NDR Info Nachrichten vom 16.06.2018:

BND soll Ziele in Österreich ausgespäht haben

Wien: Der Bundesnachrichtendienst hat in Österreich angeblich über Jahre hinweg die Telekommunikation zentraler Einrichtungen ausgespäht. Wie das Magazin "Profil" und "Der Standard" berichten, geht es um den Zeitraum von 1999 bis 2006. Demnach wurden unter anderem Ministerien, Unternehmen und Organisationen ausgeforscht. Eine entsprechende Liste umfasse rund 2.000 Telefon- und Fax-Nummern, E-Mail-Adressen und Namen. Der BND soll die Aktionen wegen des Verdachts auf Terrorfinanzierung und Geldwäsche vorgenommen haben. Die österreichische Regierung berief für heute Nachmittag eine Krisensitzung ein. Bundespräsident van der Bellen und Bundeskanzler Kurz haben eine Pressekonferenz angekündigt.| 16.06.2018 16:45 Uhr

Asylpolitik: CDU und CSU streiten weiter

Berlin: Im Unions-Streit über die Flüchtlingspolitik ist keine Lösung in Sicht. Bundeskanzlerin Merkel bekräftigte heute ihre Forderung nach einer europäischen Lösung. Die CDU-Chefin sagte in ihrem Video-Podcast, das Thema Migration sei eine europäische Herausforderung. Sie brauche eine europäische Antwort. Diese werde sie nächste Woche gemeinsam mit Frankreichs Präsident Macron geben. Rückdeckung erhielt Merkel von EU-Kommissions-Präsident Juncker und von CDU-Bundesvize Bouffier. Hintergrund des Streits ist die Forderung von Bundesinnenminister Seehofer. Der CSU-Chef will Migranten an der Grenze zurückweisen, wenn sie schon in einem anderen EU-Land registriert wurden. Seehofer droht mit einem Alleingang, sollte Merkel und die CDU nicht bis Montag einlenken.| 16.06.2018 16:45 Uhr

Spanische Küstenwache rettet hunderte Flüchtlinge

Madrid: Die spanische Küstenwache hat nach eigenen Angaben seit gestern mehr als 900 Boots-Flüchtlinge gerettet. Rund 500 von ihnen seien auf etwa 60 Booten in der Straße von Gibraltar unterwegs gewesen. Die übrigen wurden demnach weiter östlich zwischen Spanien und Marokko entdeckt. Zudem seien vier Leichen geborgen worden. Spaniens neuer Ministerpräsident Sanchez hat in den ersten zwei Wochen seiner Amtszeit eine liberale Haltung in der Flüchtlingspolitik gezeigt. Zuletzt wies er den Hafen von Valencia an, das Rettungsschiff "Aquarius" mit 629 Menschen an Bord anlaufen zu lassen. Italien und Malta hatten die "Aquarius" abgewiesen.| 16.06.2018 16:45 Uhr

Afghanische Regierung will Waffenruhe verlängern

Kabul: Die afghanische Regierung will die Feuerpause mit den radikalislamischen Taliban verlängern. Das kündigte Präsident Ghani in einer Fernsehansprache an. Er forderte die Taliban auf, die Waffenruhe ebenfalls fortzusetzen. Die afghanischen Streitkräfte sind seit vergangenem Dienstag zu einer einwöchigen Feuerpause aufgerufen. Überschattet wird die Waffenruhe allerdings von einem Selbstmordanschlag im Osten des Landes. Dabei wurden heute nach offiziellen Angaben mindestens 20 Menschen getötet. Möglicherweise steckt die Terror-Organisation IS hinter der Tat.| 16.06.2018 16:45 Uhr

Nicaragua: Kommission soll Unruhen untersuchen

Managua: Nach wochenlangen Auseinandersetzungen haben Regierung und zivile Opposition in Nicaragua zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. Das gab ein Sprecher der Bischofskonferenz Nicaraguas bekannt. Die katholische Kirche vermittelt in dem Konflikt. Zudem vereinbarten Opposition und Präsident Ortega eine internationale Expertenkommission. Sie soll die etwa 170 Todesfälle bei den Massendemonstrationen der vergangenen Wochen untersuchen. Nicaragua kommt seit fast zwei Monaten nicht zur Ruhe. Auslöser der Proteste war eine inzwischen zurückgenommene Sozialreform. Die Opposition fordert weiter den Rücktritt von Staatschef Ortega.| 16.06.2018 16:45 Uhr