 19:15 Uhr

Annäherung zwischen Madrid und Barcelona

Madrid: Im spanischen Konflikt um den Landesteil Katalonien gibt es eine Annäherung. Ministerpräsident Sanchez und der katalanische Regionalpräsident Torra haben in Madrid zweieinhalb Stunden über das künftige Vorgehen gesprochen. Sie sprachen danach von einem freundlichen und konstruktiven Dialog. Eine neue Etappe habe begonnen. Die beiden vereinbarten ein Expertengremium, das es bis 2011 schon einmal gegeben hatte. Dort soll es unter anderem um zusätzliche Rechte für den spanischen Landesteil gehen. Die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien hatten zu einem monatelangen schweren Konflikt mit der Zentralregierung in Madrid geführt. Mitglieder der Regionalregierung in Barcelona wurden festgenommen oder flüchteten ins Ausland. Die Regierungswechsel sowohl in Madrid als auch in Barcelona haben die verhärteten Fronten nun etwas aufgelöst.| 09.07.2018 19:15 Uhr

Warnung nach Tod durch Nowitschok

Salisbury: Nach dem Tod einer Britin durch eine Nowitschok-Vergiftung hat die Polizei die Öffentlichkeit gewarnt. Die Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass die 44-Jährige und ihr Freund zufällig mit einem kontaminierten Gegenstand in Berührung gekommen sind. Solange dieser Gegenstand nicht gefunden sei, sei die Gefahr nicht gebannt, sagte der leitende Ermittler. Der Begleiter der Verstorbenen ist in einem kritischen Zustand. Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Amesbury nahe Salisbury. Dort waren im März der russische Ex-Doppelagent Sergej Skripal und dessen Tochter mit Nowitschok vergiftet worden. Beide überlebten den Anschlag.| 09.07.2018 19:15 Uhr

Kein Hausarrest für Weinstein

New York: Der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte ehemalige Filmproduzent Harvey Weinstein wird vorerst nicht unter Hausarrest gestellt. Die Staatsanwaltschaft ist mit dem Antrag gescheitert, dass Weinstein seine New Yorker Wohnung nicht verlassen darf. Der 66-Jährige lebt derzeit in seinem Haus im Nachbarstaat Connecticut und muss ein Überwachungsgerät tragen. Weinstein war im Mai gegen eine Kaution von umgerechnet 850-tausend Euro auf freien Fuß gekommen. Der Ex-Filmproduzent ist in drei Fällen des sexuellen Missbrauchs angeklagt. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.| 09.07.2018 19:15 Uhr