NDR Info Nachrichten vom 05.07.2018:

Berlin und Wien wollen Mittelmeerroute schließen

Wien: Deutschland und Österreich wollen die Mittelmeer-Route für Flüchtlinge schließen. Österreichs Kanzler Kurz sagte nach einem Treffen mit Bundesinnenminister Seehofer in Wien, in der kommenden Woche werde man sich mit Italien abstimmen, wie der Migrationsdruck reduziert werden könne. Seehofer erklärte, Deutschland wolle keine Flüchtlinge nach Österreich zurückschicken. Man werde das Nachbarland nicht für Menschen verantwortlich machen, für die Österreich nicht zuständig sei. Die Flüchtlingspolitik war auch Thema beim Treffen von Kanzlerin Merkel mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Orban. Dabei traten die unterschiedlichen Ansichten deutlich zu Tage. Orban sagte, Deutschland könne dankbar sein, dass sein Land die Balkan-Route abgeriegelt habe. Kanzlerin Merkel erklärte dagegen, Europa könne sich nicht einfach von der Not der Flüchtlinge abkoppeln. Am Abend ist die Migration auch Thema des Koalitionsausschusses in Berlin. Dabei wollen CDU,CSU und SPD über den von den Unionsparteien erzielten Asylkompromiss beraten.| 05.07.2018 17:45 Uhr

Heftige Angriffe auf syrische Provinz Daraa

Damaskus: Syrische und russische Streitkräfte haben heute angeblich die heftigsten Angriffe auf die Provinz Daraa seit Beginn ihrer Offensive vor zwei Wochen geflogen. Wie Aktivisten der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärten, gab es mehrere Tote und Verletzte. Gestern waren die Verhandlungen zwischen Rebellen und Vertretern Russlands über einen Abzug der Kämpfer aus ihren verbliebenen Zonen gescheitert. Heute soll es neue Gespräche geben. Daraa ist eine der letzten Regionen in Syrien, die noch unter Kontrolle von Rebellen stehen. Wegen der Kämpfe mussten nach UN-Schätzungen etwa 330.000 Menschen ihre Häuser verlassen und fliehen. Der UN-Sicherheitsrat will sich noch heute mit der Offensive beschäftigen.| 05.07.2018 17:45 Uhr

Bauern rechnen mit massiven Ernteausfällen

Trebbin:  Angesichts der anhaltenden Trockenheit rechnet der Deutsche Bauernverband in diesem Jahr mit erheblichen Ernteausfällen. Es seien Existenzen bedroht, so der Präsident des deutschen Bauernverbandes Rukwied. Vor allem im Norden und Osten Deutschlands habe es zu viel Hitze und zu wenig Regen gegeben. Teilweise sei die Getreideernte gar nicht eingeholt, sondern gleich gehäckselt worden, weil die Körner vielfach nicht ausreichend reifen konnten. Das Ernteergebnis von Getreide wird laut Bauernverband mit 41 Millionen Tonnen unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre von knapp 48 Millionen Tonnen liegen.| 05.07.2018 17:45 Uhr

Zollstreit: Merkel bietet Trump Gespräche an

Berlin: Im Handelsstreit mit den USA ist Deutschland nach den Worten von Bundeskanzlerin Merkel zur Senkung von europäischen Zöllen auf Autos bereit. Dies sei aber nicht allein im Handel mit den USA möglich, sondern müsse mit allen Ländern, mit denen man Automobilhandel betreibe, besprochen werden, sagte Merkel in Berlin. Es müsse eine europäische Einigung geben. Der US-Botschafter in Deutschland, Grenell, hatte sich kürzlich laut Medienberichten mit den Chefs führender deutscher Autokonzerne getroffen. Dabei soll er die beiderseitige Aufhebung jeglicher Autozölle vorgeschlagen haben. US-Präsident Trump hatte der EU mit Zusatzzöllen auf Autoimporte in Höhe von 20 Prozent gedroht. Diese würden vor allem deutsche Hersteller treffen.| 05.07.2018 17:45 Uhr